Sallylord77
Liebe Stillberaterinnen, leider hat sich bei mir ein Verdacht bestätigt und ich sollte wegen einer Tumorerkrankung schnellstens abstillen. Aber wie meine zweite Tochter ist jetzt 18Monate und sehr brustverliebt, habe sie immer nach Bedarf gestillt. Brei hat sie immer abgelehnt, ebenso Flasche und Schnuller. Wenn was ist, ist immer die Brust gefragt. Mit dem Familienessen tut sie sich nach wie vor schwer, probiert schon aber eben keine ganze Mahlzeit, sodass ich immer noch recht viel stille, auch zum einschlafen und nachts. Nun muss ich schon in knapp drei Wochen für eine Nacht ins KH. Wie es dann weitergeht?? Nun bin ich echt ratlos wie ich anfangen soll abzustillen, da es doch ziemlich schnell gehen soll. Beginne ich mit der Nacht oder dem Tag, sollte der Papa jetzt sehr verstärkt ran? Bisher hat sie sich fast nur von mir und "ihrer" Brust beruhigen lassen. Bitte um Hilfe!
Kristina Wrede
Liebe Sallylord, das ist eine schlimme Gewissheit!! Es tut mir sehr leid... Der Tumor an sich ist kein Abstillgrund, auch die OP nicht. Natürlich ist es nicht einfach, wenn Mama plötzlich eine Nacht nicht da ist, aber mit abgepumpter Milch und einem sehr verständnisvollen Papa lässt es sich schaffen, auch wenn deine Maus dann vermutlich wenig schlafen wird. Operationen sind in der Stillzeit möglich und verlangen fast nie eine längere Stillpause als die Zeit, die die Mutter in Narkose verbringt. Je nachdem, was danach kommt, kannst du dann weiterstillen, oder zumindest das Abstillen langsamer angehen. Solltest du danach aber dann auch eine Chemo brauchen, geht es nicht ohne Abzustillen. Falls das Abstillen unumgänglich ist, kannst Du wie folgt vorgehen: Ersetze schrittweise eine Stillmahlzeit durch eine Flaschenmahlzeit und wenn möglich lass dir dazu eine gute Woche Zeit. Nach einer Woche kannst Du die nächste Stillmahlzeit angehen. Gleichzeitig solltest Du, sobald sich Deine Brust voll anfühlt, soviel Milch ausstreichen oder abpumpen, bis Du kein Spannungsgefühl mehr verspürst und kannst die Brust kühlen. Denke daran, dass das Baby wahrscheinlich nicht ebenso oft eine Flasche braucht, wie es gestillt wurde. Die Zahl der Flaschenfütterungen wird letztlich geringer sein als die Zahl der Stillmahlzeiten. Möglicherweise ist es anfangs besser, wenn jemand anderes das Flaschegeben übernimmt. Und auf jeden Fall ist es normal, dass deine Kleine das nicht prickelnd findet und zunächst einmal eher ablehnend auf die Flasche reagieren wird.Trotzdem solltet ihr "dran" bleiben und sie immer wieder anbieten! vermutlich nicht ganz ohne Trauer bei deinem Kind gehen. Ihr könnt ein festes Ritual mit Kuscheln und Vorlesen oder Geschichte erzählen einführen. Viele Eltern beginnen auch bereits bei einem wenige Monate alten Baby damit, den Tag am Abend noch einmal Revue passieren zu lassen und so ein Gespräch (das sich im Laufe der Zeit dann entwickeln wird) über die Erlebnisse, Freuden, aber auch Sorgen und Nöte des Kindes zu führen. Durch solch ein Gespräch bleiben Eltern dann auch in engem Kontakt mit ihrem Kind und der leider viel beobachtet Sprachlosigkeit zwischen Eltern und Kind kann entgegengewirkt werden. In diesen Gesprächen kannst Du dein Kind immer wieder darauf hinweisen, dass das Stillen nun nur noch zu den und den Zeiten möglich ist (z.B. zunächst nur noch in der Nacht, oder nur noch tagsüber), dass Du es aber weiterhin genau so sehr lieb hast, wie schon immer. Je langsamer du abstillen kannst, desto besser wird es auch für deine Brust sein, die die Milchbildung ja nur langsam drosselt. Spannt die Brust, streichst du nur so wenig Milch aus, dass der Druck nachlässt, und kühlst die Brust ein wenig. Da Kochsalz Flüssigkeit im Körper bindet, kann es vorteilhaft sein, die Salzaufnahme zu reduzieren, bis das Spannungsgefühl nachgelassen hat. Du kannst entsprechend Deinem Durst trinken. Dein Baby (und wohl auch Du) wird den Verlust des Stillens als schmerzlich empfinden. Versuche ihm möglichst viel Aufmerksamkeit zu geben und halte soviel Körperkontakt wie nur möglich. Bedenke auch, dass ein Baby in diesem Alter noch ein hohes Saugbedürfnis hat und biete ihm daher Ersatz (z.B. durch einen Beruhigungssauger oder Deinen Finger an). Wende dich auch vertrauensvoll an eine Stillberaterin in deiner Nähe, die euch ganz nah begleiten und gezielt unterstützen kann. Es ist unterschiedlich, wo konkret man am besten anfängt, und ihr müsst vielleicht erst ein paar Tage ausprobieren, ob tags oder nachts abstillen der sinnvollere erste Schritt ist. Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl stillen.de (Still und Laktationsberaterinnen IBCLC). Mit Geduld, Ruhe und viel Liebe, werdet ihr das schaffen, ich persönlich halte gar nichts von durchweinten Nächten und Schreienlassen. Wichtig ist, dass dein Kind weiterhin deine Liebe und Zuneigung spürt und Du nicht gleich die Geduld verlierst, wenn es nicht so schnell klappt mit dem Abstillen. Viele Frauen glauben, dass sie sich beim Abstillen vom Kind distanzieren müssen, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Deshalb halte ich auch nicht viel von der Lösung, dass die Mutter einige Tage alleine verreist. Diese plötzliche Trennung kann das Kind in tiefe Trauer und Verzweiflung stürzen und belastet in der Regel auch die Mutter sehr stark! Lieben Gruß, Kristina
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