Frage im Expertenforum Frühgeburt an Prof. Dr. med. Michael Zemlin:

Nestschutz Frühchen

Prof. Dr. med. Michael Zemlin

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Kinderarzt und Neonatologe

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Frage: Nestschutz Frühchen

Biene1910

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Schönen Guten Morgen,  unser Sohn ist 12 Tage alt und in der 35+3 SSW geboren.  Er hatte Probleme mit der Atmung und hatte 5 Tage High Flow Therapie und hatte erfreulicherweise keine weiteren Peobleme.  Er wurde am 10. Tag entlassen, hat allerdings immer noch Sättigungschwankungen 84-100% geht aber nur super selten mal tief runter und war auch im Krankenhaus immer so schnell wieder oben das der Monitor nie alarmiert hat.  nun ist es so das seine Schwester 2,5 Jahre seit dem wir zuhause sind sehr stark hustet und verschleimt ist.  natürlich sagen wir ihr immer das sie sich wegdrehen soll wenn sie husten muss und ihm nicht ins Gesicht fassen soll. Aber die Umsetzung ist unfassbar schwer weil sie das alles noch gar nicht richtig versteht und die Situation der letzten Wochen eh schon schwer war. Haben die kleinen denn einen Nestschutz? Ich stille ihn auch voll, hatte schon Kolostrum gesammelt vor der Geburt. Er musste aber wegen gesundheitlichen Problemen meinerseits geplant eher geholt werden.  Ich hab nur Sorge das wenn die Lunge so verschleimt das er wieder eine Atemhilfe benötigt weil er ja auch immer noch jetzt Sättigungsschwankungen hat Die große geht auch ab August in die reguläre Kita , da haben wir um einen Monat Aufschub gebeten dann wäre unser Sohn zumindest über den ET. Oder meinen sie das ist zu überzogen?  mit freundlichen Grüßen 


Prof. Dr. med. Michael Zemlin

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Naturgemäß sind Neugeborene der Umwelt einschließlich darin enthaltener Krankheitserreger ausgesetzt. Die Evolution hat dazu geführt, dass ein gewisser Schutz vor Infektionen auch schon beim Neugeborenen vorhanden ist. Der "Nestschutz" wird von der Mutter auf das Kind über den Mutterkuchen während der zweiten Hälfte der Schwangerschaft übertragen. Dieser Prozess ist erst um den errechneten Geburtstermin abgeschlossen, so dass Frühgeborenen manchmal infektanfälliger sind als Reifgeborene. Je früher die Geburt, desto geringer der Nestschutz. Mit knapp 36 Schwangerschaftswochen ist jedoch bereits der größte teil des Nestscutzes übertragen. Somit kann man sagen: Wenn die Mutter sich bei der erkrankten größeren Tocher nicht ansteckt, dann ist es gut möglich, dass das Baby auch geschützt ist. Hinzu kommt der Schutz durch das Stillen. Zu 100 % lassen sich Infektionen natürlich nicht verhindern. Daher sind die von Ihnen angesprochenen Maßnahmen (Verringerung der Exposition, soweit im Alltag möglich) sinnvoll. Strikte Quarantänemaßnahmen sind jedoch mit einem Familienleben in der Praxis nicht realistisch. Zweit- und Drittgeborene haben mehr Infektionen und erkranken dafür später seltener an Allergien und anderen immunologisch vermittelten Krankheiten. Die häufigen Infektionen scheinen also - trotz des Risikos eines schweren Verlaufes - langfristig auch gewisse positive Effekte zu haben. Wenn Sie es einrichten können, dann ist ein Aufschub des Kita-Besuches um einen Monat wohl vertretbar; das ist meiner Meinung nach eine rein persönliche Abwägungsfrage, für die keine allgemeingültige Regel existiert.  


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