Frage: Ablehnung der Mutter

Mein Sohn ( 3,5 J.) ist sehr temperamentvoll u. clever. Ich habe ihn bis 9 Mon. gestillt, nie schreien lassen u. er schläft im Elternbett. Er hat nur leicht gefremdelt, mit 12-18 Mon. Mama anhänglich. Seid 1 Jahr bin ich wieder berufstätig (alle Vorm. +2 Nachm.). Vom Sept. -Juli war er Vorm. in der Krippe u. die Nachm. bei meinem Mann mit dem er ein sehr innigers Verhältnis hat. Momentan hört man nur Papa . Er ist richtig anhänglich u. verfolgt ihn auf Schritt u. Tritt. Papa war dieses Jahr für 4 Monate beruflich im Ausland, ich glaub er hat Angst dass Papa ihn wieder verläßt. Papa ist jetzt seid 2 Mon. zu Hause bis zum Kigastart nächste Woche. Wenn ich arbeite habe ich nicht das Gefühl dass er mich vermisst- bzw. freut wenn ich mittags heimkomme. Er ist meistens abweisend, schaut mich gar nicht an u. spielt weiter. Oft beist er (meistens mich) ohne Grund. Er lässt sich auch nicht mehr von mir trösten, alles darf nur Papa machen. Unsichere Bindung zu mir? Was kann ich tun? LG Lisa

Mitglied inaktiv - 08.09.2008, 09:04



Antwort auf: Ablehnung der Mutter

Stichwort: vermeidend unsichere Bindung Hallo, so wie Sie das Verhalten Ihres Sohnes Ihnen gegenüber beschreiben, müsste man aus bindungstheoretischer Sicht von einer vermeidend-unsicheren Bindung ausgehen. Aber leider werden solche Erkenntnisse weder in der derzeitigen Pädagogik noch im sozialgesellschaftlichen Bereich angenommen. Zu einschneidend wären die Konsequenzen, die daraus zu ziehen wären, nämlich die Familie mit Säuglingen und Kleinkindern bis 3 Jahre von dem Druck zur Berufsausübung zu befreien oder flächendeckend entwicklungspsychologisch basierte, sachlich korrekte Fremdbetreuung anzubieten. Ihr Sohn hat sich nun sehr stark an den Vater gebunden, vielleicht im sinnen einer beschleunigten Loslösung, was ihm hilfreich sein kann, solange der Vater verfügbar ist. Aber auch der ist in seinem Arbeitsprozess gefangen und kann seine heilsame Rolle für Ihren Sohn nur begrenzt ausüben. Der Ki-ga ist vielleicht möglicherweise unzureichender Ersatz oder gibt es eine definite Bezugsperson dort für Ihren Sohn? Ich weiß also nicht, was Sie tun können, denn das hängt ja von ihrer wirtschaftlichen Basis und von Ihrem persönlichen Lebenskonzept ab. Am wichtigsten für Ihren Sohn wäre wahrscheinlich ein gute, zuverlässige Ersatzbezugsperson, sei´s in der Familie, sei´s im Ki-ga. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 10.09.2008



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