Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Eva Freitag:

2 Jahre und er ist meklig beim essen

Eva Freitag

 Eva Freitag
Master der Ernährungswissenschaft
Frage: 2 Jahre und er ist meklig beim essen

KyraMarc

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Liebes Ernährungsteam, bitte helfen Sie mir. Mein Sohn ist 2 Jahre alt. Leider ist er sehr meklig mit dem Essen. Beim Frühstück schiebt er das Brot weg. Wenn überhaupt muss es auch ohne Rand sein. Bekommt er Cornflaks isst ein Happs und spukt es wieder aus! Mittag Nudeln isst er auch nicht mehr und Babybreie bekommt er nicht mehr.Das einzige was er nimmt ist Kartoffelbrei mit Hühnchen wenn ich das koche. Oder Kekse die mag er. Gemüse ist auch nicht sein Ding. Mach ich kleine Häpchen mit Obst und Gemüse will ers nicht. Was kann ich denn noch machen? Ich verzweifle schon wegen dem essen und weiß nicht was ich ihm noch geben kann. Verzweifelte Grüsse


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Liebe „Helena95“, bitte verzweifeln Sie nicht! Es ist nur verständlich, dass Sie einen Weg suchen, damit Ihr Sohn mehr und abwechslungsreicher isst. Aber erzwingen lässt sich hier nichts Diese „ich-ess-jetzt-mal nix“ oder „ich-ess-nur-was-mir-schmeckt“-Phasen kommen häufiger vor als man denkt. Viele Eltern kennen diese Situation und können ein Lied davon singen. Das Essverhalten der Kleinkinder ist nur in den wenigsten Fällen so wie es „sein sollte“. Kinder in diesem Alter haben ihren eigenen Kopf und entwickeln spezielle Vorlieben. Die Kinder werden wählerischer, haben keine Zeit zum Essen und schaffen oftmals nur Spatzenportionen. Meist essen die Kleinen aber mehr als man im ersten Moment denkt – so ist es sicherlich auch bei Ihrem Jungen auch. Was sagt denn Ihr Kinderarzt zum Gedeihen Ihres Schatzes? Ist er zufrieden, dann darf Sie das ruhig bestärken. Es gibt einfach Kinder, die sich - zumindest phasenweise - nicht viel aus täglicher Abwechslung machen. Haben sie eine bestimmte Vorliebe (wie bei Ihrem Kleinen Kartoffelbrei mit Hühnchen) entwickelt, ist es schwierig davon Abschied zu nehmen. Natürlich wäre es schön, wenn Sie bei der Mittagsmahlzeit eine größere Vielfalt auf den Essteller Ihres kleinen Schatzes bringen könnten. Gibt Ihrem Sohn das Lieblingsessen eine gewisse Sicherheit und klappt das gut, dann können Sie gerne auch dabei bleiben und dieses Gericht darf es dann auch mal öfters geben. Probieren Sie Ihrem Kleinen auch andere Gerichte immer wieder anzubieten und schmackhaft zu machen. Sicher platzt bald der Knoten und Ihr Schatz wird lernen, dass es noch ganz andere leckere Gerichte zum Entdecken gibt. Gerne können Sie auch versuchen ein paar Gemüsestückchen unter beliebte Speisen wie dem Kartoffelbrei zu rühren – das merkt Ihr Kleiner dann nicht gleich. Die Mengen können Sie hier langsam steigern und er gewöhnt sich an den anderen Geschmack. Die Speisenauswahl wird wieder umfangreicher werden, nur Mut. Machen Sie sich keine Gedanken, auch wenn der Speiseplan für einige Zeit sehr einseitig ausfällt. So kommt bei Ihrem Kleinen im Moment das Brot, Gemüse und Obst einfach weniger gut an. Versuchen Sie diese Lebensmittel immer wieder anzubieten und in den Speiseplan zu schmuggeln - legen Sie Gemüse- und Obststicks auf ein extra Tellerchen und formen damit lustige Gesichter oder Figuren. Klappt das Brot zum Frühstück im Moment nicht so gut, könnten Sie auch versuchen ein paar Brotwürfelchen in einem Milchbrei anzubieten. Die Brotmenge können Sie mit der Zeit wieder schrittweise steigern. Vielleicht sind diese Lebensmittel dann gleich viel spannender. Auch wenn das nicht von heute auf morgen geht, bleiben Sie dabei. Ihr Junge hatte nun lange Zeit, sich an seinen ganz eigenen Rhythmus und Speiseplan zu gewöhnen. Möchten Sie eine Veränderung, dann ist es ganz wichtig, dass Sie voll und ganz dahinter stehen und konsequent bleiben. Ich kann mir vorstellen, dass Ihr kleiner Schatz austesten möchte, wo seine Grenzen sind und wie die Mama reagiert. Deshalb empfehle ich Ihnen ganz gelassen und ruhig zu bleiben. Bieten Sie zu festgelegten Mahlzeiten bestimmte Lebensmittel und Speisen an, aber gehen Sie nicht zu sehr auf seine Wünsche ein. Am besten hat sich diese goldene Regel bewährt: Sie als Mama bestimmen das Essensangebot, also das was auf den Tisch kommt. Und Ihr Sohn bestimmt, wie viel er davon isst. Sie können hier nichts falsch machen, denken Sie immer daran, ein gesundes Kind verhungert nicht vor einem vollen Teller. Vertrauen Sie darauf. Versuchen Sie also nicht angestrengt Mahlzeiten zu „finden“, die ihm schmecken könnten. Auch wenn es schwer fällt, probieren Sie mal folgendes. Lassen Sie Ihren Kleinen beim Essen einfach mal in Ruhe. Schauen Sie nicht auf seinen Teller hin, motivieren Sie ihn nicht, interessieren Sie sich nicht für sein Essverhalten. Essen Sie und die Familie selbst mit Genuss, unterhalten Sie sich am Tisch über angenehme Dinge. Sie sind das Vorbild, Ihr Junge wird Sie nachahmen. Ziehen Sie Mahlzeiten nicht in die Länge. Nach etwa 30 Minuten sollte das Essen beendet sein, egal ob aufgegessen oder nicht. Dann ist wieder Spielzeit etc.. Nehmen Sie sich viel Zeit für die gemeinsamen Mahlzeiten, setzen Sie sich gemeinsam mit Ihrem Schatz an den Tisch, ohne Fernseher oder andere Ablenkungen. Liebe „Helena95“, versuchen Sie, dem Essverhalten Ihres Kleinen nicht allzu viel Beachtung zu schenken. Sie werden sehen, das bringt wieder mehr Entspannung in Ihren Familienalltag und spielt sich alles noch ein. Auch diese Phase geht vorüber. Hier finden Sie auch noch den einen oder anderen Tipp für das Essen mit Kleinkindern zusammengefast: ( https://www.hipp.de/kinder/ratgeber/tipps-fuer-das-essen-mit-kleinkindern/ ) Ich wünsche Ihnen beiden alles Liebe & Gute und ganz viel Durchhaltevermögen! Herzliche Grüße und schöne Osterfeiertage Eva Freitag


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