Frage im Expertenforum Frühgeburt an PD Dr. med. Axel Hübler:

Muß ich mit einer Frühgeburt rechnen?(31+2 SSW)

PD Dr. med. Axel Hübler

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Kinderarzt und Neonatologe

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Frage: Muß ich mit einer Frühgeburt rechnen?(31+2 SSW)

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Hallo guten Morgen, von Freitag bis Sonntag war ich im KH. Grund war eine schwere Magen-Darm-Grippe und beim Doppler kam raus, daß zwei Blutgefäße zuviel Innendruck haben (Nabelschnur und Aorta). Beim Ultraschall wurde gemessen, daß der Kopfumfang meines Kleinen zwei Wochen zurückliegt gegenüber den anderen Werten. Die Ärztin meinte, daß liege an der Beckenendlage. Die Kinder hätten immer kleinere Köpfe. Stimmt das? Wenn in 10 Tagen die Dopplerwerte nicht besser werden, muß ich wieder stationär bleiben und es wird ein Wehenbelastungstest gemacht. Evtl. muß das Kind früher geholt werden. Auf meine Frage, ob das Kind unbemerkt in meinem Bauch sterben kann, sagte die Ärztin, daß das immer mal vorkommen kann. Was soll ich denn jetzt tun? Soll ich lieber nochmal in die Uniklinik fahren und das alles abklären lassen oder noch die 10 Tage warten. Ist eine zu häufige Doppleruntersuchung schädlich fürs Baby? Und was kann ich in der Zwischenzeit tun, damit die Versorgung besser gewährleistet ist? Es könne sich um eine beginnende Plazentainsuffizienz oder Schwangerschaftsvergiftung handeln, meinte die Ärztin im Krankenhaus. Ich mache mir solche Sorgen, wie soll ich das bis in 10 Tagen aushalten? Ach ja, ich muß jetzt alle 5 Tage zum CTG. Da ging es bis jetzt dem Kleinen gut, Gott sei Dank. Vielen Dank für eine Antwort! Liebe Grüsse Morwenna (31+2 SSW)


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Hallo Morwenna, ich würde das an Deiner Stelle, da Du Dir ja doch sehr viele Sorgen machst, noch einmal in der Uniklinik abklären lassen - die Angst kann Dir zwar auch dort keiner nehmen, aber immerhin wirst Du Dich nach gründlicher Untersuchung von Spezialisten ein wenig beruhigter fühlen (das ging mir jedenfalls so!). Die Doppleruntersuchung wird mit einem Ultraschallgerät gemacht und ist daher auch bei häufiger Anwendung nicht schädlich. Hier ist ein Link dazu: http://www.kgu.de/zfg/praenatal/us_schaden.html Wenn Deine Ärztin vermutet, dass es sich um eine Schwangerschaftsvergiftung handeln könnte, dann leihe Dir (z. B. in der Apotheke) ein Blutdruckmessgerät. Mein FA hat mir das damals auch geraten, auch wenn er eine Schwangerschaftsvergiftung wegen dem auffälligen Dopplerbefund (die Durchblutung in den Gebärmutterarterien war stark eingeschränkt) eigentlich ausschloss. So habe ich zweimal am Tag Blutdruck gemessen und die Werte notiert. Eine Schwangerschaftsvergiftung geht unter anderem mit sehr hohem Blutdruck einher, sodass Du an den Messwerten schon erkennen kannst, dass Du schnell zum Arzt gehen solltest. Zum FA musste ich damals alle 4-5 Tage, jeweils Doppler, CTG und Laborwerte prüfen. Als ich später stationär aufgenommen wurde, musste ich täglich dreimal CTG schreiben und Doppler-Ultraschall wurde alle 3-4 Tage gemacht. Weiterhin wurde mir geraten, mich weitestgehend zu schonen und viel zu liegen (am besten auf der linken Seite). Eines verstehe ich an Deiner Geschichte nicht: Warum soll schon in 10 Tagen, also in der 33. Woche, ein Wehenbelastungstest gemacht werden? Bei mir wurde dies auch gesagt, aber als ich nochmals nachfragte, ob man das bei einem so kleinen Baby tatsächlich machen wolle, sagte man mir, das sei eine Fehlinformation gewesen - ein Test sei gar nicht geplant. Unser Sohn ist in der 35. SSW per Kaiserschnitt geholt worden, das war mir auch lieber so. Danach würde ich noch einmal fragen! Ich wünsche Dir alles, alles Gute und drücke Dir die Daumen, dass Dein Zwerg sich noch gut weiterentwickelt und die Werte sich nicht verschlechtern. Liebe Grüsse Anke


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Liebe Morwenna, am besten besorgst Du Dir morgen früh direkt Teststreifen in der Apotheke, damit Du zu Hause testen kannst, ob Du Eiweiss im Urin hast. Eiweiss, Bluthochdruck, Ödeme können Anzeichen einer beginnenden Gestose sein. Ich würde mich an Deiner Stelle an die Gestose-Frauen (www.gestose-frauen.de, Sprechzeiten von 9-12 Uhr) wenden und nicht so lange warten. Besser einmal zuviel nachgefragt! Leider kennen sich immer noch nicht alle FÄ mit diesem Krankheitsbild genau aus. Falls alles in Ordnung ist, was ich ganz fest hoffe, um so besser! Oberbauchschmerzen können leicht mit einem Magen-Darm-Infekt verwechselt(HELLP-Syndrom) werden. Wenn Du allerdings meinst, es ist alles gut so, dann warte ab. Ich drücke Dir die Daumen für die restlichen Wochen! LG Kerstin


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Prof. Jorch hat mich gebeten, Ihre Fragen zu beantworten. Einen Teil der Antworten haben Sie ja schon von Ihrer Ärztin, sowie von Anke und Kerstin erhalten. Es stimmt, daß bei einem in Beckenendlage befindlichen Kind die Ultraschallmessung erschwert sein kann bzw. nicht ganz so präzise Meßwerte liefert. Wenn Ihr Kind wirklich im Wachstum zurück geblieben ist oder wenn es Probleme mit dem Blutfluß geben sollte, dann kann eine Plazentainsuffizienz (= eingeschränkte Funktion) dahinter stecken, verursacht z. B. durch einen Schwangerschaftshochdruck oder bei Raucherinnen. Oft findet man keine Ursache. Es bleiben dann nur regelmäßige Kontrollen, die über das Befinden des Kindes Auskunft geben sollen. Wenn ihm Gefahr droht, wird die Schwangerschaft beendet. Ultraschall-Doppler-Untersuchungen schaden dabei ebenso wenig, wie CTGs. Die Häufigkeit der Untersuchungen bedeutet ja auch noch lange keine Therapie. Natürlich steht es jedem frei, eine Zweitmeinung einzuholen (Uni-Klinik), aber die Auskünfte Ihrer Ärztin lassen darauf schließen, daß sie sich gut mit den Befunden auskennt. Ich glaube, sie hat die Kontrolltermine (Doppler in 10 Tagen, CTG in 5 Tagen) verantwortungsvoll festgelegt. Außerdem handelt es sich bei den von Ihnen beschriebenen Befunden um Dinge, mit denen die Geburtshelfer nahezu täglich zu tun haben.


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