Sönnlein
Hallo, mein Sohn ist jetzt 12 Tage alt. Er ist unser erstes Baby, daher habe ich mit dem Stillen noch keine Erfahrung. Nach der Geburt hatte er 10% seines Gewichts abgenommen und weil ich mit dem Stillen ganz und gar Probleme hatte, habe ich ihm über etwa 3 Tage hinweg ein wenig HA Nahrung zugefüttert, weil er mit Gelbsucht zu tun hatte und viel Pipi machen sollte. Dann hat er wieder zugenommen. Jetzt stille ich ihn seit 6 Tagen wieder voll. Dank Brusthütchen ging auch die Entzündung weg, die mich fast hätte die Flinte ins Korn werfen lassen. Er hat bis heute nicht weiter abgenommen, aber sein Geburtsgewicht noch nicht wieder ganz erreicht. Die Hebamme ist mit dem Gewicht zwar nicht unzufrieden, jedoch habe ich einige Sorgen was das Stillen betrifft. Bei meiner rechten Brust (Hütchen schon wieder abgeschafft) saugt er wirklich gut- ich denke, das ist das, was in einem anderen Beitrag als "wirkungsvolles" Stillen bezeichnet wurde, nach jedem 2. Saugen schluckt er hörbar. Bei der linken Brust schluckt er, wenn es hoch kommt, maximal nach jedem 6.-7. Saugen (mit und ohne Hütchen). Beim Abpumpen konnte ich genau das beobachten: Bei der rechten Seite fließt die Milch ohne Probleme, wobei bei der linken Seite gerade mal ein paar Tropfen raus kommen. Wie kann ich meine linke Brust nun mehr in "Schwung" bringen? Auch wenn ich meinen Sohn zuerst dort anlege, wenn er noch fit und motiviert zum Saugen ist, kann ich nur ganz selten ein Schlucken hören und habe somit ein bisschen Angst, dass dort bald gar nichts mehr fließt... Vielen Dank für die Hilfe Liebe Grüße!
Kristina Wrede
Liebe Sönnlein, auf jeden Fall kann es gut für dich sein, eine Stillgruppe in eurer Nähe ausfindig zu machen, bei der du Rat und Unterstützung findest von Frauen, die schon etwas mehr Erfahrung mit dem Stillen haben. Du findest sie im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Du kannst versuchen die linke Seite durch die Anwendung der Brustkompression zu unterstützen (siehe unten). Ansonsten kann es dich beruhigen zu wissen, dass es gar nicht so dramatisch wäre, wenn er an der einen Seite nicht so gut trinkt wie an der anderen, denn du könntest ihn auch mit nur einer Brust voll stillen!! Lieben Gruß, Kristina Brustkompression "Der Zweck der Brustkompression ist den Muttermilchfluss zum Baby weiter zu erhalten, auch wenn das Baby selber nicht mehr so produktiv trinkt ("weit geöffneter Mund Pause dann Schliessen des Mundes"). Auf diese Weise wird das Baby länger weiter trinken. Die Brustkompression simuliert einen Milchspendereflex ("Letdown reflex") und oft stimuliert sie sogar tatsächlich das Auftreten eines natürlichen Milchspendereflexes. Diese Technik kann bei schlechter Gewichtszunahme eines Babys hilfreich sein. Die Brustkompression setzt den Milchfluss fort, wenn das Baby nicht mehr richtig von der Brust trinkt, sondern nur noch daran nuckelt, und bewirkt beim Baby folgendes: 1. Es bekommt mehr Muttermilch. 2. Es bekommt mehr fettreiche Milch (Hintermilch). Die Brustkompression Wie funktioniert sie? 1. Halten Sie das Baby mit einem Arm/einer Hand. 2. Halten Sie die Brust mit der anderen Hand, den Daumen auf der einen Seite der Brust (am einfachsten ist es, wenn der Daumen auf der oberen Seite der Brust positioniert ist), die anderen Finger auf der anderen, unteren Seite (C Griff). Alle Finger sollten ziemlich weit weg von der Brustwarze sein. 3. Schauen Sie wie das Baby trinkt (zu Ihrem Verständnis können Sie folgenden Video anschauen unter: www.thebirthden.com/Newman.html). Machen Sie sich keinen Stress, sie brauchen nicht jeden Schluck zu erwischen. Das Baby bekommt eine nahrhafte Menge Muttermilch, wenn es mit der Technik "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes" trinkt. 4. Wenn das Baby nur noch an der Brust nuckelt und nicht mehr richtig mit der oben beschriebenen Technik trinkt, dann ist es Zeit, die Brustkompression einzusetzen. Rollen Sie nicht ihre Finger über die Brust zum Kind, sondern drücken sie nur. Aber nicht so sehr, dass es schmerzt und versuchen Sie, die Form des Brustwarzenhofes nicht zu verändern. Mit der Kompression sollte das Baby wieder anfangen effektiv zu saugen und schlucken, d.h. mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Benutzen Sie die Brustkompression nur dann, wenn das Kind nuckelt, nicht aber wenn es richtig trinkt! 5. Belassen Sie den Druck so lange, bis das Baby auch mit der Kompression nicht mehr richtig trinkt, dann lösen sie den Druck. Oft hört das Baby ganz auf zu saugen wenn der Druck wegfällt, aber es wird bald wieder damit anfangen, nämlich sobald die Milch wieder fließt. Falls das Baby nicht aufhört zu nuckeln warten Sie einen kurze Zeit, bevor Sie wieder mit der Brustkompression beginnen. 6. Die Gründe, wieso Sie den Druck lösen sollen sind einerseits, dass Sie Ihre Hand etwas ausruhen können und anderseits, damit die Muttermilch wieder zum Kind fließen kann. Das Baby wird, falls es aufgehört hat zu saugen als Sie die Kompression gelöst haben, nun wieder damit beginnen, wenn es die Milch wieder schmeckt. 7. Wenn das Baby wieder zu saugen beginnt kann es sein, dass es effektiv trinkt mit dem Typus "Weit geöffneter Mund Pause dann Schließen des Mundes". Falls dies nicht der Fall ist, d.h. das Kind nur nuckelt, benutzen Sie wieder die Brustkompression wie oben erklärt. 8. Fahren Sie so an der ersten Brust fort bis das Baby auch trotz der Kompression nicht mehr trinkt. Sie sollten dem Baby erlauben, noch eine kurze Weile länger an dieser Seite zu bleiben, da Sie manchmal einen erneuten "Let down" Reflex (Milchspendereflex) bekommen können. Das Baby würde dann von selber wieder zu trinken beginnen. Falls es jedoch nicht mehr trinkt, erlauben Sie ihm sich selbst von der Brust zu lösen oder nehmen sie es von der Brust. 9. Falls das Baby mehr möchte, offerieren Sie ihm die andere Seite und wiederholen den Prozess." (Quelle: Handout Nr. 15. Breast Compression. Revised Januar 2005 Verfasst von Dr. Jack Newman, MD, FRCPC. ©2005; www.BreastfeedingOnLine.com; Übersetzung von: Anke Käppeli Tinnes, IBCLC in Ausbildung, Zollikerberg, April 2006)
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