Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

zu viel Milch

Frage: zu viel Milch

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Hallo Biggi, ich habe zu viel Milch, und deswegen jede Woche ein bis zwei mal eine Milchstau. Wie kann ich die Milchproduktion reduzieren, ohne die Abstilltablette zu nehmen? Viele Grüße und wartend auf eine Antwort Susanne mit die 9 Wochen alte Saskia


Biggi Welter

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Liebe Susanne, es muss nicht sein, dass Du zu viel Milch hast, wahrscheinlich hast Du eher zu lange Pausen zwischen dem Stillen gehabt.. Die Übergänge zwischen Milchstau und Brustentzündung sind fließend. In beiden Fällen ist die Brust (an einer Stelle oder komplett) hart und schmerzt. Es kann rote und heiße Bezirke geben. Bei einer Brustentzündung kommen dann immer noch Fieber und eventuell auch Kopf- und Gliederschmerzen, wie bei einer Grippe dazu. Um eine Brustentzündung in ihren Anfängen zu überwinden oder um zu verhüten, dass sich ein Milchstau zu einer Brustentzündung entwickelt, sollte sich die Mutter ein bis zwei Tage mit ihrem Baby ins Bett legen, um sich auszuruhen und sich zu erholen. Idealerweise sollte ihr jemand während dieser Zeit die Hausarbeit ganz abnehmen. Vor jedem Stillen sollte feuchte Wärme auf die Brust einwirken. Ist das Stillen schmerzhaft, kann zuerst an der nicht betroffenen Seite und nach dem Einsetzen des Milchspendereflexes an der kranken Brust gestillt werden, und zwar solange, bis die Brust wieder weicher wird. Die Stillmahlzeit sollte dann an der ersten Brust beendet werden. Manche Frauen empfinden auch Quarkwickel als angenehm. (Bitte darauf achten die Brustwarze und den Brustwarzenhof beim Anlegen eines Quarkwickels auszusparen) Häufiges Stillen rund um die Uhr ist nötig, damit die Milch in der erkrankten Brust am Fließen gehalten wird. Unmittelbar vor dem Stillen kannst Du die Brust an der harten Stelle sanft massieren und dann das Kind so anlegen, dass sein Kinn gegen die harte Stelle gerichtet ist. Dadurch wird die Milch an der betroffenen Stelle besser herausgesogen und die Blockierung löst sich besser. Auch während dem Stillen kannst Du sanft in Richtung Brustwarze hin ausstreichen. Außerdem sollte beim Auftreten der oben genannten Symptome ein Arzt aufgesucht werden, da unter Umständen Medikamente erforderlich sind. Eine Brustentzündung ist KEIN Grund zum Abstillen. Zum Thema „Abstilltablettenl" zitiere ich aus „Arzneiverordnung in der Schwangerschaft und Stillzeit" von Spielmann, Steinhoff, Schaefer, Bunjes, 5. Auflage 1998: „Angesichts möglicher Risiken für die Mutter physikalischen Maßnahmen wie Kühlung (Quark- oder Eiswickel) und ev. Hochbinden der Brust den Vorzug gegenüber Ergotaminpräparaten erhalten. Die amerikanische Food and Drug Administration (FDA) hat aufgrund der mütterlichen Risiken die Zulassung für Bromocriptin („Pravidel") zum Abstillen zurückgezogen (Herings et al., 1995) ... Unverträglichkeiten beim gestillten Kind, auch nach einer Prolaktinombehandlung, wurden nicht beobachtet (Canales et al, 1981). Sogar nach Einnahme von 5 oder 10 mg/Tag sind Nebenwirkungen beim Säugling über die Muttermilch nicht zu erwarten." Es gibt auch homöopathische und naturheilkundliche Methoden, eine Milchstau und eine Brustentzündung zu behandeln. Wenn Du dich dafür interessierst, wende dich bitte an eine Hebamme oder einen Arzt. Weiterhin eine schöne Stillzeit. LLLiebe Grüße Biggi


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