Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Wieso trinkt sie plötzlich weniger?Milch beginnt immer weniger zu werden.Hilfe!!!

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

zur Vita

Frage: Wieso trinkt sie plötzlich weniger?Milch beginnt immer weniger zu werden.Hilfe!!!

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallöle, Liv (10 Wochen) trinkt seit etwa zwei Tagen weniger. Genau weiß ich es, da ich sie wiege. Ja, ich weiß, bitte nicht steinigen, aber ich brauch das irgendwie zur Absicherung. Vorher hat sie pro Mahlzeit um die 170ml (5-6 mal am Tag) getrunken, jetzt sind es im Schnitt 120ml. Ahhhhhhhhhhhhh. Und nun? Mist ist außerdem, das bei mir in Windeseile die Milch zurückgeht. Die Produktion ist schon total abgeebbt. Mann, jetzt hab ich alle anfänglichen Stillprobleme (Brustentzündung, Milchstau, wunde Brustwarzen,...) geschafft und nun das. Mach mir solche Sorgen, dass ich, wenn es so weiter geht, nicht mehr lange stillen kann. Das wäre total schlimm. Ich trink schon Milchbildungstee. Ich will sie auch nicht alle 2 Stunden anlegen, da ich froh bin, wenn sie es endlich mla schafft friedlich zu schlummern. Dann, wann sie sich meldet, still ich. Das kann ist meist nach drei Stunden. Gestern auch mal nach einer Stunde, aber auch nach vier Stunden. Bitte Hilfe. Hab auch Angst, dass sie nicht genug bekommt. Danke und liebe Grüße Yelva


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

Liebe Yelva, ganz ruhig, dein Kind ist keine Maschine, es kommt immer wieder vor, dass ein Kind mal weniger trinkt und trotzdem gut gedeiht! Ob Ihr Kind gedeiht können Sie bei einem vollgestillten Baby an den folgenden Anzeichen erkennen: o mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass "nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). o in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) o eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), o eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, o Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs o ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Solange diese Kriterien erfüllt sind, dürfte alles in Ordnung sein. Wenn nicht, besteht Handlungsbedarf. Um Ihre Milchmenge dann zu steigern werden Sie nicht umhinkommen häufiger anzulegen. Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage und die Brust bildet nur dann mehr Milch, wenn sie häufig und wirkungsvoll durch Entleeren zu weiterer Milchbildung angeregt wird. Milchbildungstee oder auch andere Flüssigkeit in großen Mengen zu trinken verhilft nicht zu mehr Milch. Die Vorstellung "viel Trinken macht viel Milch" ist so ohnehin falsch. Eine zu hohe Flüssigkeitszufuhr führt im Gegenteil sogar zu einer geringeren Milchmenge. Wenn Sie also weiter voll stillen (aber witrklich nur, wenn die oben genannten Kriterien nicht erfüllt werden) wollen, können Sie durch die folgenden Maßnahmen versuchen Ihre Milchmenge wieder an den Bedarf Ihres Babys anzupassen: erhöhen Sie in den nächsten Tagen im Gegenteil die Stillfrequenz deutlich. Versuchen Sie in den nächsten Tagen ihr Baby häufig anzulegen. Etwa alle zwei Stunden (jeweils vom Beginn der letzten Mahlzeit bis zum Beginn der nächsten Mahlzeit gerechnet) und falls Ihr Baby einen Schnuller bekommt, reduzieren Sie zumindest vorübergehend den Einsatz des Schnullers. Der Schnuller befriedigt das Saugbedürfnis ihres Babys, ohne dass er dabei Nahrung erhält. Bei einen wenig zunehmenden Kind ist dies nicht günstig. Bitte keinen Tee oder Wasser oder Saft geben. Diese Flüssigkeiten braucht ein gestilltes Kind nicht und sie können zu massiven Gedeihstörungen und (falls sie mit der Flasche gegeben werden) zu Saugverwirrung führen. Um das Interesse Ihres Babys an der Brust wachzuhalten, können Sie es mit Wechselstillen versuchen. Beim Wechselstillen legen Sie Ihr Baby an und stillen es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nehmen Sie es sanft von der Brust (vergessen Sie nicht den Saugschluss zu lösen) und lassen es aufstoßen, streicheln seine Fußsohlen oder massieren es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Sie es wieder etwas ermuntert haben. Dieses "Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Mit dem BES ist das Wechselstillen umständlicher, aber es ist auf jeden Fall einen Versuch wert. Achten Sie auf eine korrekt Stillhaltung und richtiges Ansaugen Ihres Babys. Das Baby darf nicht nur die Spitze der Brustwarze in den Mund nehmen. Seine Lippen müssen auf dem Warzenhof aufliegen. Wenn Sie beim Stillen Schmerzen haben, saugt Ihr Baby höchstwahrscheinlich nicht richtig. Ein richtig angelegtes Kind, das korrekt saugt, darf beim Stillen keine Schmerzen verursachen. Essen Sie genügend und ausgewogen (ausreichend kohlenhydrathaltige Nahrung) und trinken Sie entsprechend Ihrem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme wirkt sich nicht positiv auf die Milchmenge aus. Nochmals: Viel trinken mach NICHT viel Milch, im Gegenteil. Solange Sie sich nicht ausgedörrt fühlen, ihr Urin hell ist und Sie keine Verstopfung bekommen, trinken Sie genug. Es gibt keinen wirklichen Beweis für die Wirksamkeit von Milchbildungstees. Wenn Sie Milchbildungstee trinken wollen, dann bitte nicht mehr als zwei bis drei Tassen täglich, mehr kann Bauchprobleme beim Kind verursachen. Geben Sie Ihrem Bedürfnis nach Ruhe und Entspannung nach. In vielen Fällen hat es sich bewährt, wenn die Mutter sich für ein paar Tage mit dem Baby ins Bett legt und sich nur um die Versorgung des Babys kümmert. Vielleicht kann Ihnen ja Ihr Partner oder eine andere Person den Haushalt abnehmen. Falls Sie noch keinen Kontakt zu einer Stillberaterin haben, sollten Sie sich an eine Stillberaterin vor Ort wenden, die sie beim Stillen sehen kann und so feststellen kann, ob Ihr Baby korrekt an der Brust saugt oder vielleicht ein Saugproblem vorliegt, das behandelt werden müsste. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. Haben Sie keine Angst, selbst wenn Ihr Baby im Moment zu wenig zunimmt, brauchen Sie keine Angst zu haben, dass Sie abstillen müssen. Es gibt eine Lösung! LLLiebe Grüße, auch ich stehe für weitere Fragen gerne zur Verfügung! Biggi


