Frage: Gläschen

Hallo. Mein Sohn ist jetzt 23 Monate alt. Ich bin am verzweifeln. Er verweigert immer noch Mittagessen und isst Gläschen. Wenige Sachen sind ok. Nudeln aber auch nicht immer, Lasagne,Gurke, Tomate, Apfel, Banane, Fleisch wie Braten oder Frikadelle isst er meistens. Dann ist es sehr komisch, er isst z.B einmal eine Bratwurst oder Pfannekuchen gerne, dann wieder gar nicht. Kartoffeln und Gemüse gehen gar nicht. Ich weiß nicht mehr was ich machen soll. Pommes und Pizza würde er jeden Tag essen, was er natürlich nicht bekommt. Er probiert auch überhaupt nicht, ich habe keine Chance ihn dazu zu bewegen, sei es lieb, nett, spielerisch oder mal mit „etwasDruck“. Ihm gar nichts zu geben, wenn er verweigert ist auch kein Problem für ihn, dass stört ihn einfach nicht. Selbst bei der Tagesmutter mit anderen Kindern isst er dann nicht. Brot mit Aufschnitt ist gar kein Problem und natürlich mag er mit Vorliebe Kekse, Eis, Schokolade, Waffeln und Kuchen. Da probieren er sich alles. Vielleicht haben Sie ja noch eine Tipp für mich, was ich machen kann. Ich möchte natürlich eine Ausgewogene Ernährung für ihn und endlich von den Gläschen weg. Vielen Dank für Ihre Rückmeldung

