Ernährungsplan 6 Monate altes Stillkind bei abgeflachter Gewichtskurve?

 Annelie Last Frage an Annelie Last Diplom Ökotrophologin

Frage: Ernährungsplan 6 Monate altes Stillkind bei abgeflachter Gewichtskurve?

Guten Morgen Ich wollte einmal nachfragen ob die Ernährung meines Sohnes so stimmt und wie ich weiter fortfahren soll. Eigentlich hätte ich gerne Baby Led Weaning gemacht, aber mein Mann ist da viel zu ängstlich, weil sich unser Sohn die ersten Male etwas verschluck hat. Ich bin selbst Kinderkrankenschwester auf einer Intensivstation und bin, was das angeht, recht entspannt, habe versucht meinem Mann klar zu machen, das Säuglinge ihren Würgereiz weiter vorne haben und das der das schon hinkriegt..naja, egal, ich habe jetzt mit Brei angefangen, möchte mich aber nicht so strikt an diese ganzen Beikostpläne halten, weil das für meine Definition keine Beikostpläne sind, sondern Pläne zum abstillen. Ich möchte das mein Kind Spaß am Essen hat, ich ihm keine abgewogene Menge aufzwinge, sondern er soviel Essen soll wie er möchte und danach wird gestillt. Jetzt war unser Kinderarzt aber bei der U5 mit der Gewichtskurve nicht zufrieden...Unser Sohn hat sein Geburtsgewicht (3300GG, 7130G U5) zwar locker verdoppelt, aber die Kurve sei abgeflacht, das würde sonst wohl erst im Alter von 8 - 9 Monaten passieren. Er hat allerdings auch schon 2 Zähne bekommen und robbt. Der Kopfumfang ist völlig in Ordnung vom Verlauf her (35cm GKU, 43,5cm KU U5) Obwohl ich weiß, das es wahrscheinlich damit zusammenhängt, das die Kurve abgeflacht ist, hat er es jetzt doch geschafft mich zu verunsichern. Unser Tag sieht momentan so aus (plus minus alles 30 - 60 Minuten) (Dazu muss ich sagen, das ich ihn zum einschlafen stille, er verweigert jegliche Art von künstlichen Sauger, er nimmt keine Kunstflasche und keinen Schnuller, wir haben ALLE Marken ausprobiert, Wasser trinkt er zum Essen bereits aus einem Glas) ca 7 Uhr Aufwachen, eine Seite wird gestillt Aufstehen, waschen, spielen, seid Weihnachten sitzt er auch morgens mit mir am Esstisch und kriegt ein Stückchen Brot zum drauf rumlutschen in die Hand und ein paar Schlückchen Wasser ca 9 Uhr Morgenschläfchen, andere Seite wird gestillt oder beide, Tag zu Tag verschieden, wenn er sehr müde ist, nuckelt er sich nur in den Schlaf und trinkt erst wenn er wieder wach wird, momentan ist das auch sehr unterschiedlich, mal 30 Minuten mal 2 Stunden ca 11.30/12 Uhr Mittagsbrei, selbstgekocht, Kartoffeln-Gemüse, alle paar Tage Fleisch mit dabei. Mal isst er seine ganze Portion, manchmal nur ein paar Löffel, ich möchte ihn halt nicht zwingen... ca. 13 Uhr Mittagsschlaf, wieder mit stillen, wieder von Tag zu Tag verschieden von der Länge her. Nach dem Aufwachen wird wieder gestillt. Nachmittags stille ich ihn nach Bedarf ca um 18 Uhr gibt es seinen Abendbrei, ich hab von der Dm Bio Marke die Babybreie zum selbstanrühren gekauft, Reis, Grieß, Dinkel und Hirse, seid 3 Tagen mische ich diese halb und halb mit Wasser und 3,5% Kuhmilch an. Dazu gibt es ein paar Löffelchen Obstmus. Seinen Abendbrei schaufelt der sofort weg, ich hab das Gefühl er würde auch die doppelte Portion verputzen, hatte mich dabei jetzt doch an die Packungsangabe gehalten (20g + 200ml Flüssigkeit),weil ich ihn nicht vollpröffen will. um ca 19 Uhr geht es ins Bett, natürlich gestillt, dabei meistens beide Seiten. Trotz Abendbrei kommt er Nachts immer noch alle 3 Std. Mein Kia sagte, ich solle ihn Nachts nicht mehr stillen, was ich wiederrum für Quatsch halte, wenn ihm die Gewichtskurve nicht gefällt, da MuMi doch höher kalorisch ist, als Beikost?! Es wundert mich allerdings auch, das er, trotz dieser großen Breiportion, genausoviel gestillt werden möchte wie ohne? Ich weiß das Durchschlafen nichts mit Essen, sondern mit Hirnreife zu tun hat, aber ein wenig frustrierend ist es schon, da im Umfeld anscheinend alle Kinder mit Abendbrei durchschlafen?! Soll ich das Ganze jetzt so beibehalten? Soll ich ihm Abends einfach mal mehr geben? Oder Nachmittags noch etwas Obst? Oder doch einfach vom Tisch mitessen lassen? Soll ich morgens auch mit Brei anfangen oder einfach mal direkt ein Brot schmieren, und wenn ja, welche Aufstriche eignen sich am besten für den Anfang? Jetzt hab ich doch mehr geschrieben als ich zunächst dachte, um eine Antwort und Tipps würd ich mich sehr sehr freuen Liebe Grüße Linda & Paul

