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Nachbar droht, fragliche Demenz und Waffenbesitz - was tun

Nachbar droht, fragliche Demenz und Waffenbesitz - was tun

Fischstäbchen

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Hallo, Wir überlegen hier hin und her wegen unserem direkten Nachbarn. Dieser ist über 90 Jahre alt, aber noch recht fit dafür. Hört und sieht schlecht (fährt aber natürlich weiter Auto) und gebärdet sich allen gegenüber zunehmend sehr wechselhaft in seiner Stimmung und wird immer enthemmter. So passiert es oft, dass er in einer Unterhaltung plötzlich aggressiv wird, droht, beleidigt usw. Wir hatten jetzt auch einen Rechtsstreit mit ihm, welchen er verloren hat (woraufhin er mir gegenüber äußerte man solle seinen und meinen Anwalt und die Richter erschießen und mich verhauen). Zudem hat er schon unsere Katze gequält und hatte dadurch Ärger mit dem Veterinäramt. Nur verhält er sich auch anderen gegenüber so; mit allen Nachbarn außer 2 ist er mittlerweile zerstritten, hat neulich aus dem Nichts heraus sogar seinen Sohn so beschimpft und bedroht, dass dieser die Flucht ergriffen hat. Auch die anderen Nachbarn finden sein Verhalten sehr auffällig (zum einen Agression und Enthemmung inkl rassistischer und antisemitischer Äußerungen, Drohungen die Katzen in der Straße zu erschießen, aber auch Vergesslichkeit, zeitliche und räumliche Desorientierung). Nun ist er Hobbyjäger, geht auch noch jagen und hat Waffen im Haus. Wir machen uns alle Sorgen. Sein Sohn hatte nach der Eskalation ihm gegenüber vorgeschlagen den Schlüssel des Waffenschrankes an sich zu nehmen, hat aber wieder einen Rückzieher gemacht, weil er sich raushalten will. Er möchte nicht, dass Polizei oder Sozialpsychiatrischer Dienst hinzugezogen werden. Meine Mutter (wohnt auch hier) hat mit dem SPDI gesprochen (ohne Namen), dieser sagt auf jeden Fall die Polizei informieren. Nun sind meine Eltern gut befreundet mit dem Sohn und machen sich Gedanken was passiert, wenn sie das melden. Und ich frage mich auch, ob es nicht doch eine Überreaktion wäre und die Sache noch mehr eskalieren lassen würde. Ich denke ich brauche einfach mal Meinungen von Außenstehenden.


oma

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Antwort auf Beitrag von Fischstäbchen

Bitte auf jeden Fall zumindest den SPD informieren. Hier ist kein Platz für die Befindlichkeiten eures Nachbarn und seines Sohnes. Es darf nicht enden wie in dieser Geschichte: https://www.focus.de/panorama/welt/vom-nachbarn-getoetet-er-schoss-ihm-direkt-in-den-kopf-mutter-von-sinan-16-spricht-ueber-tragoedie_id_202330313.html Da war es genauso: Ein verwirrter und aggressiver Nachbar, der legal Waffen besitzen durfte. Und dann gnadenlos einen 16-Jährigen erschießt, nachdem er die Familie schon länger mit grundlosen Anschuldigungen terrorisiert hat. Stell dir vor, ihr unternehmt nichts, und dann passiert so eine Katastrophe... Das würdet ihr euch nie verzeihen. Das Verhalten des Sohnes finde ich unverantwortlich. Das Wegnehmen der Waffen und der Autoschlüssel wäre das allermindeste, was er tun müsste. Mein Stiefvater war an Alzheimer erkrankt. Und selbst dieser eigentlich sehr ruhige, freundliche Mann war dann sehr aggressiv. Meine Mutter hat viel Zeit im Keller verbracht aus Angst vor ihm. Nicht auszudenken, wenn er Zugang zu Waffen gehabt hätte. Also bitte keine falsche Rücksichtnahme. Ihn zu melden ist nicht egoistisch, sondern zum Schutz der Allgemeinheit und zu eurer eigenen Sicherheit. Du bist kein Denunziant, sondern eine verantwortungsbewusste Mitbürgerin! Und nicht zuletzt muss der Mann auch vor sich selbst geschützt werden. Alles Gute!


