Trennung der Eltern

Dr. med. Ludger Nohr Frage an Dr. med. Ludger Nohr Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Frage: Trennung der Eltern

Hallo Dr. Nohr, In unserer Familie steht in Kürze auch eine räuml. Trennung bevor. Unser Sohn ist fast 3 u. sein V. und ich haben uns Anfang des Jahres getrennt. Wir wohnen aufgrund meiner Bitte noch zusammen, da ich erst die Eingewöhnung (KITA seit Juni - davor Krippe) abwarten wollte. Ich bin absolut im Zwiespalt. Auf der einen Seite möchte ich die Trennung weiter vorantreiben, damit auch wieder etwas Ruhe einkehrt. Die Situation ist nicht gerade einfach u. ich werde häufig (leider auch tw. vor unserem Sohn) beschimpft. Auf der anderen Seite hängt mein Sohn seit ca. 2 Monaten extrem an seinem V. u. fragt schon morgens beim Aufstehen nach dem Papa. Es bricht mir das Herz u. ich weiss nicht so recht, wie mein Sohn das alles verkraften wird, wenn der Papa dann bald auszieht. Ein vernünftiges Gespräch mit dem V. ist leider nicht möglich - hier spielen zu viele Emotionen eine Rolle u. er ist dazu nicht bereit. Ich weiss, dass es hier wahrscheinlich weder Richtig noch Falsch gibt, aber was würden Sie raten? Das Kind schon jetzt vorbereiten u. das Gespräch suchen oder sollte ich besser während des Auszugs des V. mit dem Kleinen in den Urlaub fahren? Wie kann ich eine solche Situation erträglicher machen? Ich weiß auch noch nicht, ob sich der V. nach dem Auszug regelmäßig kümmern wird. Er weiß, dass er tgl. kommen kann, aber das wird er wahrscheinlich nicht machen.

von AnneK! am 26.07.2018, 03:22



Antwort auf: Trennung der Eltern

Liebe Anne, eine Trennung ist immer und für alle ein Einschnitt, eine Veränderung, eine Belastung. Man muß diese Belastung aber nicht verstärken oder hinauszögern. Sie sehen am Verhalten Ihres Sohnes, dass er ahnt (und ja auch mitbekommt), dass die familiäre Situation sehr angespannt ist und keine Besserung erkennbar ist. M.E. sollte die räumliche Trennung bald terminiert werden. Vor dem Termin sollten Sie Ihrem Sohn erklären, dass Sie sich trennen, aber beide als Eltern weiter für ihn da sein werden. (Wie das aussieht wird man/er sehen). Am Tag des Auszugs würde ich nicht mit dem Sohn anwesend sein, weil das eine dauernde Belastung wäre. Wenn möglich, würde ich den Vater baldmöglichst mit dem Sohn besuchen, was deutlich machen kann, dass sie als Eltern beide da sind. Ihr Sohn wird an dem Leid der Trennung der Eltern (er hat ja kein Problem mit beiden) nicht vorbeikommen. Aber je mehr die Eltern in der Lage sind, ihren Ärger übereinander nicht über das Kind auszutragen, um so eher können Sie eine Situation schaffen, die weiter ausreichend viel Sicherheit vermittelt. Dr.Ludger Nohr

von Dr. med. Ludger Nohr am 27.07.2018



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