von Marlah2501 am 02.01.2017, 10:23



Antwort auf: Ernährungsplan 6 Monate altes Stillkind bei abgeflachter Gewichtskurve?

Liebe Linda, als Mama will man immer das Bester für sein Baby und sich Sorgen zu machen ist Ihr gutes Recht. Aber ihr Söhnchen macht einen fitten Eindruck, bewegt sich viel und bewegt sich sogar schon robbend vor. Das zeigt Ihnen, dass Ihr Söhnchen, auch wenn er etwas weniger zugenommen hat, doch fit und aktiv ist. Und genau das verbraucht natürlich auch Energie. Aktive Kinder benötigen mehr Kalorien als Kinder die sich wenig bewegen und nehmen natürlich auch weniger zu. Aber das haben Sie sich ja bereits selbst gedacht. Es ist richtig, das Gedeihen des Kindes im Auge zu behalten und zu überwachen, was ja bei den Untersuchungsterminen beim Kinderarzt schon automatisch passiert. Ihr Kleiner ist für sein Alter weder zu klein noch zu leicht. Die wenigsten Kinder gedeihen nach Lehrbuch. Das Zunehmen und auch das Wachsen passiert gern schubweise und dann tut sich mal nichts. Wichtig ist, dass Ihr Kleiner einen glücklichen und munteren Eindruck macht. Und das ist ja der Fall. Zu Ihrem Speiseplan: 2 Breimahlzeiten mit 6 Monaten sind gut, ja gerne können sie bald auch nachmittags einen Brei anbieten. Obst alleine ist keine vollwertige Mahlzeit. Ich empfehle Ihnen den Getreide-Obst-Brei (hierzu Getreideflocken mit Wasser, Obstmus und einem 1 TL Beikostöl mischen). Toll, dass er so gerne den Halbmilchbrei am Abend isst. Durch die Verdünnung der Vollmilch wird nicht nur der zu hohe Eiweißgehalt der Kuhmilch reduziert sondern auch der Fett- und Energiegehalt, um diesen auszugleichen, dürfen Sie dem Brei gerne einen Teelöffel Beikostöl beigefügt. Gerne können Sie am Abend eine größere Portion zubereiten, Paul soll sich richtig satt essen. Wenn Ihr Kleiner mittags seinen Kopf weg dreht, den Mund nicht aufmacht oder den Löffel mit den Händen wegschiebt, sind das ganz eindeutige Signale, dass er nicht mag. Das haben Sie richtig erkannt. Sie sollten das weiter respektieren und ihn zu nichts zwingen. Er soll das Essen ja mit etwas positivem verbinden und nicht mit Druck und Zwang. Da verlieren Kinder schnell die Freude am Essen. Aber bleiben Sie konsequent beim Mittagessen, es liefert wichtige Nährstoffe, die Ihr Kleiner für ein gesundes Wachstum benötig. Mag Ihr Schatz nicht weiteressen, dann nicht gleich die „bequeme Milch“ anbieten, sondern ein kurzes Päuschen machen. Ich würde nach der Pause es dann wieder mit dem Brei versuchen und nicht die Brust anbieten. Probieren Sie es einfach aus. Ihre Geduld und Ausdauer zahlen sich aus, da bin ich mir ganz sicher. Gerne etwas Obstpüree als Nachtisch reichen. Paul kann gerne zum Frühstück ein „Stückchen Brot zum drauf rumlutschen in die Hand“ bekommen, für eine richtige Brotmahlzeiten ist es aber noch zu früh. Beim Brot sehen allgemeine Empfehlungen zur Säuglingsernährung den langsamen Übergang zu Brot-Milch-Mahlzeiten erst ab dem 10. Monat vor. Brot enthält relativ viel Salz und kann die Nieren des Babys belasten. Warten Sie damit besser noch ein bisschen. Reichen Sie ruhig parallel zum Brei babygerechtes Fingerfood wie weich gedünstete Gemüsestückchen (Karotten, Pastinake, Kohlrabi, Süßkartoffel) oder auch ungesalzene Beilagen wie Nudeln oder Kartoffeln. Das nächtliche Stillen ist sehr individuell zu sehen. Nur Sie als Mama können entscheiden, welchen Weg Sie gehen möchten. Denn wie häufig Sie stillen möchten und wie lange Sie stillen möchten, ist Ihre ganz persönliche Entscheidung. Hier kommt es auch auf Ihren Eindruck und Ihr Bauchgefühl an. Haben Sie den Eindruck, es ist echter Hunger, dann nur zu. Auch kann es immer mal Phasen geben wie beim Zahnen, gewissen Entwicklungsschritten, Wachstum, Infekten…, in denen die Kleinen nachts wieder nach Milch verlangen. Das ist auch völlig so in Ordnung. Grundsätzlich ist so, dass wenn Kinder sich tagsüber bei den einzelnen festen Mahlzeiten (3 bis 4) ausreichend satt essen, sie nachts keine Nahrung mehr benötigt. Dann könnten Sie das Stillen in der Nacht gerne weglassen und je nach Situation mal etwas Wasser anbieten, oder es lernen Ihre Kleine auch ohne Essen und Getränk wieder in den Schlaf zu bringen (streicheln, gutes Zureden, Spieluhr….). Sie können Ihren Sohn selbstverständlich solange stillen, wie Sie und Ihr Kleiner das wünschen. Aber die „feste Nahrung“ sollte nicht zu kurz kommen. Das Stillen ist für Ihren Sohn natürlich auch mehr als nur Nahrungsaufnahme. Es ist für ihn eine lieb gewonnene Gewohnheit, es gibt ihm Sicherheit und das wohlige Gefühl der Geborgenheit. Es ist verständlich, dass er dies nicht gerne aufgeben will. Zu bestimmten Mahlzeiten würde ich aber nach und nach in Ihrem Tempo nur etwas vom Löffel anbieten. Eine ausgewogene, abwechslungsreiche Ernährung ist eine wichtige Voraussetzung für ein gesundes Wachstum. Auch ist das regelmäßige Kauen wichtig für die Kieferbildung, Mundmotorik und somit für den Spracherwerb sehr wichtig. Mit 6 Monaten haben Sie aber noch Zeit, den Speiseplan nach nun nach weniger „milchlastig“ zu gestalten. Empfohlen werden im zweiten Lebenshalbjahr 400-500 ml/g Milch und „Milchhaltiges“. Behalten Sie das einfach im Hinterkopf, dass die benötigte Milchmenge nach und nach zurückgehen wird, Es liegt hier viel an Ihnen. Sie bestimmen letztlich, was es zu essen und trinken gibt. Ihr Söhnchen Ja, es gibt bestimmt Babys, die in diesem Alter auch schon nachts durchhalten ohne zu essen. Aber, dass ein Baby das locker können muss, das kann ich nicht bestätigen. Mit 6 Monaten ist Paul noch sehr jung, da ist es nicht ungewöhnlich, wenn er nachts noch gestillt werden möchte. Auch spielt, wie sie schreiben einfach die Reife des einzelnen Kindes beim Durchschlafen eine Rolle. Und da ist jedes Baby ganz verschieden weit. Viele Grüße und Ihnen ein glückliches neues Jahr, Annelie Last

von Annelie Last am 03.01.2017



Antwort auf: Ernährungsplan 6 Monate altes Stillkind bei abgeflachter Gewichtskurve?

