Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Wutmonster - 2

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Wutmonster - 2

Knopf2016

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Sehr geehrter Dr. Nohr, bereits am 21.11. schrieb ich Ihnen zu den Wutanfällen meines Sohnes (3,5Jahre), welche sich in lautstarkem hysterischen Schreien äußern. Beruhigung, Ansprache zunächst nicht möglich. Oftmals auch im Spiel, wenn man selbst noch nach einer Lösungsmöglichkeit sucht fängt er schon an mich als Mutter „anzugehen“ und zu schimpfen, bspw. dass man das nun alles alleine machen könne. Ich habe auch in ruhiger Minute bereits versucht mit ihm über seine Schreianfälle zu sprechen. Er sagt dann immer nur ja hat er verstanden. Bis zum nächsten mal.nun fängt er an zu drohen. Bspw.: wenn du nicht jetzt kommst schreie ich ganz laut. Ich bin wirklich überfragt. Ist dieses Verhalten normal? Insbesondere, dieses drohen? Scheinbar merkt er, dass es damit etwas bewirkt. Ich selbst versuche stets auf Augenhöhe und ohne drohen oder schreien (das kam eigentlich noch nie vor) mit ihm zu kommunizieren umso schwieriger und trauriger macht mich sein Verhalten aktuell. Vielen Dank.


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Hallo, Kinder reizen oft ihre Möglichkeiten aus, um Gewünschtes zu erreichen. (Und sie tun es unbewusst auch, um Grenzen/Leitlinien zu erfahren) Und wenn sie sehen/merken, dass sie Wirkung haben, bestärkt sie das. (Gerne drohen die Kinder im Supermarkt mit Geschrei, wo es die Eltern besonders beschämt). Wenn Ihr Sohn Ihnen droht " dann schreie ich" würde ich sachlich antworten "wenn du das tun must, dann mach es, aber bitte in deinem Zimmer, weil hier ist mir das zu laut. Und wenn du fertig bist, dann machen wir weiter" o.ä.. Dann wird er bald merken, dass er damit nicht drohen kann, es einfach keine Wirkung hat. Ein paar mal muß man das dann aushalten, bis er das realisiert hat. Liebevolle Klarheit, nicht abwerten, sich aber auch nicht klein machen. Beziehung ist immer eine beidseitige Angelegenheit. Grenzen ziehen, ohne zu kränken. Ich bin auf Ihre Erfahrung damit gespannt. Dr.Ludger Nohr


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