Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Essen für Einjährigen weiterentwickeln

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann
Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin

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Frage: Essen für Einjährigen weiterentwickeln

MariaAHW

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Liebe Birgit, als bisher stille Mitleserin möchte ich mich zunächst für deine vielen hilfreichen Antworten hier bedanken. Ich würde mich sehr freuen, wenn du für uns auch einige Tipps hättest. Zunächst zu unserer Situation: Unser Sohn ist 13 Monate alt. Ab Beikoststart bekam und mochte er sowohl Brei als auch Fingerfood. Das Fingerfood besteht aus ausgewählten Sachen, die wir extra für ihn zubereiten. Nun möchten wir uns gern weiterentwickeln, sind aber verunsichert, was wir im Alter unseres Sohns beachten müssen. Ziel ist ja, dass wir ein gemeinsames Gericht essen. 1) Wie sieht es mit Gewürzen aus? Darf unser Sohn nun Salz essen? Muss man dabei besonders sparsam sein? Gibt es (weitere) Gewürze, auf die man verzichten soll? 2) Gibt es weitere verbotene Lebensmittel? Honig z.B. ist ja nun erlaubt. Sicher gilt ja weiterhin auf kleine runde und auf harte Lebensmittel zu verzichten. Aber was ist zu hart, wie sieht es zum Beispiel beim Apfel aus? Gibt es weitere Tabus? Können nicht erhitzte Tiefkühlprodukte wie zum Beispiel Beeren noch gefährlich sein? 3) Sollen neue Lebensmittel noch einzeln eingeführt werden oder können wir ihm auch ein Gericht mit mehreren neuem Zutaten geben? 4) Das Fingerfood für unseren Sohn war bisher immer ganz weich. Wir verstehen gar nicht, wie es klappen kann, dass er bei und mit isst. Heute zum Beispiel haben wir Ratatouille gegessen. Können wir unserem Sohn dann einfach gekochte Paprika, die ja trotzdem recht hart und mit Schale ist, geben? Oder kocht man dann eher spezielle Sachen, nur für uns Eltern mit? Hast du Rezeptideen für uns? 5) Wie sieht es mit der Eiweißzufuhr aus? Muss man dort eine Untergreze beachten, wenn noch nach Bedarf gestillt wird? Ist eine Obergrenze im Alter unseres Sohnes auch noch streng einzuhalten? Fragen über Fragen. Ich freue mich sehr auf deine Antworten, die uns bestimmt helfen werden, die nächsten Schritte beim Essen zu gehen. :)


Birgit Neumann

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Hallo MariaAHW oh, das freut mich, dass du schon ein paar Infos zur Beikost und Familienkost mitlesen und umsetzen konntest und einige Fragen somit schon beantwortet wurden. Das Thema Beikost und Familienkost ist zwar eigentlich ganz einfach, in der individuellen Umsetzung aber manchmal doch nicht ganz so leicht wie man zunächst denkt oder plant. Doch prima, euer Sohn mochte Beikost gerne, aß Breie und Fingerfood. Dass euer Sohn somit schon einige bestimmte Fingerfoodgerichte kennt und mag, das ist jetzt sehr hilfreich. Es sind für ihn sog. sichere Lebensmittel und Speisen und somit u.a. seine Nahrungsbasics. Aufbauend auf diesen Zutaten und Speisen und bekannten Breien kannst du den Speiseplan nun einfach schrittweise erweitern. Neues Kennen- und lieben lernen, das solltest du jetzt möglich machen. Dein Kind kan und sollte jetzt "nur" einfach in seinem eigenen Tempo, durch Nachahmung, durch zwangloses, freudiges Probieren und Mitessen kennen und mögen lernen können. Biete immer bekannte Speisen mit neuen Speisenangeboten zeitgleich an. In diesem Alter jetzt kann dein Sohn fast alles mitessen oder zumindest probieren. Manche dieser zu probierenden Familienkostspeisen müsstest du vielleicht nochmals extra für dein Kind nachbereiten (ggf, schneiden, ggf pürieren, ggf in Stücke teilen, ...) oder entsprechend vorbereiten (schälen, rsapeln, durchgaren, ...) oder schon beim Kochen bedachter zubereiten (ggf weniger intensiv salzen oder würzen, Stückgröße anpassen,...). Das kommt immer auf die einzelnen Speisen drauf an - ob eine speziellere Aufbereitung notwendig oder sinnvoll wäre oder nicht. Manche Speisen sind ggf leichter für ihn zu essen, (größere Mengen), wenn er sie mit nicht allzuviel Aufwand essen kann. Bspw kann es bei Brot besser zum Essen für dein Kind sein, wenn ihr anfänglich bspw die harte Rinde drumherum noch wegschneidet und die Brotscheibe in kleine Würfelchen geschnitten anbietet. Ein Brotstückchen zum Kennenlernen könnte etwas Rinde drum herum behalten. Bei Spaghetti wäre es gut, diese in ca 1 cm lange Stücke (nach dem Kochen, direkt auf dem Teller eures Kindes) zu schneiden. (Geht ganz gut mit einem Becher oder Trinkglas anstatt mit einem Messer, das kleine Stücke abteilt). Alternativ kann man kleine Nudeln nehmen, die nicht zerkleinert werden müssen. Um Salat zu probieren, kann man zunächst nur bspw die Salatsoße dippen lassen, Keine Bätter essen lassen oder z.B. besser Eisbergsalat nehmen und diesen klitzekein schneiden, Möhren ganz fein reiben... Statt Steak gibt es Hackfleisch - oder das Steak nach dem Garen für dein Kind einfach kurz pürieren..... Es ist immer gut, wenn Kinder zuvor sehen können was sie essen könnten, wenn es das Gleiche ist wie ihr als Eltern. Danach kann es kleiner geschnitten bzw besonders aufbereitet werden. 1) Salz und Gewürze Du darfst Gerichte und Speisen salzen. Da die Präferenz für salzigen Geschmack erworben wird, wird allgemein dazu geraten die Speisen nicht zu übersalzen, um dein Kind nicht gleich schon von Anfang an daran zu gewöhnen. Es darf gesalzen werden, was die Speisen geschmacklich attraktiver macht, du kannst nur einfach weniger verwenden als vielleicht bisher gewohnt. Hier kommt es jetzt wiederum darauf an, wie salzig ihr Eltern es gewohnt seid zu essen. Wenn ihr ohnehin nur leicht gesalzene Speisen mögt, bräuchtet ihr wahrscheinlich eher nicht allzuviel ändern. Als Beispiel: Fertiggerichte enthalten immer sehr viel Salz. Bäckerbrote enthalten i.d.R. meist (sehr) viel mehr Salz als selbst gebackene Brote. Beim selberkochen kannst du selbst entscheiden wie viel Salz du zugeben magst. Das Essen sollte schmecken, nur nicht zu übertrieben salzig für dein Kind . Wenn Speisen zu viel Salz enthalten, essen Kinder davon ggf weniger. Gewürze kannst du verwenden. Nur PfeffermInze und Chili, scharfe Currys o.