Lieber Herr Posth
Vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort. Mich würde interessieren, ob Sie das Gefühl haben, dass dieses "Kopf nach hinten schlagen" für ihn Stress bedeutet. Denn er macht das ganz oft beim spazieren, wenn er müde ist, aber nicht tosmüde genug zum einschlafen. Dann reklamiert er in den lautesten tönen und wirft oft den kopf nach hinten. Manchmal weint er dann auch.(Im Tuch, wenn ers im Wagen macht nehme ich ihn raus, aber da gehts weiter. Was könnte ich zur Beruhigung noch versuchen? Schnuller ist einfach erfolglos (9 Monate).
Die 2. Frage: Ist Depression im Erwachsenenalter Vererbung oder sind das Folgen von "Fehlern" in der kindheit? Wenn ja, von was? Unsere Schweigermutter und Schwester meines Mannes haben damit zu kämpfen. Mein Mann aber gar nicht. Wie können wir helfen, dass unsere 2 Jungs später keine Depressionen bekommen?
Vielen Dank! Liebe Grüsse
von
Cahuita
am 11.03.2013, 08:34
Antwort auf:
http://www.rund-ums-baby.de/entwicklung/Nervositaet-ferbern-Gegenargumente_50379
Hallo, im Säuglingsalter ist aus Gründen der Notwendigkeit, den Kopf in die Senkrechte zu bekommen, die Nackenmuskulatur besonders stark und frühzeitig koordiniert. Denn die Nackenstrecker halten zusammen mit der schwächeren vorderen Halsmuskulatur und dem ebenfalls starken Kopfnicker den Kopf für immer aufrecht. Wenn sich die Säuglinge also aufregen, spannen sie ihre Muskeln an und dabei wird automatisch der Kopf nach hinten gezogen. Säuglinge mit höherem Muskeltonus fallen damit besonders auf. Also in gewisser Weise hängen das Nach-hinten-ziehen des Kopfes und der Stress miteinander zusammen. Als Beruhigung eignen sich aber nur alle allgemeinen Beruhigungsmaßnahmen, da gibt es nichts Spezielles für den Kopf oder das Nach-hinten-biegen.
Die Frage nach der Ursache von Depressionen ist schwierig zu beantworten, denn es gibt erstens verschiedene Formen von Depression und zweitens wirken genetische Anlage und Umweltfaktoren -wie so immer- eng zusammen. Die beste frühzeitige Verhütung möglicher späterer Depressionen ist das Großziehen der Kinder nach bindungsbasierten Grundsätzen. Das lässt sich in gebotener Kürze sagen. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 14.03.2013