Hallo Herr Dr. Posth,
unser Sohn (seit Januar 3 J.) schläft seit ca. 1/2 Jahr in seinem eigenen Bett im Ki.zimmer. Es war bisher fast immer so, dass er mind. einmal die Nacht jammernd aufwachte u. sogleich weinend nach uns rief. Es genügte dann i.d. R., kurz zu ihm zu gehen und zu sagen "Ich bin da, alles ist gut, schlaf weiter". Seit ungefähr 2 Wochen wacht er nun aber auf und weint trotzdem weiter, auch wenn einer von uns (meistens mein Mann) herüberkommt. Wir haben beide den Eindruck, er weint dann "um des Weinens willen". Man merkt deutlich, dass er "auf die Tränendrüsen drückt". Wir fragen uns nun, ob es vielleicht hilfreich wäre, wenn wir doch wieder alle in einem Raum schlafen (früher war er dann bei uns mit im Bett, ist aber inzwischen absolut zu eng!), haben aber die Sorge, dass er so das alleine-schlafen noch lange nicht lernt. Ich muss dazu sagen, dass ich als Kind mind. bis zum Alter von 10 J. regelmäßig nachts das Bett meiner Eltern aufsuchte, dies aber nicht anstrebe...
Mitglied inaktiv - 09.03.2009, 08:52
Antwort auf:
Nächtliches Aufwachen und Weinen bei Dreijährigem
Stichwort: gemeinsames Schlafen
Hallo, ist es nicht bedauerlich, dass wir Erwachsenen dreijährigen Kindern unterstellen müssen, sie weinten in der Nacht um des Weinens willen und drückten Krokodilstränen ab, um uns - gestandene Eltern - emotional zu erpressen. Wer hat uns das gelehrt? Sie haben das selbst schon gemerkt und kommen zu dem richtigen Schluss. Ein Kind dieses Alters gehört noch in das Schlafzimmer seiner Eltern. Das muss keineswegs das Elternbett sein, die räumliche Nähe allein genügt. Nun ist Ihr persönliches Beispiel mit dem Schlafen bei den Eltern bis zehn Jahre keines mit Allgemeingültigkeit. Im Gegenteil.
Mit etwa 4 Jahren entwickelt ein emotioanl und psychosozial problemlos aufgewachsenes Kind von sich aus das Bestreben, eine eigene "Ecke" in der Wohnung zu bekommen, um dort zu leben und zu schlafen. Es fühlt sich dadurch sogar aufgewertet. Nur manchmal bei von Natur aus ängstlichen Kinder muss man ein bisschen mit gezielten Anreizen nachhelfen. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 11.03.2009