Babsi1978
Hallo! Ich habe zwei Söhne. Mein Kleinster ist nun 1 Jahr und 5 Monate und er möchte immer noch tagsüber sowie Nachts regelmäßig an die Brust. Er schläft bei mir auch nur an der Brust ein (auch tagsüber). Nachts wacht er alle 1-3 Stunden auf (er schläft bei uns im Bett) und wird von mir im liegen gestillt und nuggelt sich dann wieder in den Schlaf. Er hat noch nie einen Schnuller genommen. Wenn mein Mann zu Hause ist, dann schläft er manchmal auch bei ihm auf dem Arm. Ich habe eigentlich so gut wie keine Milch mehr, es kommt nur noch wenig raus. Es sei denn, wir sind den ganzen Tag unterwegs - dann habe ich Abends wieder vollere Brüste. Sonst ißt und trinkt er ganz normal - also mit am Tisch. Bei meinem 1. Sohn habe ich auch 1 1/4 Jahre gestillt - ich habe bei beiden Kindern sehr viel Milch gehabt, also das Stillen hat problemlos geklappt und ich stille gerne. Nur stelle ich mir mittlerweile folgende Frage! Nach so einer langen Stillzeit, fehlen mir selbst die Vitamine? Tut das meinem Körper wirklich gut? Ich habe keine Periode. Ich bin ein sehr schlanker Typ. Bringt das Stillen meinem Kind noch was? VG
Kristina Wrede
Liebe Babsi1978, Stillen "lohnt" sich immer, will heißen, es hört nie auf, Vorteile für Mutter und Kind zu bieten. Schaden wird es deinem Körper nie, vorausgesetzt, du selbst ernährst dich ausgewogen und gesund. Dann könntest du theoretisch auch jahrzehntelang stillen :-) Wenn du keine Periode hast, liegt das vermutlich daran, dass dein Hormonhaushalt noch nicht wieder umgeschaltet hat, das ist nicht ungewöhnlich und hängt in der Regel jetzt auch nicht mehr mit dem Stillen zusammen (schon allein das "Alter" kann eine Rolle spielen). Allerdings kannst du durchaus probieren, ihn jetzt allmählich an eine längere stillfreie Zeit in der Nacht zu gewöhnen. Elizabeth Pantley hat dazu einen schönen Ansatz entwickelt, den du in ihrem Buch "Schlafen statt Schreien" nachlesen kannst. Hier fasse ich dir kurz zusammen, wie es geht: Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird (sie verstehen es auch dann, wenn wir denken, sie seien noch viel zu klein um zu begreifen, was los ist!), und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich stillfrei. Wenn sich dein Kind dann in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest Du auch von dir aus deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann. Natürlich kannst Du ihr während der Nacht einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird. Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", und je älter sie sind, desto einfacher. Einen "Knacks" beim Kind brauchst du nicht befürchten, wenn du ihm wirklich beistehst und ihn nicht "strafst" für seine natürliche Reaktion auf diese Veränderung. Nur wenn sich dein Kind über mehrere Tage hinweg gegen diese stillfreie Zeit sperrt, oder gar tagsüber extrem anhänglich bzw. weinerlich wird, oder gar eine Hautreaktion zeigt, dann weißt du, dass es noch zu früh ist und du vielleicht einfach noch ein paar Wochen warten und durchhalten solltest. Übrigens: Auch jetzt braucht es keine "vollen Brüste", damit dein Kind Milch von dir bekommt. Lieben Gruß, Kristina
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