Hallo
Mein Sohn wird bald 6 Monate und in unserem kochbuch (ich koche sein essen nur selber) steht drinnen das ab dem 6monat der abendbrei (Milch-Getreide -brei) Angebot wir.
Nun war meine Freundin selber Mutter zu Besuch und wir hatten es von der Ernährung, da meinte sie ich darf auf gar keinen Fall den abendbrei vor dem 8monat geben ( sagte damals ihre Hebamme) das führt zur darmblutungen und zur glutenunverträglichkeit. Und ich darf ihm auch keine Kuhmilch vor dem 1. Geburtstag geben. Ich darf den Brei nur mit Wasser oder babypulver (was er ja eh trinkt) anrühren.
Stimmt das darf mein Kind vor dem 8. Monat keine Getreide Produkte zu sich nehmen?
In unserem kochbuch sind auch Rezepte ( noch nicht gekocht) Ab dem 5 Monat z.b.mit Reis und Hafer, darf ich diese dann nicht kochen?
Ich habe mich dann mal ihm laden umgeschaut dort gibt es gläschen nur nach dem 4. Monat mit Reis und sogar Spagetti, und sogar auf den abendbreis steht nach dem 4. Monat drauf und sind ja mit Grieß usw. Zubereitet.
Was stimmt nun ich bin total verwirrt will nichts falsches machen.
Darf er nun mit 6 Monaten abendbrei bekommen oder erst mit 8 Monaten?
Und wie ist das mit der Milch?
Vielen Dank das sie sich die Zeit nehmen
Liebe grüße
von
zauber91
am 09.07.2014, 13:13
Antwort auf:
frage wegen abendbrei (Milch-Getreide-brei)
Hallo zauber91
du kannst deinem Baby den Abendbrei geben. Die Empfehlungen für Beikost verändern sich mit den Jahren. In Bezug auf Gluten heisst es nach neueren Erkenntnissen, dass die Gabe kleiner Mengen glutenhaltiger Getreidesorten, im 5.- 7. Lm, einen schützenden Effekt habe. Der Körper sei genau dann in der Lage, Toleranzen zu entwickeln.
Gluten ist enthalten in Weizen, Dinkel, Roggen*, Gerste*, (Hafer).
Du kannst den Milchbrei abends mit der Getreidesorte zubereiten, die dir persönlich gut gefällt.
Jede Getreidesorte hat ihre spezifische Zusammensetzung im Hinblick auf Proteine, Kohlenhydrate und Fett. Hafer ist bspw eine recht fettreiche Getreidesorte, Reis ist nahezu fettarm, Hirse dagegen enthält wenig Proteine. Hirse passt deshalb gut im Milchbrei. Andere mögliche Getreidesorten sind Grieß (Weizen oder Dinkel) oder bspw auch 4-Korn- bzw 7-Kornflocken. Sie sind eine Mischung aus mehreren Getreidesorten, wobei sich die Inhaltsstoffe ideal ergänzen.
Die bequemste Art einen Milchbrei herzustellen ist es, wenn du sog. Baby-Instant-Getreideflocken nimmst. Sie füllen meterweise die Regale von Drogerien und Discountern.
Diese Baby-Instantflocken (Getreideflockenpulver) sind sozusagen Schmelzflocken, weil sie die Eigenschaft besitzen, durch Flüssigkeitszugabe zu "schmelzen", das heisst, sie bilden eine breiige Konsistenz, die gut essbar ist. Aufgrund der Herstellung sind die Flocken leicht verdaulich und gut bekömmlich, weil Teile der Stärke aufgeschlossen, sozusagen vorverdaut, sind.
Auf den Verpackungen dieser Baby-Instant-Getreideflocken wird Kuhmilch zur Zubereitung eines Milchbreies empfohlen. Das stiftet oft Verwirrung unter Müttern und Vätern. Denn Kuhmilch, heisst es oft, sei noch nichts für Babys.
Als Breizutat ist Kuhmilch im Milchbrei möglich. Sie ergänzt die anderen Nährstoffe des Milchbreies ideal. Du kannst stattdessen auch Säuglingsmilch verwenden. Vorteil ist, dass dein Baby den Geschmack erkennt und den Brei evtl dadurch besser isst.
Bei sehr jungen Babys ist es empfehlenswert, den Brei mit der sog. Halbmilch zuzubereiten. Das bedeutet 50% Wasser und 50% Kuhmilch.
Da Kuhmilch aber doch häufiger Allergien auslöst, ist sie in der Beikost durchaus umstritten. Manche Experten befürworten die Gabe von Kuhmilch als Breizutat, andere widerum raten auch hierbei von der Kuhmilch ab. Besteht ein erhöhtes Allergierisiko beim Baby, sollte die Gabe von Kuhmilch vorerst (bis zu 1. Geb.) auf jeden Fall hintanstehen, ggf mit dem KiA besprechen.
Die offiziellen Empfehlungen lauten: Kuhmilch im Milchbrei (Menge ist damit begrenzt auf max 200ml/d, ein Überangebot Protein ausgeschlossen) zu geben. Die Calciumzufuhr würde so sicher gestellt. Kuhmilch als Trinkmilch dagegen, ist erst nach dem 1. Geburtstag empfehlenswert.
Alternativ kann ein Milchbrei mit Säuglingsmilch zubereitet werden. Gestillte Babys benötigen keine weitere Milchsorte.
Abendbreie (Milchbreie) können auf dreierlei Arten zubereitet werden.
1. Säuglingsmilch
2. Kuhmilch 3,5% (bzw Halbmilch)
3. Muttermilch (Brei bleibt flüssig)
Grundrezept:
200ml Milch (Säuglingsmilch oder Kuhmilch, Halbmilch) oder Mumi
20g Getreideflocken (Baby-Instantflocken)
20g Obstmus
als Stillmami kann man auch Wasser statt Milch nehmen und anschliessend stillen.
Die Alterskennzeichnung auf Gläschen bezieht sich vor allem auch auf die Konsistenz. Nach dem 4. Monat bedeutet, dass die Breie ganz fein püriert sind. Ab dem 6. Lm: etwas gröber püriert, Ab dem 8. Lm bedeutet, dass stückige Zutaten eingearbeitet sind.
so, ich hoffe, ich konnte dir wieder etwas mehr Durchblick geben :-) , ansonsten fragst du einfach noch einmal genau nach.
Bis dann
Grüße
B.Neumann
P.S. zu dem Punkt "Darmblutungen" will ich noch eben etwas anfügen. Es gibt Babys, die Kuhmilch nicht vertragen. Auch Stillbabys (Kontakt via Mumi) können davon betroffen sein. Dann spricht man von einer muttermilchinduzierten Kolitis.
*unüblich bei Babykost
von
Birgit Neumann
am 10.07.2014