ä. sollltest du eher meiden. Verwende Gewürze so, dass es schmeckt und übertreibe einfach nicht. 2) Verbote und Tabus Hier gilt ganz allgemein: keinen Alkohol, keinen Kaffee und Co, und keine harten (kleinen) Sachen/Stücke. Man spricht von einer "verantwortungsbewussten Nahrungsauswahl!" Sicherheit ist immer oberstes Gebot. Dein Kind sollte alle angebotenen Speisen gut und gefahrenfrei kauen und schlucken können. Die Kost sollte weitestgehend frisch und lecker sein. Die Kost sollte in der richtigen Portionsgröße angeboten werden. zu meiden sind AUCH bezüglich möglicher Keimbelastungen heikle LM (so wie du es sicher noch aus den Empfehlungen der Schwangerschaft kennst - bspw nicht durchgegartes Ei, rohen Fisch/Sushi, rohes Fleisch/Mett, Rohwurstsorten, Rohmilch(käse) etc auch keine unerhitzten TK-Beeren. Kleinkinder sind aufgrund ihres noch unreifen Immunsystems einfach generell anfälliger für etwaige "Keime" im Essen, weshalb zur Vorsicht geraten wird. Wobei man das natürlich auch immer differenzierter sehen sollte.****, s.u. Wenn du die Beeren selbst einfrierst oder besonders gute, qualitativ hochwertige Ware kiuafst (z.B. Bio), dann sollten das völligst okay sein. nicht geeignet sind: zu viele Fertigprodukte (da zu salzhaltig, zu viel Zucker, sonstige Inhaltsstoffe, Aromen, Vitamine und Co): diese in großen Mengen eher meiden - probieren aber erlaubt Keine harten LM, kleine kleinen runden LM (bspw Nüsse, Nussstückchen, Saaten, Kerne, rohes Apfel rohe Möhre, ganze Erbsen (diese einfach plattdrücken), keine ganzen Johannisbeeren/Heidelbeeren (einfach platt drücken), keine sog. prall elastischen Lebensmittel wie bspw die Johannisbeeren im Ganzen - wegen der Aspirationsgefahr. Meide scharfe LM/Gewürze - das kann deinem Baby/Kind Schmerzen beim Essen verursachen und zu Ablehnung führen. Meide größere Mengen an stark quellenden LM (bspw größere Mengen Leinsamen oder Chiasamen) - damit sie im Darm nicht zu stark aufquellen und die Verdauung beeinträchtigen, kleine Mengen aber okay. Zu vermeiden sind auch: ganze Salatblätter und Co sowie Haut und Schale von manchen unzerkleinerten Früchten/Gemüse - weil das einfach beim Kauen und Schlucken ggf Probleme verursachen könnte. Wenn stark zerkleinert (Mixer, wie in Smoothies oder Suppen, Sossen), dann natürlich unproblematisch. Für die Vollständigkeit: !!! Achtung: niemals(!!!) harte Lebensmittel wie rohe Apfel/Möhrenstücke, trockene ungekochte Nudeln, Gummibärchen, Nüsse, Kerne, Saaten etc etc geben. 3) Zutaten nacheinander wenn dein Kind bisher eigentlich alles gut vertragen hat, brauchst du hier keineswegs auf irgendetwas achten. Lass dein Kind einfach unbeschwert alle prinzipiell kleinkindgeeigneten Speisen probieren und essen. Damit meine Antwort hier nicht zu lang und unübersichtlich wird, beantworte ich dir deine weiteren 2 Fragen in einem Nachfolgeposting. Ich hoffe auch, dass die Antworten dir bisher schon ein wenig weiterhelfen. Oder hast du nochmal Nachfragen dazu? Bis gleich. Grüße Birgit N. **** P.S. https://www.rund-ums-baby.de/experten/kochen-fuer-kinder/Familienkost-Gemuese-und-Co_52235.htm https://www.rund-ums-baby.de/experten/kochen-fuer-kinder/Rohe-tierische-Produkte_51231.htm


