Kind ausgeschlossen im KiGa und Nachbarschaft

 Ingrid Henkes Frage an Ingrid Henkes Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

Frage: Kind ausgeschlossen im KiGa und Nachbarschaft

Meine Tochter, 4 Jahre alt geht seit September 2019 in den KiGa. Die erste Wochen waren ok aber dann wollte sie nicht mehr zum KiGa gehen. Der Lockdown März-Juli war für sie ein Segen. Seit Juli geht sie wieder in den KiGa (unter Protesten). Sie sagt uns dass 2 Mädchen ärgern sie, lassen sie nicht mitspielen und gehen weg wenn sie sich am gleichen Tisch sitzt. Die beide Mädchen sind unsere Nachbarinnen und ich habe auch schon gehört was sie sagen wenn sie spielen und meine Tochter ankommt: „wir wollen jetzt rein gehen, ohne dich“, „du darfst nicht mitspielen“, etc etc. Ab und zu, reagieren die Müttern aber das bringt nichts, am nächsten Tag passiert es wieder. Mit der Erzieherin habe ich schon gesprochen und sie hat gesagt das sie das auch schon gesehen hat, es gab aber keine Aktion vom KiGa. Meine Tochter sagt sie will nicht in den KiGa gehen und mit anderen Kinder spielen. Sie sagt sie will nur mit Mama und Papa spielen. Es tut mir sehr leid wenn ich sehe wie traurig es meine Tochter macht. Ich habe ihr gesagt sie ist ganz toll und kann nichts dafür dass die andere Mädchen so unhöflich sind und das sie der Beiden sagen soll dass das ein schlechtes Verhalten ist. Wie soll ich am besten damit umgehen? Mit der KiGa Leiterin ein Gespräch zu suchen? KiGa wechseln für nächstes Jahr (Vorschule)? Schöne Grüße und frohes/gesundes Neujahr!

von FabulousFabi am 07.01.2021, 07:21



Antwort auf: Kind ausgeschlossen im KiGa und Nachbarschaft

Guten Tag, diese Situation ist für Ihre Tochter tatsächlich nicht leicht. Sie wäre ja bei den Mädchen die Dritte im Bunde. Das ist immer schwierig. Bei Dreien können sich immer zwei gegen die Dritte verbünden. Diese Mädchen haben offenbar mit Ihrer Zweierfreundschaft genug. Für Ihre Tochter wäre es sinnvoll, wenn Sie sich eine eigene Freundin suchen würde. Dazu wäre die Unterstützung der ErzieherInnen sicherlich ganz hilfreich. Da könnten Sie im Gespräch bleiben. Das Selbstwertgefühl Ihrer Tochter ist mit vier Jahren noch nicht genug entwickelt, um mit dieser Art Zurückweisung fertig zu werden. Deshalb möchte Sie auch nicht mehr in den Kiga. Aber vermutlich würde bei einem Wechsel dasselbe passieren. Wenn es bestehende enge Mädchenfreundschaften gibt, wird es ihr schwerfallen dazuzukommen. Es ist sehr wichtig, dass Sie Ihre Tochter weiterhin darin unterstützen, sich nicht für die gefühlte Ablehnung verantwortlich zu fühlen. Es liegt nicht an ihr sondern an der vorgefundenen Situation. Selbstverständlich ist Ihre Tochter ein tolles Mädchen und hat bestimmt viele Eigenschaften, die sie in eigenen Freundschaften gut zeigen kann. Darin sollten Sie Ihrer Tochter weiterhin sehr bestärken. Sie kann auch zuhause viele Erfahrungen machen, in denen sie ihr Selbstwertgefühl mit Ihrer Hilfe entwickelt - helfen, etwas alleine können oder ähnliches. Dann erfährt sie mehr aus sich heraus, dass sie toll ist und nicht nur von Ihnen. Das macht sie auf Dauer stabiler, um mit der erlittenen Kränkung besser fertig zu werden und von sich aus die Freundschaft zu anderen Kindern zu suchen. Wenn Ihre Tochter merkt, dass sie selber aktiv werden kann, um Freundschaften zu schließen, braucht sie auch nicht mehr die Abwertung der anderen Mädchen als schlecht oder unhöflich. Ich wünsche Ihnen alles Gute und auch ein gutes und gesundes neues Jahr. Ingrid Henkes

von Ingrid Henkes am 07.01.2021



Antwort auf: Kind ausgeschlossen im KiGa und Nachbarschaft

Hei, nach dem Tod der ersten kleinen Schwester, der misslungenen Eingewöhnung in den Kiga mit 3, der Geburt der zweiten kleinen Schwester und einem Umzug war der Einstieg in den Kiga hier für unseren Sohn auch echt schwer. Ich hab die Erzieherin gefragt, mit welchen Kindern das passen könnte und diese Kinder zu uns nach Hause eingeladen. Das hat wirklich geholfen. Danach ging er immer noch nicht hoch erfreut, aber doch ohne Probleme in den Kiga. Viel Erfolg euch.

von Cymbeline81 am 09.01.2021, 09:38



Ähnliche Fragen ähnliche Fragen

kiga

lieber dr posth!sohn, 3jahre+10monate,geht seit einem jahr in den kiga.eingewöhnung war "fast"sanft.ich war 3 wochen immer dabei, dann trennungen.die ersten trennungen ohne tränen,dann plötzlich tränen(ca.4x).ich ging trotzdem.er liess sich innerh. v. 5 min trösten.beim abholen immer fröhlich.trotzdem tut es mir immer noch leid,dass es nicht ohne t...