von Li 123 am 22.02.2022, 15:38



Antwort auf: Gläschen

Hallo Li 123 dass dein Sohn prinzipiell isst, das ist auf jeden Fall ein gutes Zeichen. Es zeigt dir, dass mit deinem Sohn alles soweit in Ordnung ist. Es gibt sogar einige Dinge, die er ganz besonders gerne mag. Pizza und Pommes und auch Süßes zum Beispiel, aber auch bestimmte Obst/Gemüsesorten und Frikadellen und mehr. Es stört dich allerdings, dass dein Kind zum Mittagessen bevorzugt auch und noch immer Gläschenkost isst. Doch bisher warst du damit noch mehr oder weniger zufrieden, wenn dein Kind anstatt der üblichen Familienkost noch zusätzlich seine gewohnten Breigläschen gegessen hat. Wie ginge es dir, wenn du mittags keine Gläschen mehr anbietest? Du kannst sie komplett weglassen. Dein Sohn bräuchte sie nicht. Je länger du wartest, desto schwieriger könnte es werden diese irgendwann wegzulassen. Je mehr dein Kind daran gewohnt sein wird, desto mehr wird er daran gewohnt bleiben. Es gibt nun leider kein Patentrezept für dich, wie du eure Situation gut meistern kannst. Im Rahmen meiner Arbeit hier im Forum kann ich dir nur allgemein ein paar Zeilen zum Thema schreiben. Aber vielleicht ist die eine oder andere Info für euch als Idee hilfreich. Schreibe dir doch noch einmal ganz genau auf, was dein Kind meistens durchaus gerne und verlässlich isst. Es ist bestimmt noch viel mehr als du bisher notiert hast. Schreibe alle Sachen auf, die er auch bspw morgens und abends oder sonstwann isst. Und jetzt kuck mal, was du davon auch mittags anbieten könntest. Das alles könntest/ darfst du deinem Kind auch zum Mittagessen anbieten (anstatt der Breigläschen). Er erhielte damit die Möglichkeit, einfach mitzuessen. Denn Kinder essen das, was sie kennen und mögen. Bringe darum jetzt ganz oft Wiederholungen. Führt Tage ein, an denen es bestimmte Gerichte gibt. So könntest du an zwei Tagen die Woche Pizza anbieten und einmal die Woche selbstgemachte Ofenpommes oder Ofengemüse, einmal die Woche Lasagne.... Rezept für Selbstmachpommes/Stäbchenkartoffeln Stäbchenkartoffeln, also in Stäbchen geschnittene Kartoffeln, werden in einer Schüssel mit (gutem Sonnenblumen-)Öl vermengt und anschliessend auf einem Backblech im Ofen bei 200° leicht vergoldet. Statt der obligatorischen Stäbchenform kannst du auch Scheiben (ca 5mm dick) schneiden und die Scheiben auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Anschliessend einzeln mit Öl bepinseln. Geht schnell. Ab in den Ofen. Dazu Ei? Und Tomaten/Gurken Süßkartoffel und Gemüse als Ofengemüse zubereiten: vorbereiten und in Form schneiden, mit Öl besprenkeln und im Ofen garen. Obstpizza Pizzateig 250g (Pizza-)Mehl 2 EL Öl 1/4 Würfel Hefe 125 ml Wasser Prise Salz die Zutaten zu einem Teig kneten, gut kneten und walken. Teig abdecken und ca 1/2 h aufgehen lassen. Teig auswellen, Kreise ausstechen, auf einem Backpapier ablegen. Teig mit Wasser besprühen. Im vorgeheizten Ofen bei 200° ca 15-20 min fertig backen. Währenddessen Obst und Streichbelag vorbereiten: Obst: Mandarine, Mango, Kiwi, Banane, Traube, Heidelbeere, Himbeeren, Erdbeeren usw in kleine Stücke schneiden oder Formgebung nach Wahl (ganz lassen oder ausstechen, Scheiben schneiden,...) die Pizzabödchen damit belegen. dazu nach Belieben: ....mit Vanillesosse 1/2 Vanillestange (oder 1/4 P Bourbonvanillezucker oder 1 Msp Vanillepulver) 1 Eigelb 1 EL Honig bzw Süßungsmittel nach Wahl (Menge wie gefällt) 200 ml Milch Vanilleschote längs aufschlitzen, mit der Milch und dem Zucker in einen Topf geben und mit dem Schneebesen unter Wärmezufuhr verrühren. Das Ei sauber trennen. Eiweiß in einem Gefäß lagern, verschliessen, in den Kühlschrank stellen. Milch im Topf langsam erhitzen. Das Eigelb ganz vorsichtig unter Rühren (Schneebesen) in die nun wärmer werdende Milch einrühren. Langsam, ganz langsam (!!) unter Rühren zum Kochen bringen. Wenn der Prozess zu schnell vonstatten geht, flockt das Eigelb aus, was nicht soo schön aussieht. Sosse im Topf abkühlen lassen, gelegentlich umrühren. In ein Kännchen umfüllen und am besten noch lauwarm servieren. Die Sosse nicht