Lieber Herr Dr. Posth,
Meine 1 ½ jaehrige Tochter befindet sich in der “Losloesephase” und hat auch als Losloesevorbild Ihren Vater oder auch Oma/Opa, bei welchen sie ca. 9 Stunden am Tag, solange wir in der Arbeit sind, ist. Nachdem Oma und Opa letztens mit Gesundheitsproblemen konfrontiert sind, wird es in naher Zukunft zu einem Ausfall kommen und wir stehen ohne Betreuer fuer unser Kind da. Eine Tagesmutter zu nehmen haben wir aus verschiedenen Gruenden ausgeschlossen und waegen nun die Entscheidung, sie in eine private, sehr gute Kindergrippe zu schicken. Dort kaeme sie in eine Gruppe mit Kindern im Alter von 1 ½ - 2 ½ Jahren und kann dort ab 7.00 Uhr bis 18.15 Uhr bleiben.
Koennte das zu einer "Stoerung" bei ihr kommen, wenn wir die Kleine jetzt schon in die Krippe tun (dies
vorerst natuerlich nur fuer ein paar Stunden am Tag)?
Vielen Dank fuer Ihren Kommentar.
Maria
Mitglied inaktiv - 19.11.2007, 09:03
Antwort auf:
Betreuung
Stichwort: Fremdbetreuung
Liebe Maria, wenn auch die private Betreuung zu Hause für die Kleinkinder zu bevorzugen ist, eine Betreuung außer Haus ist immer dann atraumatisch, wenn die Ablösung ohne allzu großen Trennungschmerz verläuft. Das wiederum setzt voraus, dass der Weg der sanften Ablösung gewählt wird und die Betreuerin, bzw. die Erzieherin diesen Weg mit den Eltern im großem Einvernehmen wählt. Denn wenn sie nicht davon überzeugt ist, wird sie das Vorhaben vermutlich torpedieren mit dem Argument, die Mutter können ihr Kind nicht loslassen.
Es ist weitgehend gleichgültig, wie lange das Kind nachher in der Fremdbetreuung bleibt, allerdings wird auch für ein Kind der Tag sehr anstrengend, wenn 6 oder 8 Stunden überschritten werden. Das hängt auch davon ab, wieviele Kind überhaupt in der Einrichtung vorhanden sind und wieviele Erzieherinnen ihnen zur Verfügung stehen. Eine Betreuungsschlüssel von 1 zu 3-5 hält man allgemein für machbar. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 21.11.2007