Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Mit was beginnen?

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann
Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin

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Frage: Mit was beginnen?

Helgaa

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Hallo, Mein Sohn ist nun 18 Wochen alt und ich würde gerne mit der beikost beginnen. Stille bisher voll. In unseren Familienalltag würde der Getreideobstbrei am Nachmittag oder der abendbrei (möchte mit pre anmischen) sich anbieten. Ist der Beginn mit obstbrei noch zu früh oder soll ich mit dem abendbrei beginnen? Kann ich nach dem Brei Wasser geben oder soll ich danach stillen? Herzlichen Dank Schönes Wochenende


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo Helgaa du kannst mit Beikost beginnen, wenn dein Baby ganz sicher beikostreif* ist. Du kannst mit Obstmus starten oder mit Gemüsemus. Und es wäre auch möglich, mit Getreidebrei zu beginnen, ggf gemischt mit Pre-Milch. Es gibt unzählige Varianten, wie man (als Stillmama) die Beikost beginnen kann. Es sollte auf jeden Fall zu euch, zu dir und insbesondere zu deinem Baby bzw für dein Baby passen. Für dein Baby passt es, wenn es das angebotene Essen annimmt. Das Essen im Mund muss dein Baby anschließend gut schlucken können. Darum ist Brei bei Babys und Eltern meistens als erste Beikost sehr beliebt. Ein Brei kann, wenn die Konsistenz stimmt, einfach geschluckt werden. Die Konsistenz sollte zu Beginn sehr fein und homogen und noch sehr flüssig sein. Die erste Beikost kann via Brei gegeben werden. Es ist aber auch möglich, Beikost via breifrei einzuführen. Das nur zur allgemeinen Info. Aus deinen Zeilen lese ich heraus, dass du gerne mit Brei beginnen möchtest. Der Zeitpunkt (Uhrzeit) für die erste Beikost ist neben dem WAS und dem WIE durchaus auch gut zu überdenken. Du tendierst zwischen nachmittags und abends. Erfahrungsgemäß ist es sinnvoller, die erste Beikost nicht abends zu geben. Es sei denn, dein Baby schläft erst sehr spät am Abend. Etwaige Reaktionen (Verdauung, Unverträglichkeitsreaktionen, Befindlichkeiten etc) lassen sich besser erkennen, zuordnen, ggf behandeln, etc) wenn die Beikost tagsüber gegeben wird. Insofern wäre für euch vermutlich der Zeitpunkt nachmittags vielleicht ganz gut geeignet. Du kannst hier Obstmus geben und danach noch stillen. Wasser brauchen Stillbabies (wenn nach Bedarf gestillt) normalerweise frühestens ab dem 10. Lm. Jetzt auf jeden Fall noch nicht. Die Mumi im Anschluß der Beikosthäppchen hilft auch noch dabei, die Beikost besser zu verwerten. Beginne also ruhig mit ein paar ersten Löffelchen Obstmus und ergänze den Brei nach und nach mit Fett (Öl) und Getreide. Du kannst bei den Obstsorten Variationen geben oder auch Gemüsemus dazu mischen. Wenn dein Baby den Brei gerne isst und auch gut verträgt, wenn ihr eine Beikostroutine gefunden habt, kannst du mit dem Abendbrei weitermachen. Als Stillmama kannst du die Beikost zunächst als Ergänzung zur Mumi sehen, die deinem Baby vor allem Abwechslung und Annäherung an Essen ermöglicht. Ziel, Sinn und Zweck ist es zunächst, deinem Baby zusätzlich zum Stillen neue Esseindrücke zu geben. Beikost ist ein wichtiger Baustein im Entwicklungsgeschehen. Ein beikostreifes Baby braucht Beikost, um sich optimal zu entwickeln. Drum sollte Beikost ab der individuellen Beikostreife eingeführt und regelmäßig gegeben bzw angeboten werden. Hast du noch Fragen? Grüße Birgit N. * damit sind die anatomischen und physiologischen Vorraussetzungen zum Essen/Schlucken normalerweise gut gegeben. Dann ist auch der Darm soweit, dass die Beikost vertragen wird. Die Beikostreife ist das wichtigste Zeichen, das du als Mama für den Beikoststart deines gesunden Babys nehmen kannst und solltest: ein (gesundes und reif geborenes) Baby ist beikostreif, wenn das Baby mindestens 4 Monate (ab 5. Lm) alt ist und wenn 1. der Zungenstoßreflex weg ist. Wenn es 2. mit leichter Unterstützung im unteren Rücken sitzen kann (ausreichende Rumpfspannung hat, dadurch sich selbst aufrecht halten kann) und wenn es 3. sehen und gezielt nach Nahrung greifen kann, um sich Nahrung zum Mund zu führen (Stichwort Motorik, Auge-Hand-Mund-Koordination = gezieltes Greifen von Dingen mit anschließendem zum Mund führen). Alle diese Punkte zeitgleich zusammen ergeben DIE Beikostreife. Nur wenn alle 3 Zeichen da sind, ist (d)ein Baby wirklich so weit. Punkt 2 ist wichtig, weil sich die Rumpfspannung ebenfalls auf die Nahrungsaufnahme (Schlucken, Sicherheit u.a.) auswirkt. Du kannst und darfst dein Baby aber beim Sitzen stützen.


Helgaa

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Danke für deine Antwort. Wie viel Öl sollte ich hineingeben? Eignet sich dafür olivenöl oder Sonnenblumenöl? Danke


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo Helgaa derzeit werden diese Ölsorten für die Beikost empfohlen: Rapsöl, Sonnenblumenöl, Maiskeimöl, Weizenkeimöl, Leinöl, sowie sämtliche Ölmischungen in sog. Beikostöl. Du kannst als Stillmama aber auch Olivenöl nehmen. Wenn du dir unsicher bist, welches Öl du nehmen solltest, dann kaufe, wenn es dir möglich ist, ein Beikostöl. Der Vorteil von Beikostöl ist die besonders gute Qualität: schadstoffarm und qualitativ hochwertig, schonend und hygienisch einwandfrei produziert. Beikost-Öle bestehen aus Mischungen und Kombinationen mit verschiedenen Ölen. Sie haben ein optimales Mischungsverhältnis von Omega 3- und Omega 6- Fettsäuren. Grüße


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