Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Zahnbehandlung

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Zahnbehandlung

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Liebe Biggi, mein Kind wird in Kürze 2 Jahre. Ich stille ihn 2mal in 24h. Das ist auch so o.k. für uns beide. Nun ist es so, dass ich eine Zahnbehandlung machen lassen muss, die mein Zahnarzt und ich mit notdürftigen Reperaturen schon 1,5Jahre vor uns her schieben, da alte Amalgamfüllungen aufgebohrt werden müssen. Daher wollte ich noch mal nachfragen, ob da wirklich eine Gefahr für das Kind besteht oder eher nicht. Vielen Dank und liebe Grüße! Manuela


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Liebe Manuela, das Ausbohren einer Amalgamfüllung oder auch die Behandlung erfordert KEINE Stillpause und auch kein Abpumpen und Verwerfen von Milch. Ich zitiere dir zu diesem Thema aus "Arzneiverordnung in der Schwangerschaft und Stillzeit" von Spielmann, Steinhoff, Schäfer und Bunjes , 5. Auflage 1998, S. 427/428t: "Erfahrungen. Quecksilber wird sowohl oral aufgenommen (vorwiegend organisches Methylquecksilber, z.B. aus belasteten Meerestieren) als auch per Inhalation (elementares Quecksilber, z.B. auch aus Zahnplomben). Der Quecksilbergehalt in der Muttermilch erreicht unter normalen Ernährungsbedingungen keine toxischen Werte. ... Elementares Quecksilber in Zahnamalgam wird per Inhalationen aus (insbesondere frischen) Plomben aufgenommen, führt aber nicht zur Vergiftung des Säuglings, wie oft fälschlich behauptet wird. Daher ist auch keine Entgiftungsbehandlung indiziert. Sie ist sogar kontraindiziert, da eine Mobilisierung des Schwermetalls zu einer stärkeren Belastung der Muttermilch führen könnte ... Empfehlung. Die durch Amalgam hervorgerufene Belastung führt nach heutiger Erkenntnis nicht zu "Ausreißern" im Spektrum der Schwermetallprofile, die Konsequenzen wie das Abstillen erfordern. Da andererseits Schwermetalle nicht unnötigerweise zugeführt werden sollen, sind entsprechende Zahnbehandlungen nur bei Beschwerden durchzuführen und kosmetische Eingriffe auf die Zeit nach dem Stillen zu verschieben. Wo immer möglich sollte auf quecksilberhaltiges Amalgam verzichtet werden. Dies darf aber nicht zu einem Konflikt hochgespielt werden, der zu Lasten der Mutter Kind Beziehung geht." Es wird also nur vom Legen/Entfernen von Amalgamfüllungen in dieser Zeit abgeraten, wenn diese Behandlung nicht unbedingt erforderlich ist. Bereits vorhandene Amalgamfüllungen sollten in der Stillzeit ruhen, ist deren Entfernung dringend notwendig, sollte der Zahnarzt dies in jedem Fall unter Anlegen eines Spanngummis (Cofferdam) durchführen. LLLiebe Grüße Biggi


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