Jenni2929
Hallo liebe Beraterinnen, ich habe seit etwa einer Woche ein Problem mit dem Stillen. Obwohl meine Tochter und ich uns nun seit zwölf Wochen aneinander gewöhnt haben, scheint plötzlich nicht mehr genug Milch da zu sein. Zumindest deute ich ihre Zeichen so: Sie lässt beim Stillen nach wenigen Minuten die Brustwarze los und beginnt zu weinen. Nach einem Seitenwechsel passiert dasselbe auf der anderen Seite. Auch nach einer Stillsession schreit sie oft, als hätte sie noch Hunger - es ist aber einfach nichts mehr da. Seit der vierten Woche pumpe ich auch Milch ab, um ab und zu etwas mehr Freiheit zu haben. Der Vater gibt dann, wenn ich zur Stillzeit nicht da bin, ein Fläschchen. Etwa einmal in der Woche füttert er auch in der Nacht, so dass ich einmal durchschlafen kann. Eigentlich klappte das immer super, wir haben aber maximal drei Mahlzeiten in der Woche so gestaltet. Seit zwei Wochen merke ich auch beim Abpumpen, dass die Milch immer weniger wird. Ich bin ratlos. Einmal habe ich schon nach dem Stillen zur "Reserve" aus dem Kühlfach gegriffen. Die 60 Milliliter hat sie blitzschnell weggetrunken (zusätzlich zur bereits getrunkenen Milch) - und wirkte danach endlich wieder einmal richtig satt. Jetzt frage ich mich, ob ich Milch zum Anrühren kaufen soll um die eigene zu ergänzen. Ich habe aber Angst, dass durch das Zufüttern meine eigene Milch noch weiter versiegen könnte. Habt ihr eine Idee?
Liebe Jenni2929, die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stillmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern. Ich befürchte eher, dass Ihr Kind durch die Flasche saugverwirrt ist. Eine Saugverwirrung lässt sich leider nie ganz ausschließen, auch nicht bei einem älteren Stillkind und auch nicht, wenn es vorher unter Umständen monatelang gut gegangen ist. Eine Saugverwirrung entsteht, wenn ein Kind mit dem Wechsel zwischen den Trinktechniken an Brust und künstlichem Sauger (dazu gehören Flaschensauger, Schnuller und Stillhütchen) nicht zurecht kommt und dann die Brust schlussendlich sogar verweigern kann. Das ist ein ernsthaftes Stillproblem, das schon viele Sorgen und Tränen bei Müttern und Kindern verursacht hat. Doch eine Saugverwirrung kann überwunden werden. Dabei ist es die erste Maßnahme, dass sämtliche künstlichen Sauger weggelassen werden. In leichteren Fällen kann dies schon ausreichen. Am besten besprechen Sie mit einer Stillberaterin in Ihrer Nähe, wie Sie vorgehen können. Die Kollegin kann Ihnen dann im persönlichen Kontakt gezielte Tipps und Hinweise geben, auch zum Thema Steigerung der Milchmenge und Wachstumsschübe. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC) Vorsichtshalber würde ich die Kleine noch von der Kinderärztin/arzt anschauen lassen, nicht dass doch noch ein anderer Grund dahinter steckt. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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