Frage: Papa gestorben

Guten Tag Dr. Posth! Vor kurzem ist mein Mann im Alter von 34 Jahren gestorben. Wir haben einen kleinen Sohn, der im Juli 4 geworden ist. Seit dem Tod seines Vaters macht der Kleine wieder in die Hose und ist sehr anhänglich geworden. In den Kiga geht er aber nach wie vor sehr gerne und ohne Probleme. Er ist eigentlich ein aufgeweckter kleiner Junge und man merkt ihm nicht immer was an. Manchmal ist er traurig und weint kurz, im selben Moment ist er wieder fröhlich und spielt ganz normal. Wenn er abends Sterne am Himmel sieht, dann schreit er regelrecht: Hallo Papa, ich vermisse Dich. Und winkt ihm dann zu. Dann sagt er aber auch immer, der Papa kommt wieder nach Hause, Gott macht ihn jetzt gesund. Oder wenn wir traurig sind, dann kommt er immer uns trösten. Wir versuchen uns schon sehr vor dem Kleinen zusammen zu reissen, das klappt aber nicht immer. Ich habe Angst etwas falsch zu machen und würde gerne wissen, wie ich meinem Sohn helfen kann das alles gut zu verarbeiten. LG Andrea

Mitglied inaktiv - 16.11.2009, 10:40



Antwort auf: Papa gestorben

Liebe Andrea, zunächst einmal möchte ich Ihnen mein Mitgefühl für das schreckliche Schicksal ausdrücken, das Ihnen widerfahren ist. Es gibt wahrscheinlich nichts Schlimmeres im Leben als den Verlust des Partners in diesem Lebensstadium. Die Kleinkinder gehen relativ pragmatisch mit der Erfahrung um und suchen sich naive Vorstellungen, wie sie den Verlust des Elternteils verkraften können. Ich bin der Auffassung, dass man den Kindern diese bildlichen Vorstellungen nicht nehmen sollte, insbesondere wenn es sich noch um Vorschulkinder handelt. Aber man sollte in seinen Aussagen als Mutter oder Vater eine gewisse Unsicherheit mitschwingen lassen, ob diese Vorstellung auch wahr ist. Diese Unklarheit beeinträchtigt die gesuchte Gewissheit des Kindes nicht, lässt ihm aber später, wenn diese Vorstellungen als unrealistisch erkannt werden, die Möglichkeit, ohne Erschrecken andere Wahrheiten zu finden. Wenn es irgend möglich ist, dann sollten die Rollen nicht verkehrt werden und der Trost gemeinsam entwickelt werden und nicht vom Kind kommen müssen. Aber das wissen Sie ja selbst. Bilder und Erinnerungsstücke können auch den Kindern helfen, über den Verlust etwas besser hinweg zu kommen. Auch das Grab als Erinnerungsort ist wichtig. Sie dürfen ruhig sagen, dass man dort den Papa besuchen kann, auch wenn er nicht da ist. Es gibt zahlreiche Bücher, die sich als hilfreich für diese traurige Wendung im Leben anbieten. Sie sind alle sehr unterscheidlich und fußen auf unterschiedlichen Weltvorstellungen. Man sucht sie sich besser selbst aus, denn nur selbst weiß man am besten, was man innerlich vertreten kann. Viele Güße und alles erdenklich Gute

von Dr. med. Rüdiger Posth am 18.11.2009



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