Lieber Herr Dr. Posth, 2 Kinder, 2 Fragen: die Kleine sonst abends problemlos im Beistellbett eingeschlafen (tagsüber meist Tragetuch), seit ca. 1 Monat aber unruhig. Einschlafstillen funktioniert nicht, Brust ist für sie nur Nahrung. Auf dem Arm wiegen auch nicht, nur Tragetuch hilft. Wenn wir Nachmittagsschlaf weglassen, funktioniert es besser. Auch hab ich den Eindruck, sie hat Angst was zu verpassen, die Große ist ja auch noch auf. Die wiederum verfällt mit ihren 3 Jahren plötzlich wieder in Babyphase (brauch was zum Nuckeln, will getragen werden, krabbelt usw.). Ich versuch schon ihr so viel wie möglich Zuwendung zu geben, sie immer mit einzubeziehen und mein Mann fängt es gut ab (in der Woche aber ist er meist erst um 7 zu Hause). Als Baby Familienbett, immer getragen usw. Ist ihr Verhalten trotzdem normal, wie sollen wir drauf eingehen? Und wie lang kann man den Babys das Einschlafen im Tuch "gönnen"? Lg und danke, Anne
Mitglied inaktiv - 17.01.2011, 10:29
Antwort auf:
Große Schwester wird auch wieder zum Baby wie soll ich mich verhalten?
Liebe Anne, gegen das Einschlafen im Tragetuch ist erst einmal noch auf lange Sicht nichts einzuwenden. Ein Problem wird es dann, wenn Ihre Tochter zu schwer für Ihren Rücken wird. Lassen Sie sich nicht beirren von den Aussagen, Säuglinge müssten von Anfang an im Bett einschlafen. Herumtragen, ob auf dem Arm oder im Tuch, ist beruhigender und hilft dem Säugling stressfrei vom Wachen in den Dämmerzustand zum Einschlafen zu gelangen.
Dass die älteren Kinder eine Zeitlang in die Babyrolle zurückschlüpfen und damit regressiv auf die Herausforderung durch Ihr Geschwisterkind reagieren, ist normal. Regressionen gibt man am besten nach und lässt die Kinder ihre vorübergehend Selbst-rückstufung ausleben. Aber ganz wichtig ist natürlich der Vater für das ältere Kind. Leider akzeptieren die wenigsten Arbeitgeber einen höheren zeitlichen Einsatz zu Hause beim "frisch gebackenen" Vater. Aber vielleicht redet Ihr Mann doch einmal mit seinem AG über "Väter-Zeitkontingente", die irgendwann nachgearbeitet werden. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 21.01.2011