Hallo,
mein Sohn ist 3 Jahre alt und geht in eine Kitagruppe, in der er sich wohl fühlt. Nur ein Junge (4 Jahre alt) scheint die anderen Kinder ständig zu hauen. Mein Sohn erzählt mir jeden Tag von dem Jungen und dass er von ihm gehauen oder gekratzt wurde oder dass er jemand anderen attackiert hat. Das hört sich machmal recht brutal an. Mein Sohn ist für sein Alter schon sehr mitfühlend und entschuldigt sich, wenn er jemandem weh getan hat (wir haben Ihr Buch gelesen). Er ist auch ansonsten ein augeweckter und lebendiger Junge. Als ich die Erzeiherin ansprach meinte sie, dass der andere Junge ein Problemkind sei und dass alle Kinder Probleme mit ihm haben. Zudem sei er noch schwer Atshmakrank. Wie soll ich auf die Erzählungen meines Sohnes reagieren? Wie sage ich ihm, dass er sich Verhalten soll? Soll er ihm aus dem Weg gehen? Soll er sich wehren? Ich bin mir unschlüssig.
Für einen Tip wäre ich dankbar.
Vielen Dank für Ihre Arbeit!
Mitglied inaktiv - 16.03.2009, 13:40
Antwort auf:
Kita - Umgang der Kinder untereinander
Stichwort: defensives und offensives Verhalten
Hallo, es ist schwer als Außenstehender, und das sind in gewisser Weise auch Sie, hier ein klare Haltung vorzugeben. Es kommt immer auf die Situation an. Direkte Angriffe sollten Kinder natürlich auch abwehren. Aber dabei stellt sich dann schnell heraus, wie die charakterlichen Anlagen des einzelnen Kindes geformt sind. Extrovertiert-offensive Kinder wahren sich meist ohne Umschweife und zuweilen beinahe impulsiv. Introveirt-defensive Kinder weichen dann aus oder ziehen sich zurück. Sind sie auch noch wenig selbstbewusst, fangen sie schnell an zu weinen oder flüchten sich zur Bezugsperson.
Mit diesen "Hahnenkämpfen" in den Kindergruppen immer richtig umzugehen, ist sehr schwer. Wie unter Geschwistern zu Hause, ist es auch an dieser Stelle schwer, gerecht zu sein. Da bekennt man sich als Erwachsener dann besser und sagt, man wüsste es nicht, wer Recht hat. Und empfiehlt dem Kind, sich auch dann zu vertragen, wenn ein Rest Ungerechtigkeit unlösbar geblieben ist. Denn so ist es im späteren Leben auch. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 18.03.2009