Guten Tag, ich wende mich an Sie, weil ich denke, dass ich nunmehr vielleicht psychologische Hilfe benötige und mich frage, ob ich mich an einen allgemeinen Psychologen wenden sollte oder Sie einen Tipp haben, wer bei dem Thema Kinderwunsch am ehesten psychologischen Beistand geben kann? Wir haben seit 01/2022 einen unerfüllten Kinderwunsch. Ich bin 33 Jahre alt. Ehrlich gestanden war ich bereits nach 3 Zyklen des Probierens relativ unentspannt, habe Ovulationstests genutzt, Temperatur gemessen und viel gegoogelt und mich unter Druck gesetzt.. irgendwann haben wir uns in einer Kinderwunschklinik vorgestellt und es wurden erste Untersuchungen angestellt, alle ohne Befund. Deshalb wurde mir zu einer Bauchspiegelung geraten. Einen Monat vor dem Termin bin ich dann doch spontan schwanger geworden, nach knapp über einem Jahr des Probierens. Es war der erste Zyklus in dem ich entspannt war, weil ich dachte es klappt vorher sowieso nicht. Leider hatte ich dann aber eine MA in der 11. SSW. Das war die schlimmste Zeit meines Lebens, aber ich glaube, zumindest die Fehlgeburt gut verarbeitet zu haben. Ich war dann irgendwann wieder voller Hoffnung weil ich ja nun auch wusste, dass ich schwanger werden kann. Wir sind nun leider bereits wieder in ÜZ 6 nach Fehlgeburt und mir geht es psychisch wirklich zunehmend schlechter. Ich kann mich nur schwer von dem Kinderwunsch ablenken und denke sehr viel darüber nach, sodass ich merke, dass es mittlerweile meine Arbeitsleistung mindert und ich nur noch selten so richtige Freude verspüre, weil alles überschattet wird von diesem großen Kinderwunsch. Wir sind nun seit November in der Kinderwunschklinik. Vor 2 Wochen hat meine Ärztin plötzlich anhand eines Ultraschalls den Verdacht auf Adenomyose gestellt. Ich habe keine Symptome dafür und bekomme nun Ende Februar eine Bauchspiegelung. Seitdem ist es wirklich richtig schlimm. Ich habe gegoogelt ohne Ende und konzentriere mich dabei leider auch auf die Horrorstorys bei dieser Diagnose. Ich höre seitdem zudem sehr in mich rein und merke nun plötzlich immer wieder ein Zwicken im Unterleib, der mir gefühlt die Verdachtsdagnose bestätigt. Ich rede viel mit meinem Mann, der weiterhin sehr optimistisch eingestellt ist. Eigentlich weiß ich auch, dass ich schonmal schwanger geworden bin ohne Hilfe und es auch wieder klappen kann. Ich weiß auch dass man mit dieser Diagnose schwanger werden kann. Ich weiß auch, dass sich die Horrorstorys natürlich vermehrt im Netz finden und dass jeder Körper unterschiedlich ist. Dass es viele Frauen gibt, die trotzdem natürlich oder mit Hilfe schwanger geworden sind. Aber irgendwie kommt das alles nicht so richtig bei mir an. Ich sehe mich schon im Geiste 3 Jahre später nach etlichen künstlichen Befruchtungen und viel verlorenem Geld ohne Baby dastehen. Eigentlich bin ich ein fröhlicher Mensch und erkenne mich kaum noch wieder. Haben Sie vielleicht einen Tipp für mich, wie ich aus dem Gedankenstrudel rauskomme und wieder etwas positiver und mit Hoffnung damit umgehen kann? Danke ihnen und herzliche Grüße
von Malea90 am 26.01.2024, 18:14