Lieber Herr Dr. Posth, To., Febr. 3 Jahre, forumsg., trotzt z Z häufig, sehr launisch, hört nicht.LL stockt, Papa arbeitet viel, hat mir dadurch ermöglicht 3 Jahre zu hause zu bleiben. Sehr liebevoll und geduldig. Darf sie nicht ins Bett bringen. Auch nicht, wenn ich nicht da. Sonst ist er sehr begehrt. Sie kommt jede Nacht zu uns (Bett in unserem Zimmer) und kuschelt viel mit mir. Schläft mit Begleitung in ihrem Bett ein. Kommt im März in Kiga. Wie können wir Los- und Ablösung gut gestalten? Gibt es einen Fahrplan für die sanfte Ablösung? wann darf ich sie das erste Mal im Kiga allein lassen? VG und Danke
von
K.Kult
am 20.01.2014, 07:19
Antwort auf:
LL und Kiga
Hallo, die sanfte Ablösung sieht vor, dass sich das Kind von alleine, das heißt selbstständig von der Bindungsperson löst und sie nach Hause schickt. Wenn das Kind spürt, dass die neue Umgebung eine sicherer Ort ist, an dem es sich verwirklichen kann, dann möchte es die Mutter oder den Vater gar nicht um sich herum haben. Dazu benötigt ein Kind bis 4 Jahre aber eine Ersatzbezugpsperson im Ki-ga (Bezugserzieherin), der es sich jederzeit anvertrauen kann und bei er sich Unterstützung und Trost holen kann. Ab etwa 4 Jahre kann es dann kleine Konflikte mit anderen Kinders oder leichte Unfälle auch selbst bewältigen.
Noch sehr ängstliche Kinder, die diesen mutigen Schritt nicht von allein wagen, benötigen Ablösungshilfe von ihrer Bindungsperson. Dazu geht man erst in den Vorraum oder Flur und beobachtet, wie sich das Kind verhält, greift notfalls ein, überlässt sein Kind aber sonst der Bezugserzieherin. Dann käme der Schritt des ersten Verlassens der Einrichtung unter absichernden Maßnahmen wie geringe Entfernung und Handy rufbereit halten. Das ganze Programm kann schon mal mehrere Wochen dauern. Man muss den Zeitpunkt der ersten eingeleiteten Trennung selber herausfühlen. Je kleiner das Kind ist desto längerer dauert es meist. Gewaltsame Trennungsmanöver führen regelmäßig zu großen Rückschlägen. Erst wenn das Kind die Mutter beruhigt gehen lassen kann, kann man das Abschiedsritual einführen.
Grundsätzlich sollten Erzieherinnen und Eltern sehr engmaschig zusammenarbeiten und sich gegenseitig über alles Wichtige beim Kind informieren (Erziehungspartnerschaft). Viele Grüße PS. s.a. gezielter Suchlauf
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 21.01.2014