Liebe Frau Welter
Ich hatte vor 2 Wochen aufgehört zu stillen, da ich sehr krank war. Die Milch ist aber noch immer da, so dass ich den Kleinen gestern wieder angelegt habe. Ich würde gerne einmal am Tag wenigstens noch weiterstillen. Nur taten mir gestern abend so die Brüste weh und waren danach ganz rot, dass es nicht ganz angenehm ist.
Woran kann das liegen?
Soll ich dennoch probieren?
Mein Kleiner ist übrigens 3 Monate alt und wurde von Anfang an halb gestillt/ halb Flasche da er eine sehr schlechte Technik zum Saugen hatte und stundenlang brauchte bis er satt war.
Könnte es sein dass er jetzt besser saugt. Er hat die Brust auch sofort wieder genommen trotz der Pause.
Vielen dank für die Hilfe
Dani und klein- David
Mitglied inaktiv - 19.03.2002, 15:05
Antwort auf:
Wunde schmerzende Brustwarzen
?
Liebe Dani,
zunächst einmal ist es positiv, dass Ihr Kind die Brust nach zwei Wochen überhaupt noch angenommen hat. Ich denke jedoch, dass es auch jetzt nicht mit der optimalen Technik an der Brust trinkt und sich daraus auch die Probleme mit Ihrer Brust erklären lassen.
Nun ist es sehr schwierig, um nicht zu sagen unmöglich, Anlege- und Saugprobleme per Fernberatung zu beurteilen und zu beheben. Deshalb schlage ich Ihnen vor, dass Sie sich so rasch wie möglich an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe wenden, die Sie und Ihr Kind sehen und Ihnen auch etwas zeigen und erklären kann.
Wenn Sie es wirklich wollen, ist es nicht unmöglich, dass Sie wieder stillen.
Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 19.03.2002
Antwort auf:
Wunde schmerzende Brustwarzen
liebe frau welter
danke erstmal für die prompte antwort.
ich komme aus luxemburg und hier gibts ja auch eine lll. ich wende mich dann mal an die.
könnten Sie mir vielleicht noch einen tipp geben wie die milch wieder besser kommt?
danke llliebe grüsse zurück
Mitglied inaktiv - 20.03.2002, 08:30
Antwort auf:
Wunde schmerzende Brustwarzen
?
Liebe Xsara,
es ist ein guter Gedanke, wenn Sie sich an eine der luxemburger Kolleginnen wenden.
Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb sollten Sie Ihr Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Etwa alle zwei Stunden (jeweils vom Beginn der letzten Mahlzeit bis zum Beginn der nächsten Mahlzeit gerechnet) und vermeiden Sie den Schnuller. Der Schnuller befriedigt das Saugbedürfnis ihres Kindes, ohne dass es dabei Nahrung erhält. Bei einen wenig zunehmenden Kind ist dies nicht günstig.
Um das Interesse Ihres Babys an der Brust wachzuhalten, können Sie es mit Wechselstillen versuchen. Beim Wechselstillen legen Sie Ihr Baby an und stillen es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nehmen Sie es sanft von der Brust (vergessen Sie nicht den Saugschluss zu lösen) und lassen es aufstoßen, streicheln seine Fußsohlen oder massieren es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Sie es wieder etwas ermuntert haben. Dieses „Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Der Schlaf eines zögernd zunehmenden Kindes ist nicht heilig.
Um die Milchproduktion zu steigern kann außerdem zusätzliches Pumpen sinnvoll sein.
Achten Sie darauf, dass SIE so viel Ruhe und Erholung wie möglich bekommen (am besten legen Sie sich zusammen mit Ihrem Baby ins Bett) und sich möglichst ausgewogen und ausreichend ernähren. Kohlenhydratreiche Nahrung wirkt sich positiv auf die Milchmenge aus. Trinken Sie entsprechend Ihrem Durstgefühl. Sie müssen keinen Milchbildungstee trinken und wenn Sie ihn trinken wollen, dann bitte nicht mehr als zwei bis drei Tassen täglich, mehr kann Bauchprobleme bei den Kindern verursachen. Eine übermäßige Flüssigkeitszufuhr wirkt sich NICHT positiv auf die Milchbildung aus. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung („schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Sie trinken genügend, wenn Sie sich nicht ausgedörrt fühlen, wenn Ihr Urin hell ist und Sie keine Verstopfung bekommen.
Bieten Sie bei jeder Mahlzeit beide Brüste an. Dadurch das Baby wirklich die gesamte vorhandene Milch bekommt und die Milchproduktion in beiden Seiten angeregt wird.
Achten Sie auf eine korrekte Stillhaltung und richtiges Ansaugen Ihres Babys. Das Baby darf nicht nur die Spitze der Brustwarze in den Mund nehmen. Seine Lippen müssen auf dem Warzenhof aufliegen. Nicht selten liegt es an einer ungünstigen Saugtechnik des Babys, wenn die Milchmenge nicht ausreicht ist.
Beim korrekten Anlegen warten Sie, bis das Babys seinen Mund weit öffnet - wie zum Gähnen. Dann wird es rasch an die Brust gezogen. Der Mund des Babys sollte mindestens zweieinhalb Zentimeter des Brustwarzenhofes bedecken. Das Kinn und die Nasenspitze des Babys berühren die Brust während der Stillmahlzeit. Die Lippen des Babys sind „aufgeschürzt" und entspannt. Die Zunge des Babys liegt unter der Brust. Schläfen und Ohren des Babys bewegen sich während des Saugens.
Das Baby liegt mit der Mutter Bauch an Bauch. Es liegt auf der Seite, so dass sein ganzer Körper der Mutter zugewandt ist. Sein Kopf ruht in ihrer Ellenbeuge, sein Rücken wird von ihrem Unterarm gestützt und sie hält seinen Po oder Oberschenkel mit ihrer Hand. Ohr, Schulter und Hüfte des Babys bilden eine Linie. Der Kopf sollte gerade liegen und nicht zurückgebogen oder zur Seite gedreht sein. Eine gute Beschreibung der korrekten Anlegetechnik finden Sie in dem Infoblatt „Stilltechniken, die funktionieren", das bei jeder La Leche Liga-Stillberaterin bezogen werden kann.
Selbstverständlich sind auch andere Stillpositionen möglich, wichtig ist aber, dass das Kind immer genügend Brust in den Mund nimmt und den Kopf beim Trinken nicht drehen muss.
Lassen Sie sich am besten von der Kollegin genau zeigen, worauf Sie achten müssen.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 20.03.2002