Ab welchen Alter sollten Kinder in Fremdbetreuung gehen?

Dr. med. Rüdiger Posth Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Ab welchen Alter sollten Kinder in Fremdbetreuung gehen?

Sehr geehrter Herr Dr. Posth,mein Sohn bald 2 J. hat hier die Möglichkeit, dass er an 2 Vorm. i. d. Woche an einer Spielgr. d. evang. Kirche teilnehmen kann, jedoch ohne Eltern. Seit einem halben Jahr besuchen wir beide Waldorfspielgr., frage mich aber, ob es dann nicht zu früh ist ihn ohne Begleitung in die andere Spielgr. zu geben (notw. ist es nicht, da ich zu hause bin). Er ist eher defensiv veranlagt (weint, wenn etwas weggenom.), abwartend u. d. Erwachs.fremdelnd gegenüber. Sonst sehr ausgeglichen, fröhlich und lebendig. Loslösung mit Papa verläuft eher langsam (Mo-Fr. erst ab 19 Uhr und Wochenende) Pflege und Spielen sehr gerne mit Papa, doch Zubett bringen weiterhin Mama. Andere Bezugspers. gibt es nicht (Großeltern zu weit entf.), bin aber auf d. Suche nach Babysitter für ca. 4 h die Woche. Reicht ersteinmal Gewöhng. an Babysitter bevor in eine Spielgr. ohne Eltern? Ab welcher Zeit sollte Kind ihrer Meing. ohne Elternbegleitung in Spielgr./Kinderg. gehen? Herzl. Dank, Dana

Mitglied inaktiv - 05.09.2011, 05:53



Antwort auf: Ab welchen Alter sollten Kinder in Fremdbetreuung gehen?

Hallo, entscheidend für die Frage, ob und wann eine Fremdbetreuung außerhalb von zu Hause für ein Kind möglich ist, ist die gelingende sanfte Ablösung (s. gezielter Suchlauf). Ist die gewährleistet, kann das Kind prinzipiell auch jünger als 2 Jahre sein. Die Erfahrung lehrt aber, dass bei Kindern unter 2 Jahren auch die sanfte Ablösung oft noch schwierig ist. Wie gut das gelingt und wie erfolgreich dann das Kleinkind schon in der Gruppe agiert, hängt nicht unwesentlich von dem Loslösungsprozess ab. Je besser der gelingt, desto einfacher gestaltet sich die Ablösung. So wie Sie die Entwicklung Ihrees Sohnes skizzieren, hätte ich Bedenken bei dem Angebot der Ev. Kirche. Außerdem wäre hier ja gar kein sanfte Ablösung möglich. Die Sache mit dem Babysitter klingt da schon besser. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 05.09.2011



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