Frage:
Sehr geehrter Prof. Jorch,
gibt es Studien, die Auskunft darüber geben, ob Frühchen gefährdeter für Allergien oder auch Nahrungsunverträglichkeiten sind als reifgeborene Kinder?
Ich frage, weil mein Sohn (2,5 Jahre, geboren bei 32+0) hoch allergisch auf Hühnerei reagiert, bei uns aber - soweit es uns bekannt ist - kein einziges Familienmitglied (auch keine entfernten Verwandten) Allergien hat und wir uns des öfteren fragen, ob die Ursache mit der Frühgeburt zusammenhängen kann.
MfG Christina
von christina78 am 25.08.2010, 21:52 Uhr

Antwort auf:
Höhere Allergiegefährdung bei Frühchen?
Nein. Ein gesicherter Zusammenhang ist mir nicht bekannt. Reagiert Ihr Sohn mit klinischen Symptomen (Atemnot, Hauterscheinungen, Kreislaufkollaps, Durchfall) auf Hühnereiweiß oder handelt es sich um eine Diagnose aus Testergebnissen (Pricktest, RAST/spez. IgE)?
von Prof. Dr. med. Gerhard Jorch am 26.08.2010
Antwort auf:
Höhere Allergiegefährdung bei Frühchen?
Sehr geehrter Prof. Jorch,
nachdem durch einen Bluttest erkannt wurde, dass er gegen Hühnereiweiß allergisch ist, haben wir im Krankenhaus einen Provokationstest machen lassen. Er hat dort mit schwallartigem Erbrechen auf schon geringe Mengen von Ei reagiert.
MfG Christina
von christina78 am 26.08.2010
Antwort auf:
Höhere Allergiegefährdung bei Frühchen?
Aufgrund welcher klinischen Symptome wurde denn der Bluttest gemacht?
von Prof. Dr. med. Gerhard Jorch am 26.08.2010
Antwort auf:
Höhere Allergiegefährdung bei Frühchen?
Sehr geehrter Prof. Jorch,
der Test wurde bereits mit 12 Monaten durchgeführt, da mein Sohn immer wieder starken Ausschlag hatte und man herausfinden wollte, ob eine Allergie vorliegen könnte. Das Ergebnis hieß dann, dass er (nur) allergisch auf Hühnerei reagiert (CAP-Klasse 4). Wir haben daraufhin Ei streng gemieden (er hatte zu dem Zeitpunkt erst angefangen, vom Mittagstisch mitzuessen und war daher wohl noch nicht richtig mit Ei in Berührung gekommen). Es hat sich aber herausgestellt, dass der Ausschlag nichts mit der Eiallergie zu tun hatte und er ist seit Sommer letzten Jahres glücklicherweise auch von alleine komplett verschwunden.
Ein Jahr später haben wir den Bluttest wiederholt und da das Ergebnis besser war (Cap-Klasse 3; 6.43 kU/l ), sind wir ins Krankenhaus zum Provokationstest. Nach 3 von geplanten 7 "Gaben" von Hühnereiweiß hat mein Sohn mit heftigem Erbrechen reagiert; seitdem meiden wir Ei weiterhin konsequent und hoffen, dass sich die Allergie doch irgendwann bessert, da ich v.a. jetzt, da er seit ein paar Tagen in den Kindergarten geht, sehr besorgt bin, dass er doch mit "Eierspeisen" in Berührung kommen könnte.
MfG Christina
von christina78 am 26.08.2010
Antwort auf:
Höhere Allergiegefährdung bei Frühchen?
Ja, dann ist in der Tat eine Allergie gegen Hühnereiweiß sehr wahrscheinlich und erfordert eine mindestens 6 monatige Hühnereiweißkarenz.
von Prof. Dr. med. Gerhard Jorch am 27.08.2010