Geschwister im Kiga

Sehr geehrter Herr Dr. Posth, unsere To 4J 2M geht seit Sept in Kiga. Die Eingewöhnung verlief sanft. Sie geht gerne hin, hat 2 Freundinnen und eine Lieblingserzieherin. Bruder 2J 11M hat zur langsamen Eingewöhnung bereits Besuchstage, die er ganz toll findet und auf die er sich sehr freut. Er hat Ki gefunden, mit denen er besonders gerne spielt....


Trennung Kiga

sohn, 3J9M, hochsens. seit 3.11.kindi. 1. Trenn. nach 3 Tag. war ok, wollte weinen und jammerte, liess sich gleich von bezugserz. ablenken. Nach WE zögerlich, weinte an 2 Ta. beim abgeben, liess sich innerh. 2-3 min. beruhigen. Er wollte einmal nicht turnen, hatte einen anfall ohne tränen (ca.5-10 min) als er in halle war, schaute er erst auf dem...


KiGa, Ängste, Schlafprobleme

Unsere Tochter, gerade 4Jahre, besucht seit Anfang August diesen Jahres den KiGa (2 Gruppen 30Kinder, 3Erzieherinnnen), sie ist von 9-12:30 dort. Ersten 4 Tage problemlos, Tochter freute sich, sagte Tschüß, so bin ich schnell gegangen, eine Bezugserzieherin hat sie sich gewählt, am 5. Tag starkes, unerwartetes Weinen, ich trotzdem gegangen, war übe...


Kiga-Wechsel trotz Vorgeschichte mit Trennungsangst?

Hallo, meine To., 4J., war als 2-Jähr. 2x wö. in Vor-Kiga (pos. Erf.), hatte mit 3J. einen missglückten Kiga-Start, ist nun mit 4J. nach Symptomen von Trennungsangst(war deswegen in ihrer Praxis) sanft in ihren jetzigen Kiga eingewöhnt worden.Geht jetzt gern in Kiga und hat Freunde dort. Leider ist Kiga 8 km von unserer jetzigen Wohnung entfernt, s...


Neuer Kiga Versuch

Lieber Dr Posth,nach der Ihnen berichteten missglückten Eingewöhnung nach. Berliner Modell im August mit anschl.Regression und Aggression ist unser Sohn 2;9 nun wieder in seiner Mitte.Nun ergibt sich wahrscheinlich die Möglichkeit, ihn ab Januar in einer neuen Einrichtung unterzubringen.Wir waren jetzt sicher, wir warten mindestens nächsten Sommer ...


Kiga - lieber Abbruch?

Sohn 3 1/4J,vorher keine Fremdbetr.(außer Oma+Opa,nie Probl.),behütet aufgew.(kein schreien lassen,stillen + windelfrei von selbst aufgehört),offenes Kind geht auf Spielplätze+Co sofort auf Kinder zu + kommuniziert(sprachl.sehr weit)-Eingew. Sept,ersten 2 Wo alles gut(ab 3. Tag alleine,im nachhinein durch recherche gewußt dass falsch),dann einbruch...


Später kiga Eintritt?

Guten Tag!  Mein Sohn wurde mit zweieinhalb zum ersten Mal in die Kita eingewöhnt, was aber gescheitert ist. Nun sollte er mit dreieinhalb in die Kita. Seine Schwester ist zwei Jahre jünger und soll noch etwas daheim bleiben dürfen. Wir haben für den großen einen Kita Platz bekommen ab August, dann ist er dreieinhalb. Der Platz ist aber teuer u...


Verhalten 6jährige im Kiga

Hallo Frau Henkes, meine Tochter (6) hat jetzt das letzte Kigajahr. Seit September gibt es immer wieder mal tageweise/wochenweise Probleme im Kiga. Wenn 2 ihrer Freundinnen nicht da sind hat sie schon 1. überhaupt keine Lust zu gehen(kann ich nachvollziehen) 2. wenn wir dann im Kiga ankommen fängt sie an zu weinen, wird panisch (lautes weinen, her...


Sohn (3) schlägt im Kiga

Sehr geehrte Frau Henke gestern hat mir die Erzieherin berichtet, dass mein Sohn ein anderes Kind,  einen Erzieher und sie geschlagen hätte. Der Grund waren Frustrationen (z.B. musste unser Sohn ein Spielzeug wieder abgeben oder ein Kind wollte nicht mit ihm spielen).Er hat außer zu einem Erzieher"Du brennst" in der Situation gesagt. Letzteres ...