Unsere Tochter (fast 4) hat seit ein paar Wochen öfters die gleiche Art von Alpträumen. Sie erzählt, ein Hirsch mit seinem Geweih würde sie piksen oder ein Krokodil würde in unser Haus kommen u. sie fressen. Immer hat es irgendetwas mit Tieren zu tun, die in unser Haus kommen und ihr weh tun oder sie sogar aufessen. Wir sind ratlos, was wir machen sollen, denn sogar tagsüber hat sie vor diesen Träumen Angst, so intensiv scheinen sie zu sein. Wenn sie spielt, muß ich immer in der Nähe sein. Sonst erschrickt sie bei jedem Geräusch u. ruft ängstlich nach mir. Woher kommen diese Ängste? Fernseh schaut sie gar nicht, ab und zu Videogeschichten, aber die sind sehr harmlos und wir sind auch immer dabei. Die Kindergärtnerin hat auch kein Idee. Zwar lesen sie momentan Tiergeschichten, aber angeblich keine grausamen oder gar mit Auffressen. Märchenbücher haben wir nicht. Einmal erzählte unsere Tochter jedoch von einer Geschichte ählich wie "der Wolf u. d. 7 Geislein." Wie soll ich reagieren?
Mitglied inaktiv - 06.02.2006, 10:43
Antwort auf:
Alpträume, die auch am Tag Angst machen
Hallo, vermutlich wissen Sie nicht, was sich die Kinder untereinander so alles erzählen. Und andere Kinder haben einen viel größeren Zugang zu der medialen Welt, als Ihre Tochter. Bei Kindern ist es beliebt, sich untereinander Angst zu machen. Damit verschaffen sich die Kinder Macht- und Überlegenheitsgefühle. Ihre Tochter ist vielleicht ein Opfer solcher Angstmache. Fragen Sie sie danach. Vielleicht erzählt sie es Ihnen.
Am besten reagieren Sie so, daß Sie die "Gespenster" Ihrer Tochter ernst nehmen, und mit ihr die Wohnung absuchen, wo diese "hausen". Überlegen Sie mit Ihrer Tochter, wie man diese Gespenster vertreiben könnte oder wie man sie unschädlich machen könnte (z.B. einsperren). Eine gute Möglichkeit ist auch die Anschaffung eines Stoffhundes, der Ihrer Tochter gehört und der sie in Zukunft beschützen wird, weil er viel stärker ist als alle Krokodile und Hirsche auf der Welt. Hirsche kann man übringes in jedem Wildpark sehen und sich von deren Harmlosigkeit überzeugen. Ein bißchen Wildfutter wirkt Wunder. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 07.02.2006