13.5 Monate, völlig verändert

Dr. med. Ludger Nohr Frage an Dr. med. Ludger Nohr Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Frage: 13.5 Monate, völlig verändert

Guten Tag Herr Nohr Vielleicht können Sie mir helfen oder bestätigen, dass alles im Normbereich ist... Seit ca 1-2 Wochen ist mein Schatz, 13.5 Monate, anders...er klebt förmlich an mir und in der Nacht will er fast in mich hineinkriechen. Braucht dauernd Körperkontakt (oft meine langen Haare) und schläft sehr unruhig ein und weiter. Wenn ich ihn fest im Arm halte oder stille ist es am ruhigsten. Braucht auch etwas länger zum einschlafen, da er so unruhig ist. Am Tag darf ich nicht den Raum verlassen, sonst weint er. Kommt überall mit, was mich ja auch nicht stört wenn ich alleine bin. Neu will er aber auch nicht mit Papa weiterspielen, wenn ich mich entferne. Auch legt er sehr oft sein Kopf auf meine Schulter und geniesst einfach meine Nähe, was er vorher kaum machte! Zusätzlich fremdelt er ganz neu. Bisher nie! Auch hat er wieder Angst vor dem Staubsauger, Mixer usw... Alles eine Phase die bald vorbei ist? Passt das zum Alter? Laufen kann er schon 2Mt. Neu lernt er immer mehr Wörter und macht alles nach. Danke für Ihre Antwort

von Jimbal am 20.08.2019, 10:24



Antwort auf: 13.5 Monate, völlig verändert

Hallo, so wie Sie es beschreiben, wirkt es wie eine Phase, die dadurch entsteht, dass das viele Neue und Fremde der Umwelt mehr realisiert wird (und dann ängstigt). Das kann durch Einzelerfahrungen ausgelöst und verstärkt werden, tritt in diesem Alter auch schon deshalb öfter auf, weil Wahrnehmung und Verarbeitungsmöglichkeiten deutlich auseinanderklaffen. Und wie immer, wenn man verunsichert ist, klammert man sich an die Bezugsperson, die am ehesten Schutz und Sicherheit verspricht. In den nächsten Monaten wachsen die Fähigkeiten der Reizverarbeitung und dann kommt eher wieder ein Löslöse- und Explorationsverhalten. Wichtig ist, dass der Vater trotzdem weiter den Kontakt sucht, sich nicht "abweisen" lässt. Also Sie können erst mal davon ausgehen, dass das eine normale Phase ist, in der das Kind Ihre Sicherheit besonders braucht. Dr.Ludger Nohr

von Dr. med. Ludger Nohr am 20.08.2019