Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

zusätzlich pumpen?

Frage: zusätzlich pumpen?

Mitglied inaktiv

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Hallo, mein Sohn ist 6 Wo alt und ein sehr gieriger Sauger, nebenbei auch ein Speikind. Morgens nach einer längeren Schlafphase (3-4 Stunden)ist er so gierig und spuckt dann erst mal die Hälft wieder aus, trinkt dann weiter bis er fast überläuft. Er stößt dann ungefähr bis zu 10x auf bevor er zufieden ist. Nachmittags und abend fließt die Milch nicht so für ihn vorzugsweise, er muß sich nach dem aufgebrauchten Vorrat aus der Brust mehr anstrengen und das scheint er nicht zu verstehen. Er fängt nach kurzer Zeit an zu weinen, schreit die Brust an und manchmal kann ich ihn nur schwer beruhigen.Ich lege ihn dann stündlich an, um den Milchfluß anzuregen, aber außere ein frustriertes Kind und eine entnervte Mutter kommt nicht viel. Ich möchte nun fragen ob es nicht sinnvoll wäre morgens etwas das Angebot mit vorherigem Abpumpen zu drosseln und vielleicht abends wenn wieder mal ebbe ist, die gesammelte Milch zufüttern und sonst verwerfen. So kann man doch den abendlichen Milchfluß auch anregen. Danke für Antworten und jederlei Erfahrung


Biggi Welter

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? Liebe Liane, ehrlich gesagt halte ich es nicht für eine gute Idee, dass Sie nun abpumpen und damit in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage eingreifen, mal ganz abgesehen davon, dass Sie dadurch auch noch eine zusätzliche Belastung auf sich nehmen. Denn Sie drosseln das Milchangebot nicht durch das morgendliche Abpumpen, sondern regen die Milchbildung weiter an. Auch hilft es wenig, der Brust am Abend durch die Gabe von zu einem anderen Zeitpunkt abgepumpter Milch einen geringeren Bedarf vorzugaukeln, denn dadurch wird das Problem ja nur weiter verschärft. Vielleicht versuchen Sie es zunächst einmal am Vormittag mit den Tipps, die sich bei einem sehr starken Milchspendereflex bewährt haben und am Abend mit viel Geduld und bewussten Entspannungsübungen während des Stillens für Sie. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (legen Sie sich eine Windel zum Auffangen der Milch hin) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg-auf-Stillen". Dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in Ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten bei einem starken Milchspendereflex sind: - erhöhen Sie die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch in den Milchseen und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Sie die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößern, verschlimmert sich das Problem noch weiter. - bieten Sie nur eine Brust pro Mahlzeit an. Dieser Vorschlage passt nicht zu dem, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn Ihr Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Sie ihm mehrere Male diesselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbieten, bevor Sie die Seite wechseln Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, sollten Sie gerade soviel Milch ausstreichen, dass Sie sich wohlfühlen, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. - stillen Sie Ihr Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. - versuchen Sie verschiedene Stillpositionen (auch das Berg-auf-Stillen, dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen im Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Eventuell kann Ihr Baby auch schon an ihrer Brust trinken während es auf Ihrem Bauch liegt. So könnten Sie im Liegen stillen und das Baby anschließend auf Ihrem Bauch einschlafen lassen.) - lassen Sie das Baby oft aufstoßen. - vermeiden sie den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird. Falls Ihr Baby einen Schnuller (und vielleicht auch eine Flasche) bekommt, kann es auch sein, dass es mit dem Wechsel zwischen den beiden Saugtechniken nicht zurecht kommt und nun deshalb an der Brust frustriert reagiert. In jedem Fall ist es empfehlenswert, dass Sie sich mit einer Stillberaterin in Ihrer Nähe in Verbindung setzen und sich beim Stillen zuschauen lassen. Aus dem, was die Kollegin sieht, kann sie Rückschlüsse ziehen und Ihnen dann gezielte Tipps geben. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Hallo, das hört sich an wie bei mir. Mein Kleiner ist jetzt 3 1/2 Monate alt und er hat sich fast von anfang an geweigert aus meiner linken Brust zu trinken. Er versucht es und fängt dann an zu streiken und schimpft, obwohl Milch da ist. Er trinkt leider nur sehr gut aus der Brust, die fast keine Milch hat. Deshalb pumpe ich schon fast von Anfang an ab. Ich pumpe ca 5-6x täglich und er bekommt dann immer die gesammelte Milch in der Flasche. Manchmal laß ich ihn noch vorher nuckel, damit er es nicht verlernt aus der Brust zu trinken,.... aber es bringt nichts. Also du kannst ruhig abpumpen und ihm die Milch geben, du kannst sie auch einfrieren, wenn du zu viel hast. Mein Kleiner ist so auch 3 kg schwerer geworden und macht sich prima. Es ist aber schwierig sich immer durchzuringen und stundenlang zu pumpen. Das mußt du wissen. Ich bereue es bisher nicht ihm auf diesem Wege meine MM zu geben. Gruß Bianka


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