Pamo

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Ein Freund hat seit Jahren Ärger mit einem psychisch kranken Hausbewohner. Es ist äußerst schwierig, dagegen anzugehen. Solange da keine akute Gefahr gesehen wird, geht der Mann halt rein und raus aus der Klinik und zuhause stopft er dann wieder meinem Freund Hundekot in den Briefkasten, beschädigt schreiend seine Wohnungstür - aber letztlich fehlen die Beweise, wer es war. Da nützen auch die ganzen Strafanzeigen nichts. In eurem Fall: Selbstverständlich würde ich den sozialpsychiatrischen Dienst heran ziehen. Ob die eingreifen können, ob sie überhaupt ein Problem sehen, ist eine andere Frage. Vor allem sollte man gucken, ob ihm nicht Waffen- und Jagdschein entzogen werden können. Wenn der Sohn so erbärmlich schwach ist, dass er seinem Vater nicht mal die Waffen abnimmt, dann würde es mich nicht wundern, wenn er dem sozialpsychiatrischen Dienst nicht erzählt, was wirklich Sache ist. Ich würde am Montag beim sozialpsychiatrischen Dienst anrufen und vor allem die Gefahren betonen, die von ihm und den Waffen ausgehen. Und immer und immer wieder Strafanzeige erstatten, damit gibt es wenigstens dokumentierte Vorkommnisse.


Okypete

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Was soll das denn. Bitte einfach die entsprechenden Ämter informieeren, das geht auch anpny. Der sohn soll einfach heimlich die Schlüssel wegnehen und gut als ersten Schritt. Er muss es hm ncht sagen, er hat sie halt dann verlegt. oder die Waffen holen und bei der Polizei abgteben, Vorsicht das darf er eigenlih nciht.


Cpt_Elli

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Wenn ich es richtig verstehe, hat deine Mutter ja bereits den SDI kontaktiert. Die empfehlen, die Polizei zu kontaktieren - wohl nicht ohne Grund. Der SDI ist primär für Beratung und Deeskalation zuständig. Wenn das Gegenüber nicht kooperieren möchte, haben die kaum Durchgriff. Den kann eben nur die Polizei leisten (deshalb nimmt z. B. das JA bei schwierigen Einsätzen auch die Polizei mit). Waffen und Fahrzeug gehören nicht in die Hände eines offensichtlich dementen Menschen. Beides muss ihm polizeilich entzogen werden inkl. Führer- und Waffenschein. Schlimm, dass der Sohn zu faul oder konfliktscheu ist, das selbst in die Wege zu leiten. Dann müssen es halt andere in die Hand nehmen. Ergo: Bei der Polizei anrufen, was andere denken wäre mir da egal.


Methos

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Hallo, je nachdem wo ihr wohnt (Stadt oder Land) bei der Behörde im Jagdrecht anrufen, deine Bedenken äußern und auf den oben genannten Fall verweisen unter dem Hinweis, Du hast Angst wegen Eigen und Fremdgefährdung. Die müssten sich kümmern, sonst in der Hierarchie nach oben gehen und drohen, das Amt in die Haftung nehmen. A Viel Erfolg. Lg Marion


Maxikid

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wir hatten so einen Fall, hier bei uns im Bürohaus. Es ging über Jahre...ganz schlimm. Offenes Feuer in der Praxis/Wohnung war sehr schlimm. Es wurde viel unternommen, die Dame blieb....bis sich herausstellte, dass sie Schulden beim Finanzamt hat....der Zoll kam...Dame geflüchtet, festgenommen. Da ging es dann plötzlich ganz schnell. Dame wurde nie wieder im Haus gesichtet. LG


