Frage: Schüchtern

Lieber Dr. Posth, mein Sohn (2,5 ) ist sehr schüchtern und defensiv im Umgang mit Fremden und Kindern. Eltern müssen ihn zu allen Aktivitäten begleiten und für ihn Kinder ansprechen. Löst sich erst nach langer Zeit, wehrt sich nicht bei Attacken. Obwohl er immer verunsichert wirkt,unter sich schaut und nicht antwortet, genießt er den Umgang mit anderen. Er sagt mir, mit wem er spielen möchte und wir laden diese Kinder ein. Er geht auch gerne in die Krippe (seit er ein Jahr alt ist, problemlose, sanfte Eingewöhnung). Mir macht es den Eindruck, als würde er unter seiner Schüchternheit nicht leiden. Es ist einfach sein Wesen. Zuhause ist er ein zufriedenes, fröhliches und unkompliziertes Kind. Wir haben eine enge Bindung. Loslösung super. Wie gehe ich mit seiner Schüchternheit um? Immer begleiten und für ihn sprechen? Ihn selbst machen lassen und mich verweigern? In meinem Umfeld agieren alle "härter" mit ihren Kindern, ich bin eher die einfühlsame Mutter.

von mamanini am 03.06.2013, 08:57



Antwort auf: Schüchtern

Hallo, bleiben Sie einfühlsam, Ihr Sohn wird es Ihnen später danken. Mit Härte treibt man eine Kleinkind keine Schüchternheit aus. Vielmehr riskieren Sie das Scheitern Ihres Kindes in der Gemeinschaft und unterminieren sein jetzt gerade wachsendes Selbstbewusstsein. Das Kind selbst nimmt sich nur so wahr wie es ist, und bewertet sein Verhalten nicht. Es entnimmt aber die Bewertung seiner Person den Verhaltensweisen und Aussagen seiner Bezugspersonen. Dabei spielen die Eltern natürlich eine entscheidende Rolle. Die charakterlich definierte Defensivität lässt sich ohnehin nicht in irgendein lieber gesehehenes Verhalten ändern. Solche Kinder entwickeln mit der Zeit ihre eigenen Techniken im Umgang mit den anderen Menschen, durch die sie dann reifen und sich ihre Erfolge verschaffen. Allerdings sind diese Kinder am Anfang in ihrer sozialen Kontaktaufnahme etwas benachteiligt. Man muss ihnen also Zeit geben. Es ist aber völlig richtig, dass Sie als Eltern Ihr Kind, also Ihren Sohn, dann unterstützen und es ermutigen, die Kontaktaufnahme zu wagen. Aber Sie sollten Ihren Sohn keinesfalls zu etwas zwingen, dem er sich nicht gewachsen fühlt. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 06.06.2013



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