koarly423
Liebe Frau Büttner, Nach einem vorzeitigen Blasensprung im Urlaub und 3wöchigem Liegen auf Gran Canaria kam mein Kind bei 33+5 auf die Welt. Heute ist sie genau 2 Wochen alt. Sie wog nur 1740 Gramm - hat aber gut zugenommen und wird wahrscheinlich am kommenden Montag (36+1) mit 2200 Gramm entlassen. Sie hatte von Anfang an keine Probleme - Die Sauerstoff Unterstützung war am ersten Tag weg, die Magensonde am 3. Sie trinkt derzeit 50ml/3h Muttermilch und ist bis auf ihre Zartheit recht fit. Wir würden gerne schnellstmöglich zurück und hatten die Vorstellung, sie noch 1 Woche an die Luft außerhalb des Krankenhauses zu gewöhnen und dann nach Hamburg zu fliegen. Ihre Neonatologin hier vor Ort sagt, sie könne mit dem Tag der Entlassung fliegen. Am Sonntag (36+0) wird nochmal die Lunge geröntgt und bei gutem Outcome gibt es wohl kein Problem mit dem Fliegen. Mich würde allerdings eine zweite Meinung interessieren. Was denken Sie dazu? Oder gibt es einschlägige Literatur? Dr. Google macht uns gerade nur verrückt ;-) MIt herzlichen Grüßen
Fachärztin Louise-Caroline Büttner
Hallo, es gibt tatsächlich sehr wenig gesicherte Daten zu dieser Thematik. Sicher ist, dass der Sauerstoffdruck beim Fliegen auf den Kanaren etwa dem in 2000m Höhe über dem Meeresspiegel entspricht und damit erniedrigt ist. Dies kann bei Frühgeborenen zu Rhythmusstörungen und Sauerstoffabfällen führen. Es gibt dazu einige wenige Daten von Neugeborenen, die eine erniedrigte Sauerstoffsättigung aufwiesen im Alter von einer Woche. Eine eindeutige Empfehlung ist aufgrund der mangelnden Datenlage schwierig. Sicher ist, je jünger das Kind, desto höher das Risiko. Beachten Sie, dass auch die Fluglinien für Neugeborenen unterschiedliche Bedingungen zur Mitnahme haben (Attest vom Arzt/ Alter....). Ob Frühgeborenen überhaupt mit einer Linie mitgenommen werden, müssen Sie jeweils erfragen. Es gibt noch eine Möglichkeit: Ein Ambulanz-Flug. Ihr Frühgeborenes wird von einem Team aus Arzt und Schwester mit einem z.B. Learjet abgeholt. Dabei kann es am Monitor überwacht und, wenn nötig, Sauerstoff gegeben werden. Informationen dazu erfragen Sie bei Ihrer Krankenkasse. Alles Gute!
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