Guten Abend Frau Last Vielen Vielen Dank für diese umfangreiche und tolle Antwort! Da hab ich mich gerade sehr drüber gefreut. Ich hätte jetzt doch noch eine Rückfrage: Paul hat heute bis 3 Mittagsschlaf gehalten und hat im Anschluß seinen GOB bekommen. Abends wollte er den Milchbrei aber nicht mehr, ich denke mal er war noch satt? Kann ich den GOB nicht auch als Frühstück geben? Dann normal Gemüse etc am Mittag und Milchbrei Abends und die Zwischenmahlzeiten stillen bzw Fingerfood? Ab wann dürfte man Kindern ein Brötchen "zum lutschen" geben, wegen Krümeln und eventuell auch Salz wie im Brot? Mittags schafft er nicht mehr als 100g, habe jetzt heute doch mal gewogen, ich stille ihn nicht direkt im Anschluss sondern ca 30-60 Minuten später zum einschlafen, ist der Abstand so in Ordnung? Liebe Grüße nochmal!

von Marlah2501 am 03.01.2017, 19:11



Antwort auf: Ernährungsplan 6 Monate altes Stillkind bei abgeflachter Gewichtskurve?

Liebe „Marlah2501“, das freut mich. Ja, das wäre möglich. Empfohlen wird jedoch gerade morgens noch bei einer Milch zu bleiben. In dem Alter Ihres Kleinen ist eine Milch in der Früh einfach noch ideal. Die Milch liefert nach einer langen Nacht Flüssigkeit und Energie gleichermaßen. Generell ist es nicht wichtig, wann Paul die unterschiedlich zusammengesetzten Mahlzeiten bekommt, sondern dass er die Vielfalt erhält. Wie wäre es mit folgendem Plan: ca. 7 Uhr Stillen ca. 9 Uhr Getreide-Obst-Brei ca. 11.30/12 Uhr Mittagsbrei ca. 15 Uhr Stillen, später Stillen und Fingerfood und noch später Getreide-Obst-Brei ca. 18 Uhr Milch-Getreide-Brei Wie gesagt Paul kann gerne zum Frühstück ein „Stückchen Brot/Brötchen zum drauf rumlutschen in die Hand“ bekommen, für mehr Brot/Brötchen ist es aber noch zu früh. Brot und auch Brötchen enthält relativ viel Salz und kann die Nieren des Babys belasten. Warten Sie noch. Lieber zunächst babygerechtes Fingerfood wie weich gedünstete Gemüse- und Obststückchen oder auch ungesalzene Beilagen wie Nudeln oder Kartoffeln anbieten. In ein paar Wochen mit vollendetem 7. Lebensmonat (ab dem 8. Monat) sind dann auch Knabberartikel (wie Reiswaffeln und Hirsekringel) geeignet – besser Brot. Versuchen Sie mittags konsequent die Menge zu steigern. Dieser Brei liefert wichtige Nähstoffe, die Paul jetzt braucht. Das Stillen ist für Paul mehr als nur Nahrungsaufnahme. Er ist es gewöhnt, an der Brust einzuschlafen. Daher verlangt er sie auch tagsüber zum Einschlafen und abends und in der Nacht, wenn er wach wird. Wenn Sie hier irgendwann eine Veränderung möchten, müssen Sie ein anderes Einschlafritual finden, dass das Einschlafstillen am Abend ersetzen kann. Enges Schmusen, Liedchen singen, streicheln, Spieluhr, Wasser trinken… Viele Grüße, Annelie Last

von Annelie Last am 04.01.2017



Antwort auf: Ernährungsplan 6 Monate altes Stillkind bei abgeflachter Gewichtskurve?

Guten Morgen Frau Last Vielen lieben Dank nochmal! Ich bin begeistert. Haben den Plan jetzt seit 3 Tagen so umgesetzt, wie Sie es vorgeschlagen haben, seitdem isst er Mittags tatsächlich mehr, da er morgens zum Morgenschläfchen weniger gestillt trinkt, nach dem Brei, und somit vermutlich Mittags mehr Hunger hat. Ich hoffe zwar dennoch bis zu seinem 1 Geburtstag weiter zu stillen, damit wir die Kunstmilch umgehen können. Er ist jetzt auch schonmal ohne Brust eingeschlafen, fest angekuschelt, nach einer großen Portion Milchbrei und nochmal gestillt, er hat sich dabei zwar beschwert und "in den Schlaf gesungen", er nimmt ja leider keinen Schnuller oder Schnuffeltuch :( Eine Frage hab ich jetzt doch noch: Haben Sie einen "heißen Tipp", wie man Paul die Kunstflasche näher bringen kann? Ich habe soviel Muttermilch abgepumpt und würde an einem Abend die Woche so gerne ins Fitnessstudio, zu einem bestimmten Kurs, bzw in 14 Tagen zur nachgeholten Weihnachtsfeier von unserer Station, aber mein Mann kriegt ihn einfach nicht ins Bett und hat mittlerweile selbst Bauchschmerzen davor. Wir haben das jetzt schon öfter probiert, ich war immer nicht anwesend, er kaut dann nur auf dem Sauger rum, habe schon die Sauger mit größerer Lochung gekauft, damit die MuMi schneller rauskommt, damit er dann vielleicht schneller kapiert, das er nur saugen muss, das hat bei meiner Schwiegermama ganze 2 mal geklappt und jetzt auch schon wieder nicht. Ich weiß ja, das er beim stillen auch zur Ruhe kommt, meinen Herzschlag hört, mich riecht, sich geborgen fühlt, aber mein Mann würde ihn auch so gerne ins Bett bringen. Wir glauben, wenn mein Mann ihn komplett ohne meine Anwesenheit ins Bett bringt, mit unserem Ritual, Flasche und dann kuscheln, würde es bestimmt funktionieren :( Ganz liebe Grüße Linda & Paul

