Frage: Besuch bei Oma und Opa

Sehr geehrter Dr. Posth, unsere Kleine ist 2 Jahre alt. Alle 4 bis 6 Wochen besucht sie die Großeltern für drei Nächte. Früher als sie zw. 1/2 bis 1 Jahr alt war, war sie wöchentlich für 2 Nächte dort, das stellten wir aber mit einem Jahr ein, damit sie nicht in zwei gleichwertigen "Heimaten" groß wurde, sondern wußte, wohin sie gehört. Wir behielten aber den Rhythmus von 1 mal monatlich bei. Jetzt ist so (bereits das 2. mal), daß sie richtig hysterisch wird, wenn Oma und Opa wieder nach Hause fahren (sie bringen uns die Kleine immer zurück). Auch wenn sie dort ist, möchte sie neuerdings immer bei Oma bleiben und nicht mehr allein mit Opa spazieren fahren. Heute haben sich Oma und Opa verabschiedet und die Kleine weinte zunächst nicht. Aber ein 1/2 Stunde später bekam sie einen richtigen "Anfall" und beruhigte sich erst nach 15 Min. Sie wollte unbedingt zu Oma. Sie machte auch gleich Mittagsschlaf.Zwar hat sie mich heute morgen freudstrahlend begrüßt als sie ankam, aber sie wollte auch bei uns zu Hause viel zu Oma. Was meinen Sie? Ist das Kind überfordert? Sollten wir diese langen Besuche lieber lassen? Das Kind freut sich immer auf den Besuch und es "vermißt" seine Mama nur mal kurz, wenn es ein Foto sieht oder kurz mal die Rede von mir ist. Können Sie mir das Verhalten erklären? Vielen Dank.

Mitglied inaktiv - 12.12.2002, 13:41



Antwort auf: Besuch bei Oma und Opa

Liebe Christina, Kinder mit 2 Jahren befinden sich in der Phase der Loslösung von ihrer primären Bezugsperson. Das geht nicht ohne z.T. heftige Trotzreaktionen vonstatten; getrotzt wird oft ja sogar gegen eigene Unvermeidbarkeiten wie Einschlafen müssen bei Müdigkeit oder Verweigerung auf Toilette zu gehen, wennn die Blase voll ist. Gelegentlich nimmt das Kind sogar aggressive Impulse gegen die ursprüngliche Bezugsperson, sprich Mutter, zu Hilfe. Vertraute andere Personen sind schnell eine willkommene Ablösungshilfe. Ich denke, das ist von der Natur so vorgesehen. Idealerweise ist es der Vater. Es kann aber ebenso die geliebte Großmutter sein. Jetzt verstehen sie wahrscheinlich, warum Ihre Tochter so reagiert. Sie selbst dürfen also nicht verletzt sein, das Verhalten richtet sich nicht gegen Sie. Je selbständiger Ihre Tochter geworden ist, desto entspannter sieht sie ihre Beziehungen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 14.12.2002



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