Miss V
Sehr geehrte Frau Schulze, Ich weiß gar nicht, ob ich bei Ihnen richtig bin. So richtig passt mein Anliegen in keine Kategorie. Wider aller Vernunft haben mein Partner und ich einen erneuten Kinderwunsch. Wir sind beide schon Ü40. Wir haben zwei gesunde, recht "pflegeleichte" Kinder (2 und 4 Jahre alt). Beide Kinder kamen als Früchchen zur Welt (knapp 7 und knapp 9 Wochen zu früh, jeweils spontane vaginale Geburten nach Blasensprung). Gründe konnten die Ärzte jeweils nicht nennen. Ich wurde immer sehr schnell schwanger, leider hatte ich bereits eine ELSS mit Eileiterverlust und zwischen den Kindern 3 Fehlgeburten. Seitens aller Ärzte wurde uns dringend von einem 3. Kind abgeraten, da sich alle einig seien, dass es vermutlich - warum auch immer - wieder ein Frühchen werden würde. Gibt es diesbezüglich so etwas wie eine genetische Veranlagung? Mein Bruder und ich selbst waren übrigens auch Frühchen... Die Schwangerschaften waren abgesehen von der Frühgeburtlichkeit unproblematisch. Ich selbst bin fit, gesund und psychisch sehr ausgeglichen. Auch die Frühgeburten haben wir trotz aller Widrigkeit (die Kleine wog unter 1500 Gramm, wochenlang Neonato etc) sehr gut gemeistert. Mein Mann und ich ertappen uns immer wieder bei der Träumerei, doch noch ein drittes Kind zu bekommen. Wie sollen wir damit umgehen? Können Sie mir was raten? Ich Danke Ihnen im Voraus!
Liebe Miss V, danke für Deine Nachricht und Dein Vertrauen. Es ist sehr mutig von Dir, dass Du Dir die Zeit genommen hast Deine Gedanken zu sammeln und das alles hier aufzuschreiben. Ich kann es völlig nachvollziehen, dass Ihr über ein drittes Kind nachdenkt und dass aufgrund mehrerer Faktoren diese Entscheidung nicht leicht zu treffen ist. Ich versuche auf die wichtigsten Punkte einzugehen und Dir weiterzuhelfen. Obwohl Du es aus den ärztlichen Beratungen schon weißt, schreibe ich es nochmal. Leider ist es tatsächlich so, dass die Wahrscheinlichkeit für eine Frühgeburt erhöht ist, wenn eine Frau schonmal eine Frühgeburt hatte. Ob das genetisch ist, oder ob es an der Art und Weise liegt, wie die Frau auf ihre ganz normale Lebensumwelt reagiert, ist aktuell wissenschaftlich nicht geklärt. Leider sieht es aber nicht so aus, dass Schwangere, die bereits eine oder mehrere Frühgeburten hatten durch ihr Verhalten eine weitere Frühgeburt vermeiden können. Ich kann verstehen, dass Ihr, vor allem auch weil Eure Kinder gesund sind und Ihr als Familie glücklich seid optimistisch seid, dass es schon klappen wird. Letztlich kann auch kein Arzt und keine Ärztin die Zukunft vorhersagen und es könnte nochmal gut gehen. Es könnte aber auch weniger gut gehen. Und gerade weil niemand das wirklich vorhersagen kann trefft ihr ja auch selbst die Entscheidung (und es gibt keinen Eltern-Eignungstest oder so etwas). Jetzt ist es so, dass auch niemand Euch helfen kann das tatsächliche Risiko vorherzusagen oder geringer zu machen. Das einzige, was ich Euch anbieten kann ist mit einem unerfüllten Geschwisterkinderwunsch zurecht zu kommen und dazu gehört auch die Trauer über Fehlgeburten und überhaupt auch die Trauer darüber, dass Ihr von einem Frühgeburtlichkeitsrisiko betroffen seid. Allerdings hast Du ein Deiner Frage darum gar nicht gebeten und deswegen führe ich das jetzt nicht weiter aus. Wenn Du dazu mehr wissen möchtest, stelle gerne eine Rückfrage - vielleicht auch zu einem späteren Zeitpunkt. Ich möchte Dich damit auch nicht unterschwellig in eine Richtung lenken. Es ist nur als Psychologin das, wo ich Hilfe anbieten kann und bei der tatsächlichen Einwirkung auf ein Frühgeburtlichkeitsrisiko kann ich gar nichts anbieten. Ich hoffe meine Antwort hilft Dir und Du fühlt Dich verstanden, auch wenn ich Dir keine direkten Vorschläge gemacht habe, was Du tun kannst. Schreib mir, wenn Du nach Fragen hast! Viele Grüße, Sally
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