L H P
Einige Abende machte mein Mann mit ihm das ganze Abendritual, da schrie er aber nur nach mir, Ablenkung kaum möglich. Das Problem ist, dass ich währenddessen den Kleinen einschlafstille. Zum spielen, spazieren ist mein Mann immer noch begehrt. Tagsüber will er nun auch mit mir ins Zimmer kommen, wenn ich den Kleinen einschlafbegleite. Vorher spielte er oft kurz allein. Er geht noch zu Omas, aber verabschiedet mich sehr bewusst (ohne weinen) , vorher verabschiedete er sich eher beiläufig. Nimmt ein Kind mit knapp 3 Jahren plötzlich Abschied usw. bewusster wahr und er hat deshalb eine Krise?
Es ist meist, wenn er beim Mittagschlaf nicht einschlafen kann und wir stattdessen nur Mittagsruhe machen. Dann ist der Nachmittag mit Trotzanfällen gespickt. Kann er Mittags einschlafen, verläuft der Abend ruhig. Trotzanfälle hatten abgenommen, nun wieder mehr. Sollen wir komplett auf seine Regression eingehen? Also ich mache alles und Papa spielt nur noch mit ihm? Schwmutter meint, es sei ein Machtspiel ?!
von
Sunneschyn
am 27.05.2013, 08:35
Antwort auf:
http://www.rund-ums-baby.de/entwicklung/Regression-normal-Keine-Aenderungen-Im-G
Hallo, beides ist richtig. Nur darf man nicht hingehen und regressive Schritte so umdeuten, dass das Kind nur Macht über seine Eltern gewinnen möchte. Wenn das der Fall wäre, würde das Kind andere Mittel und Inhalte wählen, wie eigene Bestimmungsmacht gegenüber der Entscheidungsmacht der Eltern, und nicht in frühere Verhaltensweisen verfallen. Wenn Ihr Sohn aber jetzt Ihre mütterliche Präsenz für bestimmte Dinge einfordert und den Vater für andere Rollen vorsieht, dann hat auch das etwas mit Macht ausspielen zu tun, nur dass diese Ansprüche einer inneren Not entsprechen und auch wieder aufgegeben werden sobald der Konflikt überwunden ist. Hier ist Macht übermächtiges Bedürfnis, sich selbst aus einer krisenhaften Situation zu befreien.
Das Phänomen, dass Übermüdung, Hunger, Ärger oder ungestillte Schmerzen den Toleranzgrad für Frustrationen erheblich herabsenkt, ist hinlänglich bekannt und gilt für jeden Menschen. Sie sollten witer versuchen, zumindest eine Ruhepause über Mittag einzuhalten. Wenn Ihr Sohn dafür nur Sie vorsieht, dann dürfen Sie diesem Bedürfnis nachgeben. Aber Ihr Mann sollte weiter mit guten Angeboten versuchen, sich auch in die seelische Umsorgung seines Sohnes einzuschalten. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 30.05.2013