Hallo,
meine Tochter(18 Monate) will nur von der Oma rumgetragen werden.Das war leider schon immer so,meine Mutter meinte immer das wird sich schon legen wenn sie älter wird,aber es wird immer schlimmer!Meine Tochter war schon immer ein sehr friedliches,zufriedenes und ausgeglichenes Kind,heult fast nie,ist sehr geduldsam,schlief schon mit 5 Wochen durch, war und ist auch immer noch ein `Traumbaby-bzw.Traumkind,nur wenn die Oma da ist,entwickelt sie sich zu einem Teufelchen.Wenn die Oma nicht da ist, ist sie wieder ganz ´normal´.Als sie 5 Monate alt war habe ich angefangen zwei mal die Woche je 4 Std. zu arbeiten. Betreut wurde sie vom Papaund Opa.Ich habe vor fünf Monaten meinen Sohn bekommen und seitdem ist mein Mann zuhause.Meine Mutter interessiert sich sehr wenig für meinen Sohn, meine Tochter ist die Nr1 Zu ihrem Vater hat meine Tochter eine starke Bindung,er kümmert sich sehr um sie, bringt sie immer problemlos ins Bett usw.Woher kommt diese starke Bindung zu meiner Mutter?
Mitglied inaktiv - 06.11.2006, 13:03
Antwort auf:
Nur Oma
Hallo, so, wie Sie die Situation zu Hause schildern, scheint es verschiedene Bindungspersonen für Ihre Tochter gegeben zu haben. Dadurch entsteht leicht ein Zustand, denn man in der Entwicklungspsychologie als Bindungsverwirrung bezeichnet. Damit sich das Kind emotional zurechtfinden kann, baut es eine Bindungshierarchie auf und gibt einer bestimmten Person die Bindungspräferenz. Da Sie schon früh wieder arbeiten gewesen sind, ist diese Rolle offenbar der Großmutter zugefallen. Das geschieht sehr häufig, denn auch Säuglinge empfinden schon das mütterliche Element eher bei Frauen als bei Männern. Die Großmutter gibt also leicht den passenden Bindungsersatz ab. Vermutlich hat sie sich aber auch entsprechend präsentiert. Prinzipiell ist natürlich sonst der Vater die geeignete Person für die primäre Bindung, v.a., wenn des weiblichen Part im menschlichen Wesen auch ganz gut vertreten kann. Bei Ihrem Mann scheint sich das jetzt auszuzahlen beim Loslösungvorbild. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 10.11.2006