wieder aufkochen. Das Eigelb gibt Farbe und eine sämige Konsistenz. Vanilleschote vor dem Servieren herausnehmen Gebratenes Toastbrot in einer Pfanne viel Butter schmelzen lassen, Toastbrotscheiben einlegen, leicht salzen und von beiden Seiten anbraten. Dazu: Bananenküchlein: 1/2 Banane mit der Gabel zerdrücken, 1 EI verquirlen. Mischen, in heissem Öl in einer Pfanne ca 4-5 kleine Pfannküchlein backen. as geht besonders gut in einer beschichteten Pfanne mit etwas Kokosöl. Foto.. https://www.rund-ums-baby.de/forenbilder/index.htm?seite=1&forum=kochen-fuer-kinder&bild=8#start Herzoginkartoffeln 750g geschälte Kartoffeln in Salzwasser kochen. Wasser abschütten, Kartoffeln stampfen, zu Kartoffelbrei. Etwas auskühlen lassen. mit 1 Ei, 1 Eigelb, Salz, 1 EL Butter vermengen, Hauch Muskat nach Belieben. Alles gut vermischen und mit dem Spritzbeutel Rosetten auf eine Backblech spritzen. Wenn das zu mühselig ist, also für die Alltagsküche, kann man den Teig auch mit Hilfe von zwei TL als Nocken auf ein Backblech setzen. Die Dinger werden noch mit einer Eigelb/Milch-Mischung bepinselt und ca 15 min im Ofen bei 190° gebacken. Auch Sahne reicht zum Bepinseln aus. Sie werden dann nur nicht so schön leuchtend gelb. Kochbananenbratling: Kochbanane schälen und die Enden abschneiden. Kochbanane in leicht gesalzenem Wasser ca 15 min weich kochen. Banane aus dem Wasser nehmen und zerdrücken. Etwas Mehl oder gemahlene Haferflocken anch Gusto darunterarbeiten. Bratlinge formen und in etwas Öl leicht anbraten. Neue Speisen finden meist erst durch behutsames Benagen oder in klitzekleinen Portionportionen zum Kind. Gib deinem Kind immer genügend Zeit und die Möglichkeit zum eigenständigen Handeln, um Neues zwanglos und vorsichtig, Step by Step, freiwillig kennen-und lieben zu lernen. Kinder lernen essen nonverbal und ohne (dein) aktives Zutun. Kinder lernen durch einfaches Beobachten, ganz automatisch. Dein Kind soll bspw Brokkoli mitessen? Einfach selber essen und abwarten. Gib der Mittagsmahlzeit vielleicht weniger Bedeutungsspielraum und fokussiert euch auf andere gemeinsame, schöne Esserlebnisse. Findet eure ganz eigenen Spielregeln für eure unbeschwerten Mahlzeiten. Wie kannst du die Bedürfnisse deines Sohnes so erfüllen, dass auch deine Bedürfnisse berücksichtigt sind? Wo habt ihr einen gemeinsamen Nenner? Und wie könnt ihr euch daran annähern? Je weniger du dich sorgst, je weniger du deinen Sohn aktiv, d.h. mit Worten aufforderst bzw zum Essen bzw Probieren animierst, und je weniger du sein Verhalten kommentierst, desto besser und zielführender. Ich empfehle dir jetzt, dass du langfristige Wege gehst. Du brauchst dir nicht zum Ziel zu setzen, dass das Verhalten deines Sohnes morgen schon anders sein wird. Versuche in einem längeren Zeitraum zu denken, den du für die langsame Änderung nutzen willst. Vertraue darauf, dass es sich ändern wird. Es muss nicht dein Ziel sein, dein Kind dazu zu bringen, dass er alles sofort mitisst. Es könnte besser dein Ziel werden, dein Kind am Esstisch mit Spaß und Freude, mit Hunger und Neugier, mit essen zu lassen. Mach aus der Sache kein großartiges Ding, agiere sorgenfrei und beziehe euer Kind in eure familiären Mahlzeiten mit ein, in dem ihr selbst mit Genuß esst. Koche auch weiterhin die Speisen, die ihr gerne esst. Denn Kinder gewöhnen sich an Neues auch und vor allem dadurch, in dem sie ihre Mitesser beobachten. In Gemeinschaft schmeckt es noch mal so gut, weshalb ihr unbedingt zusammen essen solltet. Ich "zitiere" an dieser Stelle immer wieder und noch immer gerne Herrn Juul: Er bezeichnete Erziehung als "Osmose", Erziehung ginge vielmehr durch die Haut. Mehr als durch Worte gesprochen zählten die Haltung, die innere Einstellung - denn all das nähmen Kinder viel stärker wahr als Worte. Das Vorleben für die vom Kind gewünschte Verhaltensweise und Aktion stand bei ihm an erster Stelle. Du darfst deinem Kind jetzt viel mehr zutrauen. Gläschen braucht es nicht mehr. Grüße Birgit Neumann

von Birgit Neumann am 24.02.2022



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