Hallo Herr Dr. Posth,
mein Mann ist Berufssoldat und muss im Juni fuer mindestens 6 Monate nach Afghanistan.Unsere Tochter ist jetzt 12,5 Monate und faengt so langsam an sich etwas mehr ihrem Papa zuzuwenden und jetzt muss er weg.Mein Mann hat natuerlich Angst,dass sie ihn vergisst.Wird sie verstehen wenn ich ihr Fotos vom Papa zeige und viel von ihm erzaehle oder vergisst sie ihn trotzdem?Wie ist das mit der Losloesung? Sucht sie sich jetzt jemand anderen?
Hatte erst ueberlegt ob ich zu den Grosseltern in die USA gehe, denke aber, dass es besser ist jetzt nicht so viel zu veraendern. Wie sehen Sie das? Was kann ich sonst noch tun, damit die Kleine diese Zeit so gut wie moeglich uebersteht?
Fragen ueber Fragen. Fuer ihre Antworten bedanke ich mich im Voraus.
LG Nina
Mitglied inaktiv - 05.05.2008, 09:57
Antwort auf:
Papa muss lange weg
Liebe Nina, das ist natürlich höchst bedauerlich, dass ein Vater gerade in der Zeit lange von seinem Zuhause getrennt wird, wenn sein Kind ihn besonders braucht. Leider nimmt die Arbeitswelt darauf überhaupt keine Rücksicht. Lediglich die Mutter genießt einen gewissen "sozialen Nestschutz". Aber selbst der wird ja zunehmend infrage gestellt.
Ihnen wird gar nichts anderes übrig bleiben als über Telefon und mit Bildkontakt die Verbindung zum Vater aufrecht zu erhalten und ihrer Tochter immer wieder vom Vater zu erzählen. Wenn sich ein Ersatzvorbild anbietet, wird es Ihre Tochter wahrscheinlich ansteuern. Ansonsten könnte es zu ersten Zeichen einer erschwerten Loslösung kommen. Allerdings ist das erste Halbjahr des 2. Lebensjahres noch nicht so kritisch. Kann Ihr Mann nicht mit einem Anderen tauschen? Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 07.05.2008