Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, mein Sohn ist jetzt Anfang 7 Monate und ich habe 6 Monate voll gestillt. Nun füttere ich seit ca. 4 Wochen zu, da er mit der Milch nicht mehr zufrieden war und ich wahrscheinlich auch nicht mehr soviel Milch habe (beim Abpumpen waren es ca. 60 ml)Habe mit Gläschen angefangen (Gemüse, Gemüse-Kartoffel-Fleisch) und abends gebe ich ihm Reisflocken mit HA-Milch und ein halbes Obstgläschen. Zwischendurch stille ich und gebe ihm Tee/Wasser. Nun möchte ich auch selber kochen. Meine Fragen: 1. Was kann ich meinem Sohn bei Allergiegefahr alles zu essen geben ? Und womit sollte ich vorsichtig sein. Und bis zu welchem Alter muß ich aufpassen? 2. Mein Sohn hatte bis zum 5.Monat sehr starke Blähungen. Seit dem Zufüttern nicht mehr. Kann ich daraus Schlußfolgern das er Lactoseintoleranz oder Glutenunvertraglichkeit hat? Und besteht eine Möglichkeit einen Allergietest zu machen? 3. Langt der Nährstoffbedarf aus? Mein Kind verweigert die Flasche, will nur Milch von meiner Brust. Aber in letzter Zeit trinkt er fast gar nichts mehr, und ich habe den Eindruck das ich jetzt noch weniger wie 60ml Milch insgesamt habe. Was kann ich probieren? Oder ihm Alternativ geben? Vielen Dank Gruß Enza
Liebe Enza, wie viel Milch eine Frau abpumpen oder ausstreichen kann sagt NICHTS darüber aus, wie viel Milch sie tatsächlich bildet. Erstens gibt es ganz große Unterschiede in der Leistungsfähigkeit der Milchpumpen (und noch dazu arbeitet nicht jede Pumpe bei jeder Frau gleich wirkungsvoll). Zweitens ist das Abpumpen oder Ausstreichen eine Technik, die erlernt werden muss (die Frau muss auch lernen mit der Pumpe einen Milchspendereflex auslösen zu können) und drittens gibt es keine Pumpe, die so wirkungsvoll eine Brust entleeren kann wie ein Baby. Dazu kommt, dass der Milchspendereflex bei der Mutter um ein vielfaches besser durch ein Baby als durch eine Milchpumpe ausgelöst wird. Wenn ein Baby Blähungen hat, muss das sicherlich nicht auf eine Unverträglichkeit hinweisen, meist liegt es daran, dass die Kinder nicht ganz korrekt saugen. Eine Laktoseintoleranz beim Erwachsenen ist in der Regel eine erworbene Intoleranz, die dadurch entsteht, dass mit zunehmendem Alter die Fähigkeit verloren geht Laktase zu bilden. Da Laktase rein von der Theorie ja nur so lange gebraucht wird, wie ein Säugelebewesen Muttermilch erhält, gibt es Menschen, die ab etwa vier bis fünf Jahren beginnen, keine Laktase mehr zu bilden. Säuglinge, die bereits mit einer Laktoseunverträglichkeit geboren werden, brauchen ein ganz besondere Spezialnahrung und können auch nicht gestillt werden, denn Muttermilch enthält Laktose. Das heißt, Sie ernähren Ihr Kind auch jetzt nicht laktosefrei, denn es erhält Laktose durch die Muttermilch. Wenn Ihr Kind auf Kuhmilch reagiert, die Sie zu sich nehmen, dann ist diese Reaktion wahrscheinlich auf das Kuhmilcheiweiß zurückzuführen. Reagiert ein Kind bereits über die Muttermilch auf bestimmte Nahrungsbestandteile, dann sollten diese dem Kind nicht als Beikost gegeben werden. Zöliakie oder Sprue ist eine Glutenunverträglichkeit. Wenn diese feststeht, muss lebenslang auf Gluten verzichtet werden. Es wird aber nicht prinzipiell zur Vermeidung von Gluten nach dem 6. Monat geraten. Gerade Kinder, die eine Unverträglichkeit beginnen gerade dann bei Beginn der Beikost zu reagieren, wenn Sie glutenhaltige Lebensmittel bekommen. Sicher ist es richtig und gut, einem sechs Monate alten Baby, das Interesse an fester Nahrung zeigt, diese dann auch anzubieten. Doch diese Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen und keinesfalls kann die feste Kost die Muttermilch jetzt bereits in größerem Maße ersetzen. Ich weiß, dass fast überall steht: "zunächst wird die Mittagsmahlzeit ersetzt und im Abstand von etwa vier Wochen ersetzen Sie die nächste Mahlzeit usw". Gleichzeitig wird "eine Mahlzeit" als die Menge definiert, die in ein Gläschen passt und zwar für alle Kinder gleich. Doch dieses Schema, das leider immer noch oftmals propagiert wird verursacht in vielen Fällen nichts weiter als Stress und Tränen. Es ist einfach zu sehr in den Köpfen vieler Menschen verwurzelt, dass eine Stillmahlzeit "ersetzt" werden müsse, dabei stimmt das gar nicht. Schon der Begriff BEI Kost drückt doch aus, dass es sich bei dieser Nahrung um eine ergänzende Nahrung und nicht um einen Ersatz für die Muttermilch handelt. Wäre es ein Ersatz, dass würde es ANSTATT Kost heißen. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Im gesamten ersten Lebensjahr sollte Muttermilch das Hauptnahrungsmittel des Kindes sein. Die Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen. Es ist am günstigsten mit einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein oder zweimal am Tag gegeben werden und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Karotte, nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.). Außer der bei uns traditionell verwendeten Karotte können auch Zucchini, Kürbis, Fenchel, Brokkoli, Kohlrabi, Pastinake oder anderes Gemüse angeboten werden. Wenn der Gemüse Kartoffelbrei gut vertragen wird, kann als nächstes ein Obst (zunächst gekocht und dann roh) gegeben werden, das zu einem Getreide Obst Brei erweitert werden kann. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird das Kind ausreichen häufig gestillt, braucht es keine andere Milchnahrung und auch keinen Milchbrei oder Flaschennahrung. Wenn Ihr Baby nicht mehr ausreichend oft gestillt wird, sollten Sie künstliche Säuglingsmilch geben. Allmählich wird sich die Menge der Beikost von selbst steigern und etwa ab den ersten Geburtstag werden sich das Verhältnis Beikost zu Muttermilch langsam umkehren, bis sich das Kind (wenn es dazu die Gelegenheit erhält, die Entscheidung selbst zu treffen) schließlich irgendwann ganz abstillen wird. Ein Kind unter einem Jahr sollte nach Möglichkeit noch keines der folgenden Nahrungsmittel bekommen: Kuhmilch, Eier, Zitrusfrüchte, Beeren, die Samen enthalten, und Trockenfrüchte, Nahrungsmittel mit einem hohen Anteil gesättigter Fette, wie z. B. frittierte Speisen, Speisen, die zusätzlichen Zucker oder Süßstoff enthalten, stark gesalzene Speisen und Honig (Babys unter einem Jahr dürfen keinen Honig bekommen, weil ihr Verdauungssystem und ihr Immuns.ystem die darin möglicherweise enthaltenen Botulismuskeime nicht verträgt). Bei einem allergiegefährdeten Kind sollten stark allergene Nahrungsmittel gemieden werden: Weizen, Mais, Schweinefleisch, Fisch (auch Schellfisch), Erdnüsse, Tomaten, Zwiebeln, Kohl, Beeren, Nüsse, Gewürze, Zitrusfrüchte und säfte und Schokolade. Dazu kommen alle Nahrungsmittel, die allergische Reaktionen bei anderen Familienmitgliedern verursachen oder auf die das Baby bereits durch die Muttermilch empfindlich reagiert hat. Dr. Gonzales hat eine Aufstellung gemacht, wie viel Muttermilch (MM) ein Baby im Alter zwischen neun und zwölf Monaten benötigt, um den empfohlenen Bedarf an verschiedenen Nährstoffen zu decken: Energie: 830 kcal = 1185 ml MM Eiweiss: 9,6 g = 910 ml MM Vitamin A: 350 µg = 700 ml MM Vitamin B: 0,4 µg = 412 ml MM Vitamin C: 25 mg = 625 ml MM Diese Angaben zeigen, dass Muttermilch den Bedarf des Kindes an vielen Nährstoffen lange zu decken vermag und nicht unbedingt Eile geboten ist, das Kind zum Essen zu zwingen. LLLiebe Grüße, Biggi
Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, danke für deine schnelle Antwort, ich werde natürlich versuchen weiter zu stillen. Du schreibst das nicht abgeraten wird Gluten als Beikost zu geben. Wo ist Gluten alles enthalten? Darf ich dann Weizen und Getreide auch geben? (Bei Allergierisiko) Bin nur ein bißchen verunsichert da ich nicht weiß wieviel Milch er trinkt und er mit dem Gewicht (8 kg bei 70 cm) ein bißchen zu leicht ist. Die Kinderärztin sagt aber das dies noch in Ordnung sei. Kann ich ihm dann auch fertige Breis geben und wenn ja welche würdest du mir empfehlen? Gruß Enza
Liebe Enza, glutenhaltig sind z.B.: Weizen, Roggen, Hafer, Gerste und Dinkel. Gluten sollte nur in den ersten sechs Monaten vermieden werden. Zöliakie, die Krankheit die auf einer Unverträglichkeit des Glutens beruht ist keine Allergie im landläufigen Sinn, der durch Vermeidung des Glutens länger als sechs Monate vorgebeugt werden kann. Im Rahmen der Allergievorbeugung ist es nicht notwendig auf Gluten zu verzichten. Es ist sogar von Vorteil, wenn Kinder im zweiten Lebenshalbjahr glutenhaltiges Getreide essen, denn in diesem Alter lässt sich eine eventuell Zöliakie sehr viel besser diagnostizieren als später. Brot ist ab spätestens acht Monaten möglich, Weizen sollte allerdings erst ab etwa zehn Monaten eingeführt werden. Wenn Du Fertigbreie geben möchtest, achte unbedingt auf die Zutatenliste, viele Sorten sind völlig überzuckert. Du kannst auch Breie mit abgepumpter Muttermilch anrühren, wenn Du das möchtest. LLLiebe Grüße, Biggi
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