Li 123
Hallo, ich fühle mich manchmal in einem Gefühlsdilemma. Ich habe zwei wundervolle Jungs. (7 und 3 1/2 Jahre alt). Mein Mann und ich sind uns eigentlich einig, dass wir mit der Kinderplanung durch sind. Auch meinerseits, da ich es auch schön finde, dass die beiden mal etwas selbstständiger werden. Doch dann kommen einfach diese Tage, wo ich denke, wie schön es doch auch wäre noch ein Mädchen zu haben. Vielleicht auch, weil ich zu meiner Mutter ein gutes Verhältnis habe, wir über alles reden können oder mal zusammen shoppen gehen. Ich denke manchmal, ich werde im "Alter" immer nur die Schwiegermutter sein auch bzgl. wenn man später mal "Oma" wird. Ich seh es ja bei mir selber, man geht nun mal mehr zu seiner Mutter und bezieht sie als Frau viel mehr mit ein, als die Männer. Es macht mich manachmal schon traurig, Mütter mit ihren Töchtern beim shoppen zu sehen. Ich denke manchmal, ob ich später bereue, es nicht doch noch ein ein drittes Kind bekommen zu haben. Ich weiß natürlich, dass es keine Garantie gibt und ich ehrlich gesagt auch fest der Überzeugung bin, dass Nummer 3. auch ein Junge werden würde. Das wäre mir aber letztendlich total egal, würde mich genau so freuen, könnte aber besser damit abschließen, weil ein viertes würde es auf keinen Fall geben. Dann kommen aber auch die Zweifel, nochmal von vorne anfangen, Angst vor einer weiteren Fehlgeburt, wird es ein gesundes Kind?! ( ich selbe 38 Jahre mein Mann 40 Jahre) sind wir nicht schon zu Alt, ist der Altersunterschied der Kinder nich Schon zu groß?.Immer dieses hin und her, aber einfach die Angst es später zu bereuen.
Liebe Li 123, vielen Dank für Dein Vertrauen und Deine Fragen. Ich kann verstehen, dass Du mit zwei Kindern noch einen Geschwisterkinderwunsch hast. Der Wunsch nach einem Geschwisterchen geht nicht weg, weil Du schon Kinder hast. Leider stößt Dein Wunsch oft auf Unverständnis und vielleicht hat Dir sogar schonmal jemand gesagt „sei doch froh…“ Das mag rational auch stimmen, aber leider richten sich unsere Gefühle oft nicht nach sachlichen Zusammenhängen. Du fühlst so, wie Du fühlst und damit musst Du einen Umgang finden. Leider gehen Dein Wunsch und auch Dein Schmerz mit dem unerfüllten Wunsch nicht weg, nur weil andere den Wunsch vielleicht nicht verstehen können. Du wünschst Dir ein Mädchen, und wir Du schon richtig feststellst, kann es aber natürlich sein, dass es auch beim 3. Kind ein Junge wird. Du stellst Dir vor, wie es mit einem Mädchen wäre und Du hast auch sehr präzise Wünsche, was Du gerne mit einem Mädchen erleben würdest. Diese Wünsche kann ich verstehen, und wenn Du kein Mädchen hast, ist es wichtig, dass Du Dir die Trauer um die Momente erlaubst, die Du dann nicht erleben wirst. Mehr dazu kannst Du hier nachlesen, da habe ich sehr ausführlich darüber geschrieben: https://www.rund-ums-baby.de/experten-forum/unerfuellter-kinderwunsch-hilfe/wunsch-nach-einem-maedchen__416355#1049096 Auch wenn Du ein Mädchen bekommst, kann es allerdings sein, dass Du diese Momente nicht erlebst. Dafür gibt es leider keine Garantie, denn es könnte ja sein, dass Deine Tochter typische „Mädchensachen“ gar nicht mag. Ihr Leben wäre ja ein Geschenk an sie und sie kann dann machen, was sie möchte. Andersherum gibt es aber die genau so große Wahrscheinlichkeit, dass es so käme, wie Du es Dir wünschst. Deswegen ist auch der Trauerprozess wichtig. „Trauerprozess“ klingt jetzt so, als könntest Du das abarbeiten und fertig. Leider ist das nicht so. Ein paar „Was wäre wenn“-Fragen, werden Dich Dein Leben lang begleiten. Es ist wichtig, dass Du Akzeptanz dafür entwickelst, dass der Geschwisterkinderwunsch nach einem Mädchen ein Teil von Dir ist. Dieser Teil wird sich ab und zu melden und wenn er Trauer auslöst, dann brauchst Du Trost. Tröstenden Worte können so etwas sein wie „Es ist schade, dass ich kein Mädchen habe und es ist ok, dass ich traurig bin um die Momente, die ich mir sehr gewünscht hätte.“ Du fragst auch, ob der Altersunterschied zu Deinen zwei Jungs oder Dein Alter oder das Alter Deines Mannes Probleme darstellen könnten. Aus psychologischer Sicht gibt es keinen idealen Abstand zwischen Geschwistern. Da würde ich also sagen, das spielt keine Rolle. Was Euer Alter als Eltern angeht gilt ähnliches. Natürlich sinkt Eure Wahrscheinlichkeit für eine Schwangerschaft (sowohl natürlich als auch mit medizinischer Hilfe), aber auch hier gibt es keine „psychologischen Grenzen“ bis zu welchem Alter Eltern gute Eltern sind. Gute Eltern sind liebevoll, zugewandt, sie haben Zeit für Ihre Kinder und interessieren sich für sie. Vielleicht fühlst Du Dich jetzt mit meiner Aussage zu den zwei Punkten sogar ein bisschen schlechter, weil ich damit Deine sachlich scheinenden Gründe gegen eine Elternschaft entkräfte. Das ist allerdings wichtig, denn Dich mit diesen Argumenten selbst zu überreden, überdeckt eher die Trauer um den unerfüllten Wunsch und dann kannst Du sie nicht verarbeiten. Und das alles hat gar nichts damit zu tun, wie die Liebe zu Deinen Kindern ist. Damit ist alles in Ordnung. Ich hoffe meine Tipps und der Text helfen Dir ein bisschen. Schreib mir gerne, wenn Du cnoh Fragen hast. Viele Grüße, Sally
Ähnliche Fragen
Hallo zusammen, mir ist zu unserem großen 8 wunder, das schlimmste bei fast vollständig geöffneten Muttermund passiert, was ich mir je hätte vorstellen können bzgl einer Geburt! Die fruchtblase wurde geöffnet, da war noch alles ok, und dann passiert das Dilemma, die Hebamme hat das Köpfchen ein paarmal nach oben geschoben, um Fruchtwasser abzul ...
