Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Zusammenhang Trinkmenge - Quantität der Milchbildung

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Zusammenhang Trinkmenge - Quantität der Milchbildung

roby.the.cat

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Liebe Biggi, es gibt immer wieder Tage, an denen ich zu wenig Milch habe. Vormittags und mittags noch genug, nachmittags wird es weniger und abends stillen wir dann "Marathon", damit es am nächsten Tag wieder besser wird. Jetzt frage ich mich, inwiefern es einen Zusammenhang gibt zwischen der Menge, die ich tagsüber trinke, und der Menge der Milch, die mein Körper dann bildet. Kannst du mir das bitte erklären? Viele liebe Grüße und wie immer großen Dank für deine Mühe! Roby


Biggi Welter

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Liebe Roby, nein, auch wenn Du viel trinken würdest, würde die Milchmenge sich nicht steigern. Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung („schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys. Ich glaube eher, dass dein Kind am Abend oft eine „Extraportion Mama“ braucht. Das Nervensystem eines Babys ist ständigen Reizen ausgesetzt und während des Tages sind das viel mehr Reize als in der Nacht. So ist es nicht erstaunlich, dass sich bis zum späten Nachmittag oder frühen Abend einiges aufgestaut hat und das Kind dann „über" reizt ist und sich wieder abreagieren und beruhigen muss. Dazu kommt, dass auch die Mutter nach einem langen Tag ebenfalls mehr oder weniger stark belastet und gestresst ist und sich die Gefühle und Stimmung der Mutter auf das Kind übertragen. Ein weiterer Punkt ist der Prolaktinspiegel der Mutter. Damit Milch gebildet wird, braucht die Frau (vor allem in den ersten Wochen der Stillzeit) eine gewisse Prolaktionausschüttung, die durch das Saugen des Kindes angeregt wird. Das „Marathonstillen" am Abend sorgt dafür, dass die Prolaktinausschüttung angeregt wird und dem Kind dann im weiteren Verlauf genügend Milch zur Verfügung steht. Ich hoffe, das jetzt verständlich erklärt zu haben. LLLiebe Grüße Biggi


roby.the.cat

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Danke, liebe Biggi, das war gut erklärt, ich habs verstanden :) Was mich abends immer so verunsichert ist, dass beide Brüste dann sehr weich sind und mein Baby (10 Wochen) saugt und saugt, aber nicht mehr schluckt. Wenn Milch käme beim Saugen, müsste er doch auch schlucken? Von der Intensität ist es nicht das "Nuckeln", was er auch macht, wenn genug Milch da ist und er satt ist, sondern schon kräftiges Saugen. Liebe Grüße von Roby


Biggi Welter

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Liebe Roby, es kann sein, dass dein Kind ganz bewusst NICHT schluckt ;-), denn die Brust ist NIE leer. Die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Lass dein Kind einfach, so lange es ausreichend zunimmt, besteht kein Grund zur Sorge! Biggi


roby.the.cat

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Und wieder mal hast du es geschafft, mich zu beruhigen - vielen herzlichen Dank dafür!


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