Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Zu wenig Mahlzeiten ?

Frage: Zu wenig Mahlzeiten ?

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Hallo an alle, mein Sohn ist 9. Monate und 2 Wochen. Ich habe 7 Monate voll gestillt und dann sehr langsam mit wenig Beikost begonnen. Er war kein Fan vom Essen außer stillen. Seit 3 Wochen klappt es aber. Ich stille Ihn Morgens zw. 3-4 Uhr, gegen 8.00 Uhr, 11.00 Uhr und dann erst wieder 20,00 Uhr und 24.00 Uhr. Nachmittags bekommt er so gegen 14 Uhr Gemüse/Obstbrei (aber meist isst er nur einige Löffel 3-6) trinkt Wasser und so gegen 18.00 Uhr ca. 1 gr. Tasse Getreidebrei mit dem restlichen Gemüse-Obst. Ich möchte am Nachmittag nicht stillen, weil ich da arbeite. Da er mittags so wenig isst bin ich etwas verunsichert. Außerdem war er immer etwas dicker, obwohl man Ihn jetzt auch nicht als dünn bezeichnen kann. Er bewegt sich sehr viel vielleicht ist er deshalb dünner oder weil er gerade wieder wächst. Sind das zu wenig Mahlzeiten? Außerdem würde ich gern mal wieder durchschlafen, kann es sein, dass er zuwenig Nahrung am Tag aufnimmt? Nachts aller 4 Stunden, ist das mit 9,5 Monaten normal? Wie bringt man ein Kind zum Durchschlafen ohne es Schreien zulassen? Löst sich das Problem von allein mit der Zeit? Ich habe mal gelesen, man sollte ab 10 Monaten nachts nicht mehr so oft stillen, weil sich das Kind sonst daran gewöhnt ohne die Nahrung zu brauchen? Liebe Grüße Uda


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Uda, da ist schon eine recht lange Pause zwischen der 11 Uhr Mahlzeit und dem Brei. Es kann sein, dass ihr Kind damit zufrieden ist, Sie sollten allerdings das Gewicht im Auge behalten und am Mittag evtl. noch eine Ersatzmilch anbieten oder einen Snack am Nachmittag, wenn ihr Baby noch nicht so viel Gemüse isst. Es ist abgesehen von der Anwendung der sehr umstrittenen und von Stillexperten einhellig abgelehnten Schlaftrainingsprogrammen nicht möglich ein Kind an das Durchschlafen zu gewöhnen, ehe es nicht von selbst dazu reif ist. Es ist ja auch nicht möglich ein Kind an das freie Laufen oder das Sprechen zu gewöhnen. All diese Fähigkeiten entwickelt jedes Kind dann, wenn der für das jeweilige Kind richtige Zeitpunkt gekommen ist. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab einem bestimmten Alter nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Als Eltern glauben und hoffen wir immer auf eine lineare Weiterentwicklung der Fähigkeiten unserer Kinder. Beim Schlafverhalten können wir jedoch nicht davon ausgehen, dass die Entwicklung kontinuierlich verläuft, im Gegenteil, relativ viele Babys schlafen mit drei Monaten deutlich länger und anhaltender als mit sechs oder zehn Monaten. Das Schlafverhalten hängt nicht unbedingt oder nur in extrem geringem Maße von der Ernährung ab. Gerade in der Zeit ab etwa vier bis sechs Monate wachen viele Babys (wieder) vermehrt auf. Dies liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung auch keine Garantie für angenehmere Nächte. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Ich hoffe, ich konnte ihnen ein wenig helfen, sollten Sie noch Fragen haben, bin ich gerne für Sie da. LLLiebe Grüße Biggi


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