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Hallo Biggi, Ich weiß mittlerweile nicht mehr was ich noch tun kann. Mein Sohn 6 Monate alt hat anfangs problemlos Schnuller und Flasch (pre Milch und Muttermilch) genommen. Mittlerweile nimmt er keinen Schnuller und keine Milch (egal ob Muttermilch oder pre Milch) mehr aus der Flasche (sobald er merkt das es Milch ist dreht er den Kopf weg und ...

Hallo, Meine Kleine ist jetzt 12,5 Monate. Seit einigen Wochen stille ich sie nur noch einmal abends und nachts. Tagsüber isst sie ziemlich gut, zwar noch hauptsächlich Brei (sie liebt ihre Gläschen). Gerne würde ich sie jetzt langsam abstillen, da ich kaum noch Milch habe, sie schluckt noch ein paar mal, dann nuckelt sie nur noch und das ist ...

Hallo liebe Stillberaterinnen, mein Sohn ist 5 einhalb Monate alt. Er wurde von Anfang an gestillt und bekommt mittlerweile mittags und abends Brei. Abends schafft er meistens noch keine ganze Portion, sodass wir noch stillen. Da er in letzter Zeit wieder öfter nachts trinken möchte, reicht meine Milch morgens dann nicht mehr wirklich aus. Dah ...

Hallo Frau Welter, ich benötige dringend Ihre Hilfe! Mein Sohn (5 Monate) und ich wurden von Freitag auf Samstag im Krankenhaus aufgenommen. Er hat eine Mittelohrentzündung und es steht noch der Verdacht einer Herpes Infektion im Raum. Er wird mit Antibiotika behandelt und bekam im Krankenhaus einen Zugang gelegt durch den er mit einer sehr g ...

Hallo, im Grunde geht es auch bei mir "nur" wieder um die Milchmenge und wie ich sie steigern kann, da ich es schon länger versuche und keine Erfolge sehe. Hier kurz unsere Vorgeschichte: Meine Kleine ist nun 7 Wochen alt. Leider hatten wir einen schweren Start. Sie wurde mir noch in der ersten Nacht im Krankenhaus weggenommen, weil sie auf die ...

Sehr geehrte Frau Welter! Mein kleiner Sohn ist fast 8 Monate alt und isst inzwischen alle drei Breie, die in seinem Alter empfohlen werden. Morgens wird er also zwei Mal gestillt, dann folgt der Gemüse-Fleisch-, Getreide-Obst- und der Abendgetreidebrei mit Kuhmilch. Ich stille dann noch zusätzlich zum Einschlafen und ein Mal in der Nacht. Sind di ...

Guten abend Unsere tochter ist nun 8 monate alt. Sie isst mittag nachmittag und abends brei und ansosnsten wird sie noch gestillt bei bedarf. Das ist dann meistens wenn sie schlafen geht oder morgens und sicher abends bevor sie einschläft. Heute ist mr aufgefallen dass sie sehr wenig fast gar keine milch an der brust getrunken hat. Ebenso sogar be ...

Hallo liebe Stillberaterinnen, meine Tochter ist jetzt 4 Monate geworden. Leider kann ich trotz wochenlangen Powerpumping und verschiedener anderer Maßnahmen nicht voll stillen (die Stillmenge reicht nicht aus). Deshalb ist es bei uns wie folgt: Ich lege meine Tochter an. Danach gebe ich oder mein Mann meiner Tochter noch Pre-Milch bis sie ...

Liebe Frau Welter, Seit 4,5 Monaten ist meine Tochter nun auf der Welt und hat schon immer jede Stunde sehr kurz getrunken (max 10 Minuten, nur eine Seite / mit Nuckeln anfangs abends auch mal länger). Immer hieß es, dass manche Baby’s eben so trinken, deswegen habe ich weiter nach Bedarf gestillt. Sie hat auch stets sehr überdurchschnittlich gu ...

hallo, mein baby ist 8 monate alt und ist bisher neben der beikost ausschließlich gestillt worden. ich möchte in zukunft langsam abstillen ohne stress, allerdings nimmt mein baby keine flasche und keine pre-milch. ich habe nuk, mam, avent und lansino fläschchen probiert und aptamil, milupa, hipp und löwenzahn pre-milch aber sie schlägt jedes mal di ...