MariaAHW

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Danke für deine schnelle, sehr informative und mutmachende Antwort! Für uns war das Thema eher verunsichernd, deine Antwort macht aber richtig Lust auf eine spannende Entdeckungsreise. Zu deiner bisherigen Antwort hätte ich noch zwei kurze Rückfragen: Erbsen wollten wir unserem Sohn schon zerdrückt statt püriert geben. Als wir es aber selbst ohne Zähne probierten, blieb immer die Schale im Mund zurück. Wir waren uns unsicher, ob das nicht gefährlich sein könnte Du hast auch geschrieben, dass einige (andere) Schalen nicht empfohlen sind. Um eine Vorstellung zu bekommen, welche wären das zum Beispiel? An fein geraspelte Möhre oder Apfel haben wir uns bislang auch noch nicht getraut. Sind das nicht genau die kleinen harten Stückchen, vor denen immer gewarnt wird? Oder ist es so klein, dass es dadurch ungefährlich weich wird? Danke schon einmal für deine Mühe und die tollen Antworten! :)


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo MariaAHW hier geht es weiter. 4) Konsistenz Fingerfood, feste Kost, Familienkost (alles was kein fein pürierter Brei ist) sollte in der Konsistenz so beschaffen sein, dass es gefahrenfrei gegessen und geschluckt werden kann. Dabei gibt es immer individuelle Unterschiede dazu, was genau man seinem Kind anbieten kann und wie genau ein Gericht in Größe und Konsistenz angeboten und zubereitet werden müsste, damit dein Kind gut und gerne mitessen kann. Das kann und wird bei einem Geschwisterkind auch wieder völlig anders sein. Ganz allgemein gesehen sollte es aus Sicherheitsgründen eben nur nicht (zu) hart sein, weil das beim Zubeißen oder Zermalmen/Zerdrücken ohne Mahlzähne weh tut. Was nicht ausreichend zerkleinert und eingespeichelt werden kann, das wird ausgespuckt. Damit es nicht versehentlich aspieriert wird, sollten die kleine und runde Lm nicht gegeben werden.. Statt eines harten Apfelschnitzes oder rohen Möhrenstückchens kann das zuvor auf einer feinen Reibe gerieben werden. Auch Vorkauen (der Eltern) wäre möglich, wird in unserer Kultur nur eher seltenst praktizierst. Manche Kleinkinder nagen an einem rohen Apfel herum. Das geht theoretisch natürlich schon, wenn die vorderen Zähnchen da sind um nagen zu können. Hier liegt die Verantwortung eben bei den Eltern. Explizit empfohlen wird es nicht. Es wäre bei deinem Beispiel mit dem Ratatouille bspw möglich, dass du die Paprika in diesem Gericht vorübergehend sehr sehr klein schneidest oder schälst (vor der Zubereitung) oder die Paprika im fertigen Gericht wieder einzeln heraussuchst bevor du deinem Kind etwas davon auf einen Teller aufgibst oder probieren lässt. Beim Ratatouille als Famlienkost geht es beim Mitessen und Probieren auch um den typischen Geschmack. Es wäre auch möglich, das Ganze zu einer Soße zu pürieren und ein wenig, ggf paprikabefreite stückige Soße ebenfalls als Möglichkeit zum Probieren auf den Teller zu geben. Somit hätte euer Kind die Möglichkeit Soße zu essen, insgesamt eine größere Menge als bei der stückigen Soße, weil pürierte Soße unkomplizierter ist beim Essensvorgang. Dein Kind lernt damit den Geschmack kennen und kann einzelne Komponenten auf seinem Teller aus der festen Soße (die ebenfalls in einer kleinen Menge auf seinem Teller ist) kennen lernen. Und er sieht, dass ihr Eltern das Gleiche esst. Dazu gibt es, neben der Familienkost, sein ihm bekanntes Essen und Fingerfood. Es geht beim Übergang zur Familienkost auch immer noch um das Finden von etwaig notwendigen Kompromissen. Es dürfen langsame und allmähliche Übergänge sein. Dein Kind darf alle Speisen langsam und genüßlich in seinem Tempo kennen lernen. Er darf verschiedene Konsistenzen erspüren und wird damit umgehen können. Wenn etwas zu fest ist, er es darum nicht schlucken kann, wird er es ausspucken. Das selbständige Essen von festen Speisen ist darum unbedingt erwünscht. Denn mit den Händen kann dein Kind schon einmal vorfühlen. Das Einführen von geeigneten festen Speisen in den Speiseplan ist immer sehr individuell. Jede Familie muss hier mit seinem Kind den bestmöglich geeignetsten Weg finden. Ideal ist ein Mix aus breiigen Speisen und festeren, zu kauenden Speisen. Das Kind sollte gefordert und gefördert werden aber auch nicht überfordert werden. Passe die Form und Größe, die Darreichungsform und die Konsistenz den tatsächlichen Bedürfnissen und Möglichkeiten deines Kindes an. Familienkost und Fingerfood erfüllt auch den Zweck, dass euer Kind zwanglos verschiedene Geschmacks-und Konsistenzerfahrungen mit der Nahrung machen kann. So kann sich ein Kleinkind langsam an neue Mundgefühle gewöhnen und nichtbreiige Konsistenzen akzeptieren lernen. Das Erspüren nichtbreeiger Konsistenzen regt zum Kauen an. Stückgröße: Es wird allgemein empfohlen bspw grüne Erbsen, Kichererbsen, Heidelbeeren platt zu drücken oder Trauben zu halbieren, gar zu vierteln. Du schreibst, dass du selbst ausprobiert hast wie sich das anfühlt. Da musst du einfach schauen, wie euer Kind selbst damit zurecht kommt. Dein Kind speichelt das Essen i.d.R. gut ein und kann es somit besser schlucken. Das passiert auch bei bspw Zwieback. Es wird ein matschiger Speisebrei erzeugt. Jetzt habe ich schon wieder sehr viel geschrieben. Damit auch dieses Posting wieder nicht zu lange wird, gehe ich auf den Punkt "Eiweiß" und vielleicht nochmal "Konsistenz und Darreichungsform" in einem weiteren Posting drauf ein. So kann ich auch gleich deine neuen Fragen versuchen mitzubeantworten. Bis dann Grüße Birgit N.


