Hallo,
meine Kleine ist vier Tage alt und seit gestern sind wir Zuhause. Ich versuche sie tu stillen, was mir jedoch große Probleme bereitet, da meine BrustWarzen sehr empfindlich reagieren, blutig und verkrustet sind. Auch beim Stillen blutet es. Ich habe solche Schmerzen, dass ich schon Angst vor der nächsten Mahlzeit habe und während des Stillens nur jammere und weine. Ich habe die Zeit im KH dazu genutzt, Hilfe der Schwestern anzunehmen, die alle meinten, es läge nicht an der falschen Anlegetechnik, jedoch auch nicht erkennen konnten, wo das Problem liegt, außer dass ich ohnehin empfindliche Haut habe.
Ich möchte jedoch gerne weiter machen. Gibt es noch weitere Hilfen, die ich mir möglichst schnell holen kann? Stillberatung finde ich nur telefonisch und auch nichts kurzfristiges..
Schaden die kaputten, blutenden Brustwarzen meinem Baby, oder das Schlucken von Blut?
Ist es möglich, einer Brust erstmal Ruhe zu gönnen und die andere vorerst nur zu nutzen?
Könnte es helfen, abzupumpen und mit Flasche zu füttern?
Ich hab keine Ideen mehr und bin echt verzweifelt.
von
Lina101216
am 12.12.2016, 15:07
Antwort auf:
Schmerzende Brustwarzen
Liebe Lina101216,
wunde Brustwarzen werden fast immer durch falsches Anlegen verursacht.
Es wäre deshalb sinnvoll, wenn Sie doch noch einmal versuchen, einen schnellen Termin mit einer Kollegin vor Ort ausmachen, die Ihnen dann genau zeigen kann, wie Sie Ihr Baby korrekt anlegen müssen.
Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Bis Sie eine Kollegin gefunden haben, hier einige Tipps für eine Verbesserung der Heilung:
• vor dem Stillen etwas Milch ausstreichen, um den Milchspendereflex auszulösen, bevor das Baby an die Brust anlegt wird.
• an der weniger wunden Seite (so es eine gibt) zuerst anlegen
• nach dem Stillen etwas Muttermilch ausstreichen und auf den Brustwarzen trocknen lassen (dies wird nicht empfohlen, wenn das Wundsein durch eine Soorinfektion verursacht wird, da Soor auf Milch gute Wachstumsbedingungen findet).
• ausreichend hochgereinigtes Lanolin (unter den Handelsnamen Lansinoh, Purelan oder Lanosin erhätltich) auf die Brustwarze auftragen, um sie zwischen den Stillmahlzeiten feucht zu halten (aber nicht zu viel Lanolin verwenden, sonst wird die Brustwarze glitschig und das Baby kann beim Stillen abrutschen). Es hat sich herausgestellt, dass dadurch der Heilungsprozess bei wunden, offenen und blutenden Brustwarzen beschleunigt wird, wenn diese durch schlechte Stillhaltung, falsche Anlegetechnik oder Saugprobleme entstanden sind.
• zwischen den Stillmahlzeiten Brustwarzenschoner mit großen Öffnungen und Löchern zur Luftzirkulation im Büstenhalter tragen, um die Brustwarzen zu schützen. Es können auch mehrere Einmalstilleinlagen aufeinandergeschichtet und in der Mitte ein Loch, das als Aussparung für die Brustwarze dient, hineingeschnitten werden.
In manchen besonders schlimmen Fällen kann eine vorübergehende Stillpause, während der die Milch von Hand ausgestrichen oder mit einer guten Pumpe vorsichtig abgepumpt wird, sinnvoll sein. Das Baby wird während der Stillpause am besten mit einer alternativen Fütterungsmethode gefüttert. Auch über das Handausstreichen, Abpumpen und alternative Fütterungsmethoden kann Sie eine Kollegin vor Ort genau informieren.
Außerdem ist es sinnvoll, dass Sie Ihr Kind so anlegen, dass die Wunde genau in seinen Mundwinkel zu liegen kommt, dann kommt nicht so viel Spannung drauf und sie wird weniger belastet.
Solange jedoch nicht die Ursache der wunden Brustwarzen beseitigt ist, sind alle Tipps wirklich nur Kosmetik und bringen keine langfristige Lösung!
Gute Besserung und LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 12.12.2016