Frage: Schlafen ist eine Katastrophe

Guten Abend, meine Tochter (18M) wird von Anfang an in den Schlaf gestillt. Sie hat ein sehr hohes Saugbedürfniss, am Tag möchte sie auch noch sehr viel stillen und in der Nacht möchte sie nach Möglichkeit nur mit der BW im Mund schlafen. Verweigere ich ihr das wird sie sofort wach und weint. Ganz selten trinkt sie nur kurz (aber mind stündlich) und dreht sich dann wieder weg zum schlafen. Nun möchte ich aufhören zu stillen. Ich habe es behutsam und auch schon radikal versucht. Beides bringt nichts. Sie schreit sich so in Rage das sie alles erbricht. Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Meine anderen Kinder konnte ich problemlos abstillen.  können Sie mir bitte helfen? 

von sunny160 am 18.05.2022, 21:38



Antwort auf: Schlafen ist eine Katastrophe

Liebe Sunny, ich weiß nicht wo meine Antwort von letzter Woche hingekommen ist...ich habe Ihre Frage sicher beantwortet...  sehe aber jetzt eine Woche später, dass Ihre Frage nicht beantwortet erscheint...? Es geht also um das Abstillen. Dazu braucht sie eine Idee, wie sie sich anders auch beruhigen kann, eben ohne saugen und schlucken. Das würde ich ersteinmal tagsüber üben.  1. Ein Schlaffreund muss her. Ein Kuscheltier, das in Tröste-, Beruhigungs-, und Entspannungssituationen zum Einsatz kommt und mit Bedeutung aufgeladen werden muss. zB beim kleinen Aua, ist es immer zur Stelle und natürlich kommt der Trost auf dem Arm der Eltern von dem Elternteil, aber das Kuscheltier ist immer dabei und das Wohlgefühl sollte auf das Kuscheltier verklinkt werden. Beim Stillen ist es auf dem Dekolltée... 2. Tagsüber kann auch mit Ablenkung  und Essen gearbeitet werden. So könnte man das "Aufwachstillen" abschaffen (zB morgens eher aufstehen als stillen) und beim kleinen Hunger andere Dinge anbieten ZB. Bananenmilch, Hafermilch...Joghurt... 3. Sie sollten versuchen das Einschlafen vom Stillen zu trennen. Erst Mittags und dann Abends. Natürlich braucht es dann beim satten Kind, andere schlafhinführende Maßnahmen wie zB Bilderbuch schauen und  das  "Runterkuscheln" auf dem Arm mit singen und Tragen. Wenn Sie sich hinlegen, will sie sofort gestillt werden, daher etwas tragen und die Schlafbereitschaft anders erreichen. 4. Es könnte dies auch der Papa bewerkstelligen nachdem sie sicher satt ist und nochmal kurz ohne einzuschlafen im Vorfeld gestillt wurde. 5. In jedem Fall braucht es Erfahrungen des Ruhig werdens ohne saugen und schlucken. 6. In der Nacht  würde ich versuchen mich wegzudrehen und mich im Erwachensfall schon ausgiebig um das Problem des Zwischenerwachens zu kümmern. Andere Wegs des Beruhigens, welche tagsüber erlernt wurden haben dann auch nachts eine Chance... nicht jedesmal, aber ab und zu. Ich würde versuchen so spät wie möglich, so kurz wie möglich und so wenig wie möglich  zu stillen und so erst tagsüber und dann auch nachts immer weniger zu stillen. 7. Wichtig ist Ihre sichere Haltung diesbzgl. und ein Erreichen des Kindes im Beruhigungskontext. Viel Erfolg bei den kleinen Schritten Daniela Dotzauer 

von Dr. Dotzauer am 25.05.2022