Scheu und Defensiv

Dr. med. Rüdiger Posth Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Scheu und Defensiv

Unsere Tochter ist 5 1/2 Jahre alt und geht seit knapp einem Jahr in den Kindergarten. (CH) Sie geht da sehr gerne hin und ist auch voll integriert. Sie geht sehr gerne alleine zu ihren Freundinnen zum spielen und es kommen auch oft Kinder zu uns zum spielen. Die Kindergärtnerin hat mir bei unserem Gespräch mitgeteilt, dass unsere Tochter in der Gruppe sehr ruhig und scheu ist und zurückhaltend. (Ich kenne sie seit jeher so) Zu einem Kindergeburtstag mit mehreren Kinder, wollte sie nicht alleine gehen, ich habe sie dann begleitet. Sie war zu Beginn sehr ruhig und fast schon verklemmt. (Gesicht, Mimik, Gestik). Dies äussert sich auch im Kindergarten so. Sie macht zwar, gemäss Kindergärtnerin mit, meldet sich auch zu Wort, jedoch immer sehr verlegen und unsicher. Die Kindergärtnerin und ich haben uns dann beraten, wie wir sie am besten aufbauen können. Legt sich diese Unsicherheit von selber mit der Zeit oder was könnte man tun?

Mitglied inaktiv - 30.03.2009, 13:37

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Antwort auf: Scheu und Defensiv

Hallo, bis zu einem gewissen Grad scheint defensiv introvertiertes Verhalten auch angeboren zu sein. Wenn man den Eindruck hat, ein Kind kommt mit seinen Anlagen gut zurecht und zeigt sich sozial integriert, dann gibt es eigentlich keinen Grund, gezielt etwas für das Selbstbewusstsein des Kindes zu tun. Das Kind lernt mit seinen Anlagen zu leben und findet Wege, wie es sich damit geschickt in der Gemeinschaft bewegen kann. Zu Hause sollte man vielleicht darauf achten, ein solches Kind nicht unnötig heftiger Kritik auszusetzen oder es durch Vergleiche mit anderen Kindern herabzusetzen. Kindgerechte, verantwortliche Aufgaben zu Hause oder auch im Ki-ga helfen, das Selbstbewusstsein zu stärken. Z.B. eignet sich die Pflege eines Tieren gut dafür. Aber es gibt auch viele andere Möglichkeiten. Das erfolgreiche Agieren des Kindes sollte dann adäquat gelobt werden. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 02.04.2009

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