Frage: Mamakind bereit für Papa-Oma-Betreuung?

Hallo Dr. Posth, T. (8M, Körperkontakt, gestillt (akzeptiert keine Flasche + k. Nucki, mag Fingerfood aber kleine Mengen), Fambett, Tragtuch, sehr sensibel, früh gefremdelt, Mamakind, schläft tägl. 3x nur getragen o. an Brust) soll ab Mitte August 1 Tag v. Papa + 1 weiteren Tag p. Woche v. Oma betreut werden. Habe Zweifel, kein gutes Gefühl dabei. Papa sehr bemüht aber teilweise ungeduldig + fehlendes Verständnis für "Baby-Gefühlswelt". Meine "posth'sche Erziehung" wird nicht richtig ernst genommen. Bei Oma ist T. sehr zögerlich, versuche sanf. Ablösung. T. sehr auf mich fixiert. Kann phasenweise kaum duschen, da Papa nicht beruhigen kann. Ich will T. so nicht abgeben. Mein Mann: "Du musst abnabeln, T. wird auch mal weinen. Wird schon gehen. Wird keinen Knacks bekommen" Ist Ablösungsprozess bei "Mamafixierung" in den nächsten 5 Woch. grundsatzlich möglich o. eher unwahrscheinlich? Wie T. unterstützen? KLAMMERE ICH? Will Reife, keine Anpassung. Danke f. tolle Arbeit!

von Pippi Langstrumpf am 08.07.2013, 08:09



Antwort auf: Mamakind bereit für Papa-Oma-Betreuung?

Hallo, man muss bei einem solchen Vorgehen immer das Alter und den Reife- und Entwicklungsstand eines Säuglings und Kleinkindes beachten. Mit 8 Monaten sind die Säuglinge fast immer noch sehr anhänglich und zu Beginn der Loslösung so mit 1 Jahr wird diese Anhänglichkeit bald noch größer, denn das Ausbrechen-wollen aus der primären Bindung erzeugt Ängste und Unsicherheiten. Ist nun ein starkes Loslösungsvorbild schon vorhanden, also ein sehr engagierter Vater mit viel Verständnis für sein Kind oder vielleicht ersatzweise eine liebe Großmutter (samt Großvater), reduziert sich folgerichtig diese Anfangsangst und zur sicheren Bindung gesellt sich eine beginnende gute Loslösung. Das ist aber keineswegs immer so gewährleistet. Und wenn der Vater schon erklärtermaßen nicht so richtig mitziehen will, dann hat das Kind ein kleines Problem. Das aber fällt auf die Mutter zurück, die sich mit einem "klammenden Kind" konfrontiert sieht. Das ist aber nicht ihr Fehler, sondern das Ergebnis falscher Konstellationen am Ende der Säuglingszeit. Man sollte sich also hüten, ein solches kindliches Verhalten gleich zu pathologisieren. Das sage ich hier ganz allgemein. Den Abnabelungsprozess besorgt das Kind durch seine zunehmende Reife, denn jedes Kind ist auf Selbstständigkeit programmiert. Ihr Mann wird das schon merken, wenn seine/Ihre Tochter älter geworden ist. Aber man kann sich nicht wünschen, jetzt muss es schon sein, weil es notwenig ist und praktisch. Nach solche Kriterien funktioniert die Kinderpsychologie nicht. Versuchen Sie vielleicht erst einmal mit der Großmutter eine stabile Betreuungssituation aufzubauen. Ihr Mann kommt dann trotzdem zum Zuge, muss sich allerdings redlich um seine Tochter bemühen. Aber er steht dann erst einmal nicht so unter Druck und kann sich mit den unvermeidlichen Entwicklungsschritten seiner Tochter besser anfreunden. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 10.07.2013



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