Im Grunde wünsche ich mir noch ein zweites Kind. Mein Mann und ich sind jedoch nicht mehr die Jüngsten (ich im Mai 46, mein Mann 51). Wie haben bereits eine wunderbare Tochter, die auch nicht selbstverständlich hier ist und mit einer ICSI entstand. Eine erneute Kinderwunschbehandlung könnten wir uns auch finanziell nicht leisten. Ich hoffe moment ...
Hallo, Ich weiß nicht ob ich hier richtig bin aber vielleicht können sie mir trotzdem helfen. Ich bin inzwischen 35 ,habe 5 gesunde Kinder(der jüngste 11 Tage) und 2 Fehlgeburten hinter mir. In den letzten 3 Jahren bin ich jedes Jahr schwanger gewesen und habe 3 gesunde Kinder auf die Welt gebracht und trotzdem sagt mein Herz und Bauch nach ...
Hallo, ich weiß gar nicht ob ich als Mann hier überhaupt richtig bin, aber ich Versuche es einfach mal. Meine Frau (37) und ich (38) haben seit Anfang 2023 einen Kinderwunsch, der sich bislang nicht erfüllt hat. Aufgrund unseres Alters haben wir uns relativ schnell an eine Kinderwunschklinik gewendet, bei der wir seit Mai letzten Jahres in ...
Hallo, wir haben uns aus verschiedenen Gründen dafür entschieden keine Kinder zu bekommen. Seitdem das Thema nun vollkommen abgehakt ist, werden die Eltern und Schwiegereltern nun aber teils sehr eigen in ihrem Verhalten uns gegenüber, obwohl sie ja bereits von unseren Geschwistern Enkelkinder haben. Ich nenne mal Beispiele: wenn wir ein Z ...
Sehr geehrte Frau Schulze, Ich weiß gar nicht, ob ich bei Ihnen richtig bin. So richtig passt mein Anliegen in keine Kategorie. Wider aller Vernunft haben mein Partner und ich einen erneuten Kinderwunsch. Wir sind beide schon Ü40. Wir haben zwei gesunde, recht "pflegeleichte" Kinder (2 und 4 Jahre alt). Beide Kinder kamen als Früchche ...
Hallo. Ich bin Mama einer 2 jährigen Tochter und mit meinem Mann 13 Jahre zusammen. Wir hatten viele Höhen und Tiefen (Hodenkrebs, 3 Jahre Fernbeziehung, alkoholkranker Bruder der Wochen bei uns lebte, ADHS bei meinem Mann, wobei es leichter ist, seit wir die Diagnose haben, da es vieles erklärt und man so dann besser damit umgehen kann, Angstzust ...
Guten Abend Frau Hartz Ich habe vor 6,5 Jahren Zwillinge und vor 2,5 Jahren meinen dritten Sohn zur Welt gebracht. Mein drittes Kind war ein absolutes Wunschkind, nach den Zwillingen sehnte ich mich nach einem einzelnen Kind und der Erfahrung, stillen zu können, etc. Dieser Wunsch hat sich erfüllt und ich bin sehr dankbar dafür. Mein Alltag ist ...
Hallo, unsere Eltern und Schwiegereltern werden zunehmend geringschätzig und gleichzeitig fordernd uns gegenüber, seitdem sie gemerkt haben, dass es keine Enkelkinder von unserer Seite aus geben wird. Das passiert nicht nur aus dem mangelnden eigenen Wunsch, sondern es gibt auch teilweise schwerwiegende Erkrankungen, die uns zur Entscheidung g ...
Sehr geehrte Frau Hartz, meine Frau (38) und ich (39) befinden uns nun seit zwei Jahren in KiWu-Behandlung. Grund dafür ist mein schlechtes Spermiogramm. Wir haben in den letzten zwei Jahren sehr viele Tiefen erlebt, uns aber immer wieder hochgekämpft. Wir haben einige ICSIs naturelle gemacht, die aber leider nicht zum Erfolg geführt haben. Nun ...
Die letzten 10 Beiträge
- Zyklus nach Bio chemischer Schwangerschaft
- Zweiter Eisprung??
- Sportverzicht wegen Kinderwunsch
- unerfüllter Kinderwunsch der Eltern
- Kräftezerrende Kinderwunschzeit
- Schwanger und Mutter Krebs
- Kein Kinderwunsch, trotzdem Eifersucht
- Wie Kinderwunsch vergessen?
- Kinderwunsch nach zwei Frühchen
- Letrozol und Follikel