von Marlah2501 am 07.01.2017, 07:23



Antwort auf: Ernährungsplan 6 Monate altes Stillkind bei abgeflachter Gewichtskurve?

Liebe Linda, ich freue mich! Schön, dass Sie ein anders schönes Einschlafritual gefunden haben, das ab und an funktioniert. Übereilen Sie hier nichts. Alles sind nur Tipps und Anregungen, nichts muss von heute auf morgen funktionieren und Paul ist noch so jung. Stillen Sie auf jeden Fall solange wie Sie möchten, das wollte ich Ihnen keinesfalls ausreden. Nach unserem beispielhaften Plan könnten Sie noch bis zum ersten Geburtstag und darüber hinaus stillen. Es kommt sehr häufig vor, dass gestillte Kinder sich erst mal sehr schwer tun sich an eine „andere Milch“ zu gewöhnen. Hier spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Es ist nicht nur der Geschmack, es ist ja auch das Ausbleiben einer so geliebten Gewohnheit wie dem Nuckeln an Mamas Brust. Die Flaschenfütterung bedeutet auch viel zu lernen für Paul. Das Trinken aus der Flasche erfordert eine andere Saugtechnik als an der Brust. Es braucht einfach etwas Übung. Es hat ja schon mal geklappt, er könnte also, er will nur nicht so recht. Und das ist meiner Meinung nach auch sein gutes Recht. Hier müssen Sie entschieden, welchen Weg Sie gehen möchten. Überfordern Sie Paul aber nicht, er hat in den letzten Tagen schon so viel Neues lernen „müssen“. Seinen Papa verbindet er nicht mit dem Stillen. Probieren Sie es doch einfach mit dem Fläschchen am Abend, während Sie einen Spaziergang machen, so sind Sie zur „Not“ sofort wieder zu Stelle, sollt er nicht ohne Sie einschlafen können oder weinen. Sicher werden Paul und Ihr Mann irgendwann ein eigenes „Männereinschlafritual“ finden, mit Fläschchen und viel Kuscheln, aber vielleicht ist Paul auch noch nicht so weit. Haben Sie schon mal versucht, etwas Muttermilch auf die Saugerspitze zu träufeln? Durch den Geschmack der Muttermilch kann der Saugreflex eintreten. Erwärmen Sie den Sauger mal mit warmem Wasser auf Körpertemperatur und versuchen Sie verschiedene Haltungen beim Füttern. Nehmen Sie wieder das kleinere Loch: bei umgekehrter Flasche sollte die Milch langsam heraustropfen (ein Tropfen pro Sekunde). Versuchen Sie mit dem Sauger über die Wange Ihres Kleinen zu streicheln, und zwar über die der fütternden Person zugewandte Wange, hier wird häufig der Saugreflex ausgelöst. Glauben Sie mir, Geduld und Ausdauer zahlen sich über kurz oder lang immer aus. Bleiben Sie dran und versuchen Sie den Druck von sich zu nehmen. Bei der Weihnachtsfeier könnten Sie sicher auch nachkommen oder zwischendurch heimgehen und das Fitnessstudio auch erst in ein paar Wochen besuchen. Mit dem Druck im Hinterkopf, klappt es nicht. Paul spürt das. Es wird bestimmt irgendwann klappen! Ich drücke Ihnen die Daumen! Viele Grüße, Annelie Last

von Annelie Last am 09.01.2017



Antwort auf: Ernährungsplan 6 Monate altes Stillkind bei abgeflachter Gewichtskurve?