Mitglied inaktiv

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und zwar dort das Amt, welches für WAFFENRECHT zuständig ist. Diese können auch sofort jemanden in seine Wohnung schicken, um zu überpfüfen, ob er wirklich Waffen UND Munition hat und wie diese aufbewahrt werden. Es gibt Vorschriften wie zB.: Waffen und Munition müssen getrennt voneinander verwahrt werden und zwar in zugelassenen Tresorschränken. Diese Kontrollen werden in so einem Fall nicht angemeldet. Bei Beantragung eines Jagdscheines oder einer Waffenbesitzkarte muss man ein polizeiliches Führungszeugnis vorlegen und ein sog. Bedürfnis. Da geht es dann schon los, ob der Herr überhaupt noch aktiv zur Jagd geht! Wenn nicht, dann hat er nämlich kein Bedürfnis mehr, Waffen zu besitzen. Bei einem Jäger reicht es dann auch nicht aus, wenn er jeden Samstag in ein Schützenhaus zum Trainieren geht. Er muss dann zumindest ein Jagdmitläufer sein, also aktiv. Und wenn man dort meldet, wie sich der Herr aufführt und dass es da weitere Zeugen gibt, dann handeln die normal sehr schnell.


ohno

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Das ist eine sehr gute Idee und wäre die eleganteste Lösung. Allerdings schreibt die TE, dass er noch jagen geht. Mich gruselts dabei, denn offenbar hört und sieht er ja nicht richtig und hat demente Züge! @Fischstäbchen Der Freund Deiner Eltern übernimmt keine Verantwortung, weder seinem Vater gegenüber noch seinen Freunden. Auf wen wollt Ihr Rücksicht nehmen? Er nimmt doch auch keine auf Euch. Wenn er sich raushält, muss er sich konsequent raushalten, auch gegenüber Euch bzw. Deinen Eltern, fertig aus. Bitte informiert den Landkreis, wie von Tante Mine vorgeschlagen, oder im Akutfall die Polizei! Aber tut um Himmels Willen etwas! Und Ihr müsst ihm gegenüber kein schlechtes Gewissen haben, er ist krank, benötigt Hilfe und wird sie bekommen, und er wird es, sorry wenn ich das so schreibe, wahrscheinlich nicht wirklich wahrnehmen. Seine Aggressionen sind garantiert auf eine Demenz zurückzuführen, er ist eine Gefahr für sich und andere. Es ist bitter, wenn ein Leben so endet, er kann nichts dafür, seine Hirnstrukturen gehen dahin. Aber es wäre schlimmer, wenn er als Mörder von der Welt geht. Für ihn, und für seine Familie. Neben unserem Büro lebt eine Frau im Nachbarhaus, sie ist psychisch krank. Ich weiß nicht, vllt sogar geistig behindert, oder beides. Jahrelang von morgens bis abends vor der Tür, jeden angequatscht, Sprechdurchfall den ganzen Tag. Wir waren genervt, ja. Aber freundlich, haben sie gegrüßt, aber eben so, dass sie uns nicht groß verwickeln konnte. Sie kam auch ins Büro und gab immer mal was wichtiges bekannt. Letzte Woche wurde sie abgeholt. Ihr Vater hat sie einweisen lassen. Sie war wohl durchgedreht, hat Fensterscheiben zerdonnert, Wasserhähne aufgedreht überall, Siffon vom Waschbecken weggetreten, auch nichts mehr gegessen oder getrunken. Als sie abgeholt wurde, schon gleich mit Polizeischutz für die Rettungsdienstler. Sie hat geschrien, sich gewehrt, es war schlimm. Und sie wird nicht zurückkommen. Ein solange mit solchen Defiziten geführtes halbwegs selbstständiges Leben, und ein trauriges Ende der Selbstständigkeit. Aber, es ist eben die einzige Lösung. Und genauso wird es bei Deinem Nachbarn sein. Ihr solltet daran arbeiten, dass er auf seine alten Tage seine Würde behält. Das wird er nicht, wenn keiner was tut. VG ohno