Birgit Neumann

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Hallo MariaAHW hier nun noch der letzte Punkt deiner Anfangsfrage - Eiweiß du kannst einfach Essen anbieten- mache vollwertige und ausgewogene Angebote. Nur Kuhmilch sollte bezüglich des Eiweißgehaltes nicht mehr als etwa 300 ml täglich sein. Wenn du noch viel stillst, kannst du soagr darunter bleiben. Im zweiten Lebensjahr liegt die Empfehlung zur Zufuhrmenge für Kuhmilch bei etwa max. 300 ml pro Tag. 100 ml Kuhtrinkmilch lassen sich adäquat ersetzen durch: - ca 100g Naturjogurt, - ca 15 g Schnittkäse wie Gouda, Edamer (= ca 1/2 Scheibe) - oder 30 g Weichkäse (pasteurisierter Brie etc) - oder ca 30-40g Frischkäse mit diesen Mengen ist der Ersatz für Trinkmilch aufgrund adäquater Eiweiß- und Calciumgehalte gegeben. Stückchen: Gefährlich ist Essen an sich eigentlich nicht. Es kann aber natürlich u.U. gefährlich werden, wenn beim versehentlichen Verschlucken bzw Aspirieren einer bspw Erdnuss die Atemwege verlegt würden. Bei kleineren Nusspartikeln und Co, die versehentlich aspiriert würden, also in die Lunge gelangen könnten, wäre dies auch nicht gut, da sich die kleinen, festen Partikel nicht auflösen wie das bspw bei Brot oder Obst der Fall wäre. Das wäre fatal. Aus diesen Gründen werden solche Speisen nicht empfohlen und sollten gemieden werden. Alles andere kann ggf ein Schreckmoment sein, wenn das Kind plötzlich stark hustet oder würgt, aber meist ist es eher harmlos. Wenn ihr sehr besorgt seid, wäre es eine Möglichkeit einen Erste Hilfe Kurs zu machen. Ich erkläre dir auch nochmal kurz den Unterschied zwischen Würgen und Verschlucken bzw Aspirieren, Babys erleben im Mundraum sehr viele Sinnesempfindungseindrücke. Sie erleben nicht nur den Geschmack, sondern auch die Konsistenz. Was sich im Mundraum nicht gut anfühlt, was zu groß ist um geschluckt zu werden, was nicht gut im Mund bearbeitet werden kann, das spucken sie wieder aus.Das hat die Natur vorsorglich so eingerichtet. Daneben gibt es den sog. Würgereflex. Diesen kennst du sicher selbst - das Holzstäbchen im Hals beim Arzt...Dieser Reflex sitzt bei Babys noch weiter vorne als bei Erwachsenen. Darum wird dieser Reflex häufiger und schneller beansprucht. Würgen und Husten passiert, wenn der Würgereflex ausgelöst wird. Das ist eine Schutzfunktion. Das ist sinnvoll, denn das verhindert und schützt vor dem echten Verschlucken. Beim Verschlucken gerät Essen in die Luftröhre anstatt in die Speiseröhre. Das solte natürlich vermieden werden. Das Verschlucken bzw Würgen und Husten passiert auch, wenn die Nahrung versehentlich (zu weit) in den Rachenraum, zu weit nach hinten in den Mundraum rutscht. Das kann passieren, bspw bei nicht angemessener Sitzhaltung, bei Müdigkeit oder Ablenkung, und weil das Kauen (Kaubewegungen machen) und Zerdrücken der Nahrung und das Schlucken kleiner Partikel bspw noch besser gelernt (koordiniert) werden muss. Wenn Nahrung versehentlich in den Rachen rutscht, wird der Hust- und/oder Würgereiz ausgelöst, um die Nahrung wieder hochzuwürgen, um anschließend am besten von dir (Mama, Papa, andere) aus dem Mund geholt zu werden. Oder dein Baby spuckt es einfach aus und isst weiter, als wäre nichts gewesen. Wenn das Hochwürgen mal nicht ganz reibungslos funktioniert, musst du natürlich sofort eingreifen. Möhrenstückchen aus fein geraspelter Möhre sind darum okay, weil sie nicht die Atemwege verlegen würden und bei versehentlichen Verschlucken i.d.R. eher unproblematisch wären. Aber trotzdem gilt: es kommt immer auf das einzelne Kind an, wie gut es essen und schlucken kann. Bei den Erbsen könntest du einen Erbsenmatsch auf dem Teller deines Kinder erzeugen. MIt der Gabel einfach sehr platt drücke, so dass die Häutchen springen andere Möglichkeiten: Frische grüne Erbsencremesuppe: TK-Erbsen in leicht gesalzenem Wasser kochen. Nach dem Kochen pürieren und anschliessend noch mal durch ein feinmaschiges Sieb streichen. Mit Sahne nochmals aufkochen, abschmecken (Zucker, ganz wenig Salz). Falls du einen Mixer hast, kannst du die Erbsensuppe darin mixen und bekommst sie ebenfalls fein in der Konsistenz hin, so dass du nichts absieben bräuchtest. Erbsengrüne Pancakefladen: 100g gekochte Erbsen mit ca 100g roher Zucchini (evtl fein geschnitten) und ca 50-75g Banane (Gemüse/Obstmischung schmeckt sehr gut ausgewogen und harmonisch) fein pürieren (in einem entsprechenden Gerät, so dass du einen feinen Brei erhältst) , ggf etwas Wasser zufügen, so dass sich die Masse gut pürieren lässt. Gewürze dazu, Salz und Co. Dazu gibst du ca 100-120g Mehl und etwas Backpulver. In einer beschichteten Pfanne kann du daraus Fingerfood zaubern - kleine Kleckse, wie Pancakes, in wenig Öl sanft braten/garen. Kartoffel-Zucchini Waffeln 1 Ei 30g Öl 150g Zucchini (raspeln) 150g Kartoffeln (raspeln) 75g Dinkelmehl 630 Salz 1 TL Backpulver 40g Käse ggf Gewürze vermischen und Waffeln backen Nuss-/Mandelmuswaffeln (feine Nussmuse sind okay) 50 ml Öl 125 g Mehl (Dinkelmehl 1050) 20g +++ Zucker (kannst du auch ganz weglassen, die kleine Menge stört allerdings nicht, Zucker gibt Crunch) Prise Vanillezucker 1 Prise Salz 2 Eier 125 ml Milch 1 gehäufter EL Mandelmus oder Cashewmus oder Erdnussmus (was gefällt) Eier schaumig rühren, Zucker zugeben, Öl dazu. Drink dazu, restliche Zutaten und zum Schluss das Mehl darunter rühren. Teig quellen lassen und Waffeln backen. Die Waffeln haben eine sehr gute Konsistenz und das Nussmus liefert extra Energie. Grießschnitten - ein Kompromiss zwischen Brei und Brot = weiches Fingerfood zum selbständigen Essen: 200ml Pflanzendrink (z.B. Reisdrink oder Mandeldrink ohne Zucker) oder Kuhmilch 35-40g (+/-) g Grieß 1 TL (Nuss-)Öl unterrühren Grieß in der Flüssigkeite gut aufkochen, rühren, rühren, rühren :-) Die Masse auf einen Teller streichen, stehen lassen, d.h. den Grieß kurz quellen lassen. Danach kannst du den sehr festen Brei in handliche Stücke schneiden. Damit Fett dazu kommt und besser satt macht - träufle etwas verflüssigte milchfreie Margarine oder (ein schmackhaftes) Öl darüber. Dazu noch Obstmus oder weiche (rohe) Obststückchen. Also dann Grüße Birgit N. P.S. falls du noch weitere Rückfragen hast, meld dich nochmal.


MariaAHW

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Tausend Dank für deine Beratung, die tollen Tipps und Rezepte! :) Wir freuen uns nun wirklich aufs weitere Essen und haben dank deiner Einordnung auch schon einiges Neues auf dem Teller gehabt. Liebe Grüße


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