Guten Morgen Frau Last Darf ich Sie noch einmal in Anspruch nehmen? Paul ist jetzt 7 1/2Monate alt und wird immer noch, so gut wie, voll gestillt. Unsere momentane Situation sieht wie folgt aus: An der Flasche trinken hat er gelernt, klappt an sich auch super, mein Mann hat ihn schon einige Male erfolgreich ins Bett gekriegt, an manchen Abenden musste ich aber nochmal einspringen, weil er zu sehr geweint und gebrüllt hat. Aber immerhin. Er wird weiterhin gestillt und macht nicht die geringsten Anstalten von sich aus weniger gestillt zu werden. Wenn es nach mir geht, würde ich schon gerne abstillen, aber das werde ich von meiner Seite aus, bis er 1 Jahr ist, nicht in Angriff nehmen. Bis Juni ist ja noch Zeit, mal sehen, wie die Situation bis dahin ist. Wir fliegen im Mai noch nach Griechenland in Urlaub, daher wäre es schon gut, wenn ich bis dahin noch stille. Vom Einschlafstillen kommen wir überhaupt nicht weg. Keine Chance. Zwischendurch kann er sich zwar auch anders beruhigen, aber die meiste Zeit muss die Brust her. Ich hab mich jetzt damit abgefunden, solange ich stille und nach Milch rieche, werde ich ihn zum einschlafen stillen. Ich glaube da akzeptiert er auch nichts anderes, bis ich abgestillt habe. Ansich finde ich auch das nicht schlimm, kommt Zeit, kommt Rat. Ich möchte nur defintiv nicht länger als 1 Jahr stillen, da muss Paul dann leider durch. Lange Vorrede, jetzt meine Frage: Wir haben momentan das Problem, das er seinen Brei häufig wieder erbricht... ich vermute: Überfutterung. Wir hatten das jetzt viermal Mittags (zweimal bei seinem Lieblingsessen Brokkoli-Kartoffel-Hühnchen, selbst gekocht und zweimal bei Spaghetti Bolognese aus dem Gläschen) und gestern Abend, nachdem er schon eingeschlafen war, hat er das komplette Schlafzimmer vollgebrochen. Er macht beim füttern 0 Anzeichen dafür, das es zuviel sein könnte, im Gegenteil, er reißt immer seine Schnute auf und will mehr und plötzlich kommt alles wieder raus. So war es jetzt Mittags. Abends bekommt er seid ca 8 Tagen Schmelzflocken, die liebt er abgöttisch und wird schon nervös wenn ich mit der Schüssel anrücke. Er hat auch schonmal die komplette Portion gefuttert plus danach stillen und danach war alles gut. Gestern Abend hat er die Hälfte gegessen, er war sehr müde, habe ihn danach ins Bett gesteckt, gestillt und danach fing es an... Ich muss dazu sagen, die Brüste waren sehr voll und er hat beide leer gemacht, ich hatte recht viel Kaffee gestern getrunken und Paul wenig geschlafen, kann das daran gelegen haben? Wie soll ich in Zukunft weiter vorgehen? Es tut mir immer Leid, wenn er sein Essen ausbricht, ich hab dann immer furchtbare Schuldgefühle, ich will ihn ja nicht mästen. Wir essen immer alle zusammen und er kriegt auch nur einen Löffel, wenn er selbst den Mund aufmacht. Tagesplan sieht in etwa so aus (Uhrzeiten lasse ich jetzt mal bewusst weg, ist eh jeden Tag anders) Morgens Aufwachen im Bett stillen ca 1 1/2 Std später Frühstück mit Getreide-Obstpüree-Brei Zum Morgenschläfchen stillen Mittags seinen Gemüse-Kartoffel-Fleisch Brei oder halt Nudeln/Reis, je nachdem. Mittagsschlaf Stillen. Manchmal macht er auch erst Mittagsschlaf (wenn er sehr müde ist) und kriegt dann erst Mittagsessen. Nachmittags Stillen nach Bedarf, auch mal Obst oder Fingerfood Abendmilchbrei mit Schmelzflocken und Obstpüree Einschlafstillen Nachts stillen nach Bedarf Um Hilfe würd ich mich sehr freuen, sorry für den Roman Liebe Grüße! Linda & Paul

von Marlah2501 am 09.02.2017, 09:02



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