Hallöchen - ich bin vor zwei Wochen Mama einer süßen Tochter geworden. Sie trinkt wunderbar an der Brust, doch ich leide sehr dabei. Die linke Seite war am Anfang blutig und nun hat sich eine dicke Kruste gebildet. Die Milch fließt noch und meine Tochter scheint besser nicht zu stören, nur ich habe jedes Mal höllische Schmerzen. Multimam Kompressen, Lansiloh habe ich schon probiert und seit 2 Tagen trage ich Zinnhütchen.
Gibt es noch einen Tipp, wie ich die Heilung unterstützen kann?
Vielen Dank und liebe Grüße
Miri
von
MiriLB
am 22.09.2020, 09:16
Antwort auf:
Schmerzende und verkrustete Brustwarzen
Liebe Miri,
wunde und/oder schmerzende Brustwarzen werden fast immer durch falsches Anlegen verursacht und auf Dauer hilft da auch keine Salbe oder Öl.
Es wäre deshalb sinnvoll, wenn Du einmal versuchen würdest, einen schnellen Termin mit einer Kollegin vor Ort auszumachen, die Dir dann genau zeigen kann, wie Du Dein Baby korrekt anlegen musst.
Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Hier noch Tipps für eine Verbesserung der Heilung:
o vor dem Stillen etwas Milch ausstreichen, um den Milchspendereflex auszulösen, bevor das Baby an die Brust anlegt wird.
o an der weniger wunden Seite (so es eine gibt) zuerst anlegen
o nach dem Stillen etwas Muttermilch ausstreichen und auf den Brustwarzen trocknen lassen (dies wird nicht empfohlen, wenn das Wundsein durch eine Soorinfektion verursacht wird, da Soor auf Milch gute Wachstumsbedingungen findet).
o ausreichend hochgereinigtes Lanolin (unter den Handelsnamen Lansinoh, Purelan oder Lanosin erhältlich) auf die Brustwarze auftragen, um sie zwischen den Stillmahlzeiten feucht zu halten (aber nicht zu viel Lanolin verwenden, sonst wird die Brustwarze glitschig und das Baby kann beim Stillen abrutschen). Es hat sich herausgestellt, dass dadurch der Heilungsprozess bei wunden, offenen und blutenden Brustwarzen beschleunigt wird, wenn diese durch schlechte Stillhaltung, falsche Anlegetechnik oder Saugprobleme entstanden sind.
o zwischen den Stillmahlzeiten Brustwarzenschoner mit großen Öffnungen und Löchern zur Luftzirkulation im Büstenhalter tragen, um die Brustwarzen zu schützen. Es können auch mehrere Einmalstilleinlagen aufeinandergeschichtet und in der Mitte ein Loch, das als Aussparung für die Brustwarze dient, hineingeschnitten werden.
In manchen besonders schlimmen Fällen kann eine vorübergehende Stillpause, während der die Milch von Hand ausgestrichen oder mit einer guten Pumpe vorsichtig abgepumpt wird, sinnvoll sein. Das Baby wird während der Stillpause am besten mit einer alternativen Fütterungsmethode gefüttert. Auch über das Handausstreichen, Abpumpen und alternative Fütterungsmethoden kann dich eine Kollegin vor Ort genau informieren.
Oder du schaust dir die Infoblätter von La Leche Liga Deutschland an, die du hier findest:
http://lalecheliga.de/downloads
Außerdem ist es sinnvoll, dass Du dein Kind so anlegst, dass die Wunde genau in seinen Mundwinkel zu liegen kommt, dann kommt nicht so viel Spannung drauf und sie wird weniger belastet.
Ich hoffe, ich konnte ein wenig weiterhelfen.
Liebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 22.09.2020
Antwort auf:
Schmerzende und verkrustete Brustwarzen
Herzlichen Dank für deine schnelle Antwort und die zahlreichen Tipps!
Liebe Grüße
Miri
von
MiriLB
am